Meine Tochter erwartet ein Kind - sie ist Teenager und 16 Jahre alt

Wir sind eine eigentlich normale, harmonische Familie. Mein Mann und ich haben zwei Töchter (16 und 14), die zwar als Teenies manchmal zicken, aber im Großen und Ganzen verstehen wir uns alle. Mein Mann hat einen guten Job, ich arbeite halbtags. Unsere Große geht in die 10. Klasse Gymnasium, die Kleine geht in die 8. Klasse Realschule.

Seit 9 Monaten hat unsere große Tochter einen Freund, der auf ihre Schule geht. Er ist ein Jahr älter, die Familie ist sehr nett und auch der Junge ist mir sympathisch. Vor etwa einem halben Jahr ließ sich meine Tochter die Pille verschreiben, die Handhabung war ihr bekannt. Die Frauenärztin hat sie ihr erklärt und auch ich habe nochmal mit ihr gesprochen; bisher hat das eigentlich geklappt.

Vor einer Woche hat mir meine Tochter dann anvertraut, dass ihre Periode in der Pillenpause nicht gekommen ist. Wir haben einen Schwangerschaftstest gekauft, der leicht positiv war. Also sind wir zum Arzt und wir erfuhren, dass meine Tochter schwanger ist. Heute ist sie Anfang der 6. Woche.

Ich bin fertig und meine Tochter sowieso. Uns allen geht es nicht gut... Wir wissen nicht, wie es nun weitergehen soll. Sophie ist eine gute Schülerin und sie soll ihr Abitur doch machen. Wie soll das nur gehen... Ich werde keinen Druck ausüben, in keine Richtung. Ich werde beraten, aber Sophie muss ihre Entscheidung so treffen, dass sie sie mit ihre Gewissen vereinbaren kann und sich selbst gut fühlt.

Ich weiß nicht, wie weit ich jetzt da mitreden soll und was ich tun soll. Sie hat ein Beratungsgespräch am Montag und möchte gerne, das ich mitkomme, was ich natürlich tue. Ihr Freund will, dass sie abtreibt. Ich habe ihn jetzt gestern nicht zu ihr gelassen, da ich nicht will, dass sie irgendjemand unter Druck setzt. Allerdings weiß ich auch nicht, inwieweit sie das alleine entscheiden kann. Sie kann sich weder einen Abtreibung vorstellen, noch, wie es mit Baby ist. Natürlich klären wir sie darüber auf... Aber dennoch kann man ja nicht in die Zukunft blicken.

Also meine konkrete Frage: Wie weit würdet ihr sie in Ruhe lassen? Und wie weit würdet ihr sie beraten?

Bitte keine persönlichen Meinungen zu Abtreibung, Teeniemamas, Pille vergessen usw., das bringt mir nichts. Ich will auch nicht wissen, wie hier irgendjemand entscheiden würde/entschieden hat, sonder ganz konkret, wie sehr ihr euch einmischen würdet.

Alle raten mir dazu, mich stärker einzumischen, aber ich will eben keinesfalls unbewusst zu etwas beeinflussen, was sie nicht will.

Danke.

Jakob und Franziska mit Sophie und Julia