Mich treibt gerade ein mehr oder weniger großes "Problem" um. Ich würde mich über neutrale Meinungen freuen.
Ich schildere kurz die Situation: Meine Tochter Charlotta (11) nimmt seit 2 Jahren Klarinettenunterricht. Sie ist nicht gerade übermäßig begabt und übt auch nicht so oft, wir nehmen die Sache auch nicht so ernst. Einmal die Woche soll sie üben (wir wissen, dass das wenig ist), aber mehr nicht, wenn sie nicht mag, denn ein Hobby soll Spaß machen und kein Zwang sein. Wir haben ihr auch desöfteren angeboten, dass die ganz aufhören kann, wenn sie möchte. Sie hat noch andere Hobbys (Schwimmen, Reiten und Chor) und auf eines mehr oder weniger käme es nicht an. Meine Tochter wollte aber unbedingt weitermachen, da sie die Stunden gemeinsam mit ihrer besten Freundin nimmt. Die beiden sind in unterschiedlichen Klassen und sie wollte sie eben in diesen Stunden treffen, ich finde das legitim.
Die Klarinettenlehrerin hat jetzt allerdins aufgehört mit Unterrichten und die Mädchen bekamen eine andere Lehrerin.
Diese neue Lehrerin ist sehr streng und schimpft sehr, wenn die Kinder nicht gut sind. Es kam jetzt dreimal vor, dass meine Tochter weinend aus dem Unterricht kam.
Daraufhin bin ich zu der Lehrerin gegangen und habe ihr erklärt, dass das für meine Tochter nur ein Hobby ist, es ist Freizeit und soll Spaß machen; außerdem üben wir da keinen Druck aus. Schule ist Pflicht, Musik ist Hobby. Unsere Tochter muss nicht üben, wenn sie nicht will, und die Lehrerin wir ja auch bezahlt. Sie bekommt ihr Geld und fertig.
Meine Tochter ist außerdem nicht grottenschlecht. Aber eben auch nicht wirklich gut.
Die Lehrerin hat kaum was gesagt, ich dachte aber, die Angelegenheit sei aus der Welt.
Nun kam meine Tochter vorgestern nach Hause und hat erzählt, dass die Lehrerin sie nach der Stunde gebeten hat, dazubleiben, und ihr gesagt hat: "Wenn deine Mama das Klarinettespielen nicht ernst nimmt, dann kannst du wohl nichts dafür, dass du keine Disziplin und kein Können hast." Außerdem ist sie jetzt wohl noch strenger und sozusagen "beleidigt".
Meine Tochter möchte nun aufhören, hat riesige Angst vor der nächsten Stunde und redet dauernd davon. Mir tut meine Tochter leid und ich kann sie verstehen und würde an ihrer Stelle auch aufhören wollen.
Bezahlt wird immer für 10 Wochen und es wären nur noch 2. Mein Mann meint nun, dass es gute Erziehung wäre, sie die 2 mal noch machen zu lassen, dann kann sie ja aufhören. Er meint, sie muss lernen, dass es auch mal unangenehme Situationen gibt.
Ich meine aber, das lernt sie noch früh genug, v.a. in der Schule, wo es auch um was geht. Dieser Kurs ist ja nur Freizeit und keine Pflicht und kein Zwang.
Eine Freundin von mir hat mir prompt zugestimmt, ebenso meine Eltern. Meine Schwiegermutter und zwei weitere Freunde von uns meinten aber auch, dass wir sie zu einem "Drückeberger" erziehen und sie dann nie lernt, mit schwierigen Situationen umzugehen.
Jeder scheint da eine andere Meinung zu haben und ich würde gerne die von Leuten, die uns nicht kennen, hören. Wie beurteilt ihr die Situation?
Die Freundin meiner Tochter muss nächstes Mal nicht mehr in die Stunde gehen.
Danke.
Katja und Robert mit Charlotta, Viktoria und Georg
Strenge Musiklehrerin - Tochter aus Unterricht nehmen?
Antworten
Ich stimme @So! zu. Vorallem: Hat Charlotta denn keine anderen Freunde ?! Vielleicht provoziert sie sie ja auch mit Aussagen wie: Ich muss das ja eh nicht so toll können, weil meine Mutter gesagt hat, es ist eh nur ein Hobby oder vielleicht freche Antworten.
Warum wurde sie überhaupt angemeldet, wenn ihr/sie es eh in keinster Weise ernst nimmt ?!
Vielleicht sollte ich meine Aussage so umformen, dass du es nicht in den falschen Hals kriegst:
Ich möchte keinen Shit-Storm auf die gute Frau starten, aber ich finde, sie trägt eine nicht allzu geringe (Mit-)Schuld daran, dass das Mädchen Angst vorm Klarinettenunterricht (!!) hat.
