Schwiegermutter vermittelt meinen Töchtern ein falsches Frauenbild

Gast

Ich bin Helena (26) und Mama von zwei süßen Mädels, Amelie (6) und Annika (2). Mein Mann und ich werden nun zum dritten Mal Eltern, ich bin in der 23. Woche schwanger (22+4).

Nun zum Thema: Meine Schwiegermutter wünscht sich sehnlichst, dass das dritte Baby ein Junge wird. Mich macht das regelrecht aggressiv, denn mir ist es völlig egal, Hauptsache, es ist gesund. Wenn es nun nur ein kleiner Wunsch von ihr wäre, wäre es ja okay... doch sie spricht ständig davon, auch vor meinen Töchtern. Dauernd spricht sie vom "Stammhalter" und fragt Amelie und Annika, ob sie sich auf einen Bruder freuen. Amelie meinte dann, nein, sie wünsche sich ein Schwesterchen. Meine SchieMu daraufhin belehrend: "Aber ihr braucht einen Bruder, willst du nicht, dass deine Mama auch einen Sohn hat?" usw. Ich finde solche Äußerungen absolut daneben, denn das vermittelt meinen Töchtern, dass ein Junge mehr wert ist. Ich habe es ihr schon 1000 Mal gesagt, aber sie ändert sich nicht. Mein Mann findet das zwar auch nicht toll von seiner Mutter, aber er sieht es nicht so eng wie ich und meint eher, ich soll sie reden lassen... Aber mich macht das ganz verrückt!
Meine Schiegermutter bedient meinen Mann und meinen Schwiegervater auch von vorne bis hinten... und meine Schwägerin muss mit anpacken. Sie wollen da auch mich und meine Töchter miteinbeziehen, aber das kommt mir nicht in die Tüte... Alle müssen zusammenhelfen, und das Rollenbild, dass Frauen die Männer bedienen müssen, ist doch völlig veraltet...

Dazu muss ich auch noch etwas sagen: Es ist nicht so, dass meine SchwieMu sich so intensiv um meine Mädchen kümmern würde, im Gegenteil. Wenn ich arbeite, holt meine Mutter die beiden mittags ab und kümmert sich um sie. An den Wochenenden sind Amelie und Annika oft mit uns bei meinen Eltern und genießen es auch sehr. Meinen Schwiegervater mögen sie auch, doch vor meiner SchwieMu haben sie schon beinahe Angst, da sie viel zu strengt ist.

Auch meine Eltern, andere Verwandte und Freunden von mir ist schon aufgefallen, dass meine Schwiegermutter völlig veraltet denkt, es geht also nicht nur mir so.

Amelie war nicht geplant, ich habe sie während meines Studiums bekommen. Da waren meine Eltern und gute Freunde für mich da, so dass mein Mann und ich trotzdem unser Studium durchziehen konnten. Die Schwiegermutter erbarmte sich vielleicht alle zwei Monate mal...

So, ich wollte jetzt einfach mal alles loswerden...

Mich regt es einfach so sehr auf, dass sie dauernd fragt, was es wird... Habe morgen Ultraschall und man wird das Geschlecht wohl erkennen... Sie sitzt schon wie auf glühenden Kohlen, aber ich überlege schon, es ihr einfach nicht zu sagen. Oder zu sagen, es wird ein Mädchen und mein Mann kann nur Mädchen zeugen, da würde sie am Rad drehen!

Helena und Philipp mit Amelie, Annika und Baby

Antworten

Gast

Danke für die Antworten hier.

Unser drittes Baby wird ein kleiner Bub!

Meiner Schwiemu habe ich gesagt, es wird ein Mädchen...und sie hat geweint. Unmöglich, diese Frau!!

Aber Amelie und Annika suchen schon fleißig Namen für den Kleinen aus. Jüngster Vorschlag: Alino......

Helena und Philipp mit Amelie, Annika und Bärli

Gast

Hallo Helen!

