Sorge um meine Familie! Bitte lesen!

Gast

Liebe Plaudereckler!

Ich heiße Christiane, bin 21 Jahre alt und studiere Politik und Germanisik. An das Forum wende ich wegen eines Problems mit meiner Mutter bzw. meinem jüngeren Bruder Lars (10).

Zunächst möchte ich etwas ausholen, um die Situation zu schildern: Ich hatte eine zwei Jahre ältere Schwester, Lina. Als meine Schwester 13 Jahre alt war, ereignete sich ein schrecklicher Unfall an einem Badesee und Lina ertrank. Das war für uns alle natürlich ein schwerer Schock, meine Eltern und ich waren am Ende unserer Kräfte und vor allem meine Mutter konnte sich kaum mehr fangen. Sie trauerte um ihre Tochter, aber sie konnte einfach nicht sehen, dass mein Vater und ich genauso trauerten. Wir brachten alles Verständnis der Welt auf und ich kann sie wirklich verstehen, denn natürlich hat sie meine Schwester über alles geliebt. Aber auch mein Vater hatte seine Tochter verloren und ich meine Schwester; außerdem war ich damals erst 11 Jahre alt und hätte meine Mutter gebraucht. Lina war meine große Schwester, ich habe sie bewundert, wollte so sein wie sie. Sie war meine beste Freundin und ich habe sie vergöttert und über alles geliebt. Ihr Verlust tat unglaublich weh.

An dem Tag, an dem Lina gestorben ist, ist auch ein Teil meiner Mutter gestorben. Ich liebe meine Mutter und ich nehme es ihr nicht übel, aber es war wirklich nicht leicht für mich... Bis dahin waren meine Schwester und ich von unserer Mutter verwöhnt und behütet worden, doch meine Mutter verlor auch jedliches Interesse an mir, an meinem Vater, an der ganzen Umwelt. Circa fünf Monate nach Linas Tod kam dann mein kleiner Bruder Lars zur Welt und Papa und ich dachten, dass sich meine Mutter dann wieder fangen würde. Doch nach Lars' Geburt wurde alles nur noch schlimmer, Mama bekam schwere Depressionen, zeigte kein Interesse an dem Baby.

Drei Monate nach Lars' Geburt kam unsere Mutter wegen schwerer Depressionen in eine psychiatrische Anstalt. Wir hofften, dass danach alles besser werden würde und zunächst schien es auch so. Nach drei Monante kam unserer Mama aus der Psychiatrie und wir versuchten, ihr alles recht zu machen. Sie war auch wieder lebensfroher, lachte auch wieder ab und zu. Ihren Alltag konnte sie wieder meistern und wir dachten, sie hätte es halbwegs überwunden. Sie kümmerte sich wieder besser um mich und redete wieder mit meinem Vater, mit meinen Großeltern und mit Freunden.
Nur ihr Verhältnis zu meinem kleinen Bruder änderte sich nicht. Sie kümmerte sich am Anfang gar nicht um ihn, aber das hatten mein Vater und ich ja während ihres Psychiatrieaufenthalts auch schon alleine gemacht. Nach und nach wickelte sie ihn, fütterte ihn, aber liebevoll war sie nie wirklich zu ihm.

Irgendwann, ich war ungefähr 15 oder 16 Jahre alt, meinte sie, sie könne Lars nicht so lieben wie mich und Lina, weil es ihr Lina gegenüber unfair vorkäme. Sie meinte, es sei ein Fehler gewesen, Lars zu bekommen, obwohl Lina kurz zuvor gestorben wäre, denn das sei so, als ob er ein Ersatz sei. Ich redete auf sie ein, immerhin war sie schon vor Linas Tod mit Lars schwanger und Lars kann ja nichts dafür. Aber meine Mutter meinte, sie wisse das alles, aber sie hätte einfach nie so eine Bindung zu Lars aufgebaut, auch, weil sie nach seiner Geburt so lang weg war.

Ich kann sie einerseits ja verstehen, denn sie hat den Tod meiner Schwester nie verkraftet. Sie kann auch nichts für ihre Gefühle und fühlt sich schuldig, aber der kleine Lars kann doch nichts dafür!

Mein Vater war immer für Lars und mich da, vor allem nach Linas Tod. Er liebt uns über alles und Papa und ich haben immer gemeinsam für Lars gesorgt und ihm die Liebe gegeben, die er verdient hat. Mit 18 habe ich angefangen, zu studieren, bin aber dennoch daheim geblieben. Vor drei Monaten bin ich allerdings mit meinem Freund zusammengezogen, ich wohne zwar immer noch in der Nähe meiner Eltern und meines Bruders, aber ich mache mir trotzdem große Sorgen um Lars. Mein Vater muss tagsüber arbeiten und ich bin meist nur am Wochenende zu Hause. Deswegen ist Lars die meiste Zeit mit unserer Mutter alleine und jedesmal, wenn ich spontan vorbeischaue, spielt er alleine, weil sie sich nicht mit ihm beschäftigen möchte.
Ich habe auch schon mit Mama geredet, aber es bringt nichts. Ich wünschte, sie würde nochmal eine Therapie machen, um ein Verhältnis zu Lars aufzubauen.

Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich liebe meine Mama, aber ich liebe auch Papa und Lars, und ich will, dass es ihnen ALLEN gut geht. Es kann sich nicht alles nach meiner Mutter richten. Außerdem glaube ich, dass auch sie noch immer todunglücklich ist wegen Lina, und wenn das aufhören würde, dann könnte sie auch Lars endlich lieben.

Ich bin mit meinem Latein wirklich am Ende. Ich übelege sogar schon, wieder zu Hause einzuziehen, damit ich mich um Lars und um Mama kümmern kann. Bei ihr habe ich auch das Gefühl, dass sie mich braucht, aber auch bei meinem Bruder.

Ich mache mir solche Sorgen um meine Familie. Mein Bruder braucht eine Mutter, die ihn liebt und für ihn da ist! Ich habe solche Angst, dass er depressiv wird, wenn er immerzu spürt, dass seine Mutter ihn nicht will.
Ich mache mir aber auch Sorgen um meine Mutter, weil die Trauer um meine Schwester einfach nicht nachlässt. Ich meine, ich werde meine Schwester auch immer lieben und nie vergessen, aber trotzdem kann diese Trauer nicht mein ganzes Leben bestimmen!
Und ich mache mir auch Sorgen um meinen Vater, denn die Situation zu Hause belastet ihn auch sehr, denn er hat die Verantwortung für Mama und Lars.

Ich finde einfach, dass mein Bruder die Liebe unserer Mama verdient hat, denn Mama liebt mich und sie hat Lina geliebt - also hat auch Lars das verdient!

Was soll ich nur tun? Ich will meinen Eltern und meinem Bruder so gerne helfen!

Christiane

Antworten

Gast

Ich denke, Christiane meinte nicht, dass die Mutter nicht mit ihm mit Autos spielt, sondern dass sie sich