Als Lehrerin sollte man gewisses Feingefühl für Kinder haben, sie nicht mit Samthandschuhen anfassen oder verhätscheln, allerdings auf ihren Charakter achten, besonders wenn sie schüchtern oder sensibel sind. Wenn die Frau diesen Spruch unbedingt vom Stapel lassen musste, hätte sie das vor der Mutter tun sollen und nicht das Mädchen damit konfrontieren.
Wenn sie schon genervt ist, wenn die Kids mal eine Note vergeigen, dann sollte sie über einen Jobwechsel nachdenken.
Dein Mann hat recht. Außerdem wenn deine Tochter keine Lust zum üben hat würde ich dafür kein Geld ausgeben. Ich würde auch keine lustlosen Schüler unterrichten wollen. Eltern die das nicht wichtig nehmen finde ich auch nicht gut.
Zitat von oben: "Daraufhin bin ich zu der Lehrerin gegangen und habe ihr erklärt, dass das für meine Tochter nur ein Hobby ist, es ist Freizeit und soll Spaß machen; außerdem üben wir da keinen Druck aus... Unsere Tochter muss nicht üben, wenn sie nicht will, und die Lehrerin wir ja auch bezahlt. Sie bekommt ihr Geld und fertig."
Liebe Katja, wenn das bei der Lehrerin so rüber gebracht hast, wie hier, dann kann ich die Lehrerin sehr gut verstehen. Das ist eine absolute Missachtung ihrer Arbeit, nach dem Motto, lass sie sich doch für ihr Geld abstrampeln, wir nehmen das Ganze nicht so ernst. Wie man in den Wald hinein ruft...
Die Frau hat die Aufgabe, ihren Schülern was beizubringen und wenn man ihr dann so unmissverständlich sagt, wie nebensächlich man das Ganze eigentlich nimmt, wäre ich an ihrer Stelle auch stocksauer, das kannst du mir glauben.
Es ist keine Schande, wenn man was nicht machen möchte, aber such die Schuld nicht bei anderen. Die Rede ist hier des öfteren vom Drückeberger. Nein, wenn sie da nicht mehr hin geht, weil sie einsieht, dass das doch nicht ihr Ding ist, ist sie kein Drückeberger. Was du aber erreichst, in dem du sie gegen alles, was diesen Unterricht betrifft, verteidigst und sie das auch merken lässt, ist, dass sie die Achtung vor Lehrern verliert, nach dem Motto: Mutter boxt mich da raus. Ich sehe da nicht so einen gravierenden Unterschied zur Schule wie du. Auch diese Lehrer werden für ihre Arbeit bezahlt.
Brecht das ab und wenn sie sich das später wieder anders überlegt, müsste ihr aber klar gemacht werden, dass das nur geht, wenn sie die Sache ernster nimmt und nicht, weil es die Freundin auch macht.
Wir haben hier nur eine einseitige Schilderung. Da kann man nicht einfach sagen, die Lehrerin hat Schuld.
Tag alle zusammen! Ich bin durch Zufall auf dieses Thema gekommen und wollte mich zu Laelas und V.I.I.s Kommentare äußern: Im Fall Charlottas trägt die Lehrerin die Schuld (wie den Fall, den Laela schilderte). Ich kenne das Kind nicht, weiß nicht, wie es interagiert oder was es für einen Charakter hat; aber es kommt häufig, z.B in der Schule bei den Lehrern dazu, dass man Griff in die Kacke landet, so frei ich das ausdrücken darf. Mit manchen Leuten kommt man partout nicht klar und die Abneigung beruht auf Gegenseitigkeit.
Die Lehrerin sieht das alles ein bisschen zu hart und beleidigt noch in der Gegenwart des Mädchen ihre Mutter und drückt ihr auch den Minderwertigkeitsstempel auf.
"Kein Können und keine Disziplin"
Nehmt das Mädchen aus dem Unterricht, wenn sie will, kann sie doch zuhause just for fun weiterspielen, schließlich hat die Klarinette auch Geld gekostet. Die anderen Hobbys werden ihr umso mehr Spaß machen, wenn sie diese Lehrerin nicht mehr ertragen muss.
Gott, die Lehrerin sollte sich zurücklehnen und sich freuen, dass sich die Jugend heute noch für Musik interessiert und sie ihren Job hat! Man muss doch nicht überall bewandert sein.
Das mit der Freundin hab ich überlesen, tut mir leid!