Kinder können sehr gut selbst entscheiden, was gut und was schlecht für sie ist. Sie lernen nicht nur von den - deiner Meinung nach - "richtigen" Dingen, sondern lernen auch aus den - deiner Meinung nach - "falschen", indem sie zuhören und genau beobachten.

Jeder Mensch ist ein Produkt seiner Gene und seiner Umwelt - der Einflüsse in seinem Leben. Deine Schwiegermutter oder auch sonstige andere erwachsene Personen kannst du definitiv nicht mehr ändern. Du kannst nur deine Einstellung zu den Dingen, zu den Personen ändern.

Mein Tipp: Übe dich in Gelassenheit und lass den Dingen ihren Lauf. Warte doch erst einmal ab, ob du nun einen Jungen oder ein Mädchen bekommst. Das steht sowieso schon fest und du kannst daran gar nichts mehr ändern. Entweder bekommt die Schwiemu ihren erwünschten Enkel oder sie bekommt erneut eine Enkelin. Und daraus ergibt sich alles andere.

Als junge und jung gebliebene Omi und Schwiemu gebe ich dir allerdings Recht, dass das veraltete Rollenverständnis deiner Schwiegermutter absolut überholt ist. Und ich finde es sehr gut, wenn die Eltern heute ihre Kinder nicht danach erziehen, sondern sowohl Jungen an den Haushalt als auch Mädchen an die Technik heranführen.

Den Krieg zwischen meiner Oma (der Schwiegermutter meiner Mutter) und meiner Mutter habe ich live erlebt und gründlich zu spüren bekommen. Dieser Krieg wurde gehörig auf meinem kleinen Rücken ausgetragen. Es war für mich physisch und psychisch sehr schwer zu ertragen, weil ich beide gleich geliebt habe. Die Probleme der Erwachsenen waren mir nicht bekannt und für mich auch nicht präsent.

Die Art und Weise, wie meine Mutter auf ihre Schwiegermutter reagiert hat, hat bei mir - für meine Mutter gesehen - nicht die gewünschte Reaktion ausgelöst. Im Gegenteil: Ich hatte permanent das Gefühl, meine Oma beschützen zu müssen und habe mich dabei sogar gegen meine Mutter aufgelehnt. Ich glaube nicht, dass es das ist, was du dir für Amelie und Annika vorstellst.

Daher kann ich dir nur empfehlen, keinen Krieg mit deiner Schwiegermutter zu suchen und deine Mädchen davon absolut fernzuhalten. Gelassenheit ist dabei ein gutes Mittel. Wie gesagt: deine Schwiegermutter kannst du nicht mehr ändern, aber deine Einstellung zu ihr.

Und ihr beide solltet daran denken, dass ihr erwachsene Personen seid. Erwachsene sollten miteinander kommunizieren können. Also suche das Gespräch mit deiner Schwiegermutter. Du sollst nicht mit ihr diskutieren und du kannst auch nicht von ihr erwarten, dass sie eins zu eins umsetzt, was du gerne möchtest, weil sie sich genauso wie du nicht verbiegen lassen kann oder will.

Ganz klar kannst du ihr aber deinen Standpunkt mitteilen und ihr Grenzen setzen - klar, bestimmend, aber anständig und respektvoll. Am besten ist es natürlich zusammen mit deinem Mann.

Noch ein letzter Tipp:
Übe es vor dem Spiegel! Es klingt komisch, ist aber absolut wirkungsvoll und ein gutes Training.

Gast

seh das im Prinzip so, wie die meisten hier. Die Kinder sollten nicht von der Oma fern gehalten werden. Sag ihnen, das Oma sehr veraltete Ansichten hat, aber versucht, die Kinder raus zu halten. Allerdings würde ich von meinem Mann erwarten, dass er der Mutter mal sagt, wie die Grenzen sind. Und auf keinen Fall würde ich mich so einspannen lassen wie es für Frauen in der Familie deiner Schwiegermutter üblich zu sein scheint.
Ist deine Schwiegermutter denn wirklich schon so alt? Unsere Kinder sind im ähnlichen Alter wie eure, die Großeltern sind alle MItte 50 und sehr modern.