Aber die Frau wird bestimmt weiter als Musiklehrerin arbeiten und dann werden andere Kinder unter ihr leiden. Wenn die Freundin nicht mehr hingeht, hätte ich auch mehr Schiss. Unter diesen Umständen würd ich auch die restlichen Stunden stornieren, auch wenn sich die Lehrerin dann bestätigt fühlt. Wär mir dann auch egal. Trotzdem sagt niemand, dass Charlotta keine Lernbereitschaft hat, sie ist nicht talentiert wie Mozart, was ich aus der Beschreibung der Mutter entnehme, aber bestimmt kann sie besser Notenlesen als ich Laie. Und das meinte ich mit, wenn die Kinder nicht das von der Frau geforderte Niveau erreichen.
Die Freundin geht aber nicht mehr hin, also hat sie niemanden an ihrer Seite. Warum soll sie sich da noch hin quälen, ich sehe da überhaupt keinen Sinn drin. Sie wird ja den Unterricht wahrscheinlich eh abbrechen, also nicht nach einem nächsten Lehrer suchen.
Und, es sind nicht immer die Lehrer Schuld, nur mal so. Natürlich will ein Lehrer Leistung sehen, sonst kann er ja gleich Brötchen verkaufen gehen. Wenn keine Lernbereitschaft oder nur eine geringe da ist, klar ist sie dann ungeduldig und will das Kind fordern. Wenn man das nicht möchte, soll man es ganz lassen. Dann kann sie mit ihren Grundkenntnissen, die sie ja wohl hat, zu Hause mit ihrer Freundin musizieren.
Hallo! Erstmal das mit deiner Tochter und dieser strengen Lehrerin find ich schon ziemlich heftig.
Das Mädel ist kein "Drückeberger", lass dir nichts einreden, die Lehrerin ist es, die einen anner Waffel hat. Sie ist so ein Typ, der ein bestimmtes Niveau erwartet und wenn das nicht kommt,
wird sie streng. In meiner Grundschulzeit gab es da diesen Lehrer meinen Parallelklasse, der uns in Mathe unterrichtet hat. In der Para-Klasse hatte ich zwei Freundinnen, die meinten, er wär ganz cool und nett. Zu uns war er allerdings streng, ungeduldig und mir hat er mal ne ellenlangeTirade gehalten, weil ich eine Aufgabe falsch gemacht habe. Ende der vierten Klasse hatte er mich dann aufm Kicker und meine Mutter wollte mit ihm reden. Er hat abgeblockt und sie dumm stehen lassen. Wir haben mit dem Direktor gesprochen und selbst als der sich den Mathelehrer vorgeknöpft hat, hat er meine Klasse, zumindest die Schüchternen und Matheschwachen weiter schikaniert. Er sagte damals, wir hätten keinen Charakter und keine Disziplin... Ich bin damals heulend nach Hause gekommen. Meine Eltern trösteten mich. Das Schuljahr war fast vorbei und ich sollte dem Typen solange die kalte Schulter zeigen, aber nicht weiter triezen oder so. Schließlich hat er die Schule gewechselt wegen der vielen Beschwerden.
Ich rate dir und deiner Tochter: Es sind nur noch ein paar Mal; das kann sie durchstehen! Sie soll jetzt nicht kuschen oder vor ihr zurückschrecken, dann fühlt sie sich vermutlich bestätigt, das Kind sei ein Drückeberger... Und mit einer Freundin an der Seite isg das leichter durchzustehen:)
Sie schafft das!
Ich sehe das etwas anders als du, Katja. Natürlich soll ein Hobby Spaß machen und richtig, die Lehrerin wird bezahlt. Aber gerade deshalb kann es ihr nicht egal sein, wenn sie merkt, dass ein Kind nur halbherzig dabei ist,
und nicht voran kommt, weil es nicht übt.Der Unterricht ist ja kein Selbstzweck und wenn der Grund eh nur der ist, dass sie da mit ihrer Freundin zusammen ist, könnt ihr das Geld wirklich sparen und eure Nerven schonen. Die Lehrerin ist sicher nicht so naiv, als dass sie nicht weiß, dass Kinder unterschiedlich begabt sind und also unterschiedliche Leistungen bringen werden. Dass sie aber nicht akzeptieren kann, dass der Unterricht scheinbar nur als Zeitvertreib betrachtet und gar kein Wert darauf gelegt wird, dass wenigstens kleine aber sichtbare Fortschritte gemacht werden, kann ich verstehen. Ich hatte als Kind Klavierunterricht, da gab es zu 2 mal jährlich ein Konzert, das von uns Schülern aufgeführt wurde. Darauf haben wir uns immer gefreut und waren stolz, vor Publikum, dass natürlich fast ausschließlich aus unseren Eltern und Großeltern bestand, aufzutreten und Applaus zu ernten. Wie soll das z.B. mit einem Kind gehen, das leistungsmäßig dermaßen hinterher hintendran ist, weil es ja eigentlich nicht wirklich Lust hat und demzufolge auch nicht wirklich lernt. Auch die Lehrerin hat ja einen gewissen Anspruch an sich selbst, nämlich dem Kind was beizubringen. Wenn da aber nichts kommt, ist das für sie auch frustrierend, das kann ich gut verstehen. Alles in allem, ich würde sie sofort rausnehmen, was soll das Stundenabsitzen noch. Es kommt ja oft vor, dass Kinder sich erst ausprobieren müssen und der Klarinettenunterricht hat sich ja für deine Tochter als nicht passend erwiesen. Sie hat andere Hobbies, die ihr augenscheinlich mehr Spaß machen, das reicht doch.
die Freundin hat ja aufgehört, deshalb spielt das keine Rolle mehr.
Aber ich bin auch Andreas und Rhondas Meinung. Ich würde sie ermutigen hinzugehen, aber auch ihr Selbstbewusstsein dahingehend stärken, dass sie versuchen soll, die 2 Stunden noch hinzugehen, sich aber von der Lehrerin nicht alles gefallen lassen muss und sofort während der Stunde gehen kann, wenn ihr die Schikanen der Lehrerin zuviel werden. Toll wäre, wenn sie selbst der Lehrerin mitteilen könnte, was ihr nicht gefällt. Du kannst das ja erst mal mit ihr üben, die Rolle der Lehrerin übernehmen, und dabei auch darauf achten, dass sie ihr Anliegen höflich und angemessen vorträgt, und genau formuliert, WAS ihr nicht gefallen hat, bzw. was sie stört. Dann erziehst Du sie nicht zu einer Drückebergerin, sondern zu einer selbständigen und kritischen Person, die nicht alles mitmacht, aber sich den Problemen stellt und nicht kneift .
Tschuldige :/
Charlotta natürlich :) Schöne Namen haben deine Kinder aber. Besonders Georg mag ich sehr gerne
ich finde, deine tochter sollte noch hingehen. Es sind ja nur noch 2 mal und früh zu lernen mit solchen Situationen umzugehen , ist sehr gut. Außerdem hat die Lehrerin sich ja nach der Kündigung vllt geändert( bemerkt , dass sie falsch mit Charlotte umgegangen ist) und dann macht es ihr ja vllt doch noch >Spaß . Ich finde auf jeden Fall , dass Charlotte die zwei Stunden noch hingehen sollte. Und se hat ja noch ihre Freundin an der Seite .
Liebe Grüße
Luisa mit Liv (8) , Ingo ( 5) und Bobo (1)
Könnte es auch sein, dass deine Tochter übertreibt, Elemente von einer Heulsuse hat und weiß, dass ihr ihr das alles sowieso durchgehen lasst ?
Ich sehe es ähnlich wie Andrea. Auf keinen Fall würde ich sie zwingen sich noch eine einzige Sekunde dieser schrecklichen Frau, die sich auch noch Lehrerin schimpft, auszusetzen.
Mit 11 Jahren versteht sie bestimmt sehr gut, dass es Dinge gibt, die man einfach muss (Schule) und andere, die freiwillig sind. Ein 11-jähriges Kind hat schon genug "Muss" im Leben, da sollte es sich die Hobbys selber auswählen dürfen bzw. auch mal spontan abändern. ;)
Der "Lehrerin" würde ich allerdings schon die Meinung geigen. Wenn die Kleine das nicht kann / will, solltest Du das tun. Ihr könnt auch zusammen hingehen.
Meine Freundin hat etwas ähnliches im Schwimmverein erlebt. Es kam eine neue Trainerin, die die Kinder (ca. 9 Jahre) wohl alle auf dem Olympia-Treppchen sehen wollte. Sie schrie nur herum und war sehr, sehr streng. Meine Freundin trat sofort aus dem Verein aus und betreibt die Schwimmerei bis heute als das, was es für sie ist - ein Hobby, das nur Spass machen soll. :)
Vielen Dank, Andrea.
Ob sie das aber macht, ist fraglich... Ich finde das schon schwierig für eine 11-Jährige. Allerdings wäre das dann auch kein "sich drücken", sie hätte die Sache selbst geregelt.
Hmmm, ich werde drüber nachdenken. Ich könnte sie auch begleiten und unterstützen.
Danke!
Katja mit Mann, 2 Töchtern und Sohni
Ich fände es am besten, wenn sie zur nächsten Musikstunde etwas früher erscheint und der Musiklehrerin direkt Ihre Gründe kurz vorträgt, warum sie nicht mehr teilnimmt und dann geht.
Dann hat sie entspr. informiert und kann die Sache somit als erledigt betrachten.
Soviel Courage wird sie schon haben-zumindest sollte sie es versuchen.
Falls nicht, geht sie eben nicht mehr dorthin und fertig-genauso wie die Freundin.
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