Gast

Kinder haben ein Recht auf ihre Großeltern und Kinder davon fernhalten halte ich nicht für richtig. Erkläre den Mädchen das Du das anders als die Oma siehst. Die bilden sich eh ihre eigene Meinung. Wenn es ein Junge wird finde ich den Spaß gut ihr zu sagen es wird ein Mädchen. Aber ich glaub nicht das eine Oma einen Jungen mehr liebt als ein Mädchen. Kinder erobern ihre Großeltern selbst. Und wenn sie kein Interesse hat sich mit Kindern zu beschäftigen dann tut sie das bei einem Enkel auch nicht. Manchmal ist es auch schwer sich als Schwiegermutter in die Schwiegertochter rein zu versetzen. Schließlich kommt sie ja auch aus einer anderen Familie mit anderen Traditionen. Übe ein bisschen Nachsicht deinen Mann zu liebe und lebt euer eigenes Leben.

Gast

Es gibt halt Leute mit den unterschiedlichsten Ansichten auf der Welt, die wir nicht ändern können. Auch deine Kinder werden das lernen. Sag ihnen einfach, dass du die Ansichten der Oma nicht teilst und nicht gut findest. Nimms einfach leicht.
Du kannst ihr natürlich ruhig mal sagen, dass du ihre Ansichten nicht gut findest und nicht verstehst, dass sie sich nicht auch auf ein Mädchen freut.
Eigentlich ist es ja dann auch gut, wenn sie sich nicht so oft um die Kinder kümmert.

Gast

Hast du ihr denn schon mal gesagt, dass es dir egal ist welches Geschlecht du bekommst? Und dass du ihre Kommentare nicht mehr hoeren willst?

Gast

Es wäre auch für den Jungen nicht gut! Denn er wird später in der wirklichen Welt genauso wie Frauen behandelt. Niemand wird ihm den Kaffee hinterhertragen und die Butterbrote schmieren, nur weil er ein Mann ist. ;)

Mein Opa war so ein verwöhnter Mann. Der konnte nichtmal Wasser aufwärmen, einfach nur peinlich. Mein Mann wurde genauso wie seine Schwestern aufgezogen. Der kann kochen, waschen, bügeln, putzen... so sollte es doch auch sein. :)

Gast

Erleichtert mich, dass es anonyme, nicht involvierte Personen genauso sehen wie ich.

Ja, ich versuche auch, meine Schwiegermutter nicht dauernd zu sehen, aber sie ist nun mal die Mutter meines Mannes und so lässt es sich nicht ganz vermeiden.

Denke auch, dass sie einen Jungen umgarnen und verwöhnen würde und das wäre für das Selbstbewusstsein meiner Töchter einfach nicht gut!

LG
Helena mit Amelie und Annika

Gast

Was soll man dazu sagen? Erschreckend. Soll man hoffen, dass das neue Kind ein Junge wird und die beiden Mädels müssen miterleben, wie ihr Bruder übermässig von der Oma abgefeiert wird? Ich weiss nicht.

Vielleicht wäre es aber auch nett, wenn der Junge in ein paar Jahren den Müll rausbringt und die Geschirrspüle ausräumt, obwohl er ein Junge ist, lach, und die Oma traut ihren Augen nicht.
Eigentlich ist es egal, welches Geschlecht das Kind haben wird, denn Du wirst es genauso lieben und erziehen wie Deine Töchter.

Wenn die Oma den Enkelinnen so ein veraltetes Frauenbild vermitteln darf, darfst Du den beiden auch sagen, dass die Oma ´nen ordentlichen Sockenschuss hat! :) Diesen Krieg hat SIE eröffnet, nicht Du. Warum solltest Du nicht zurückschiessen dürfen? ;)

Ich würde meine Töchter von der Frau fernhalten, ganz ehrlich.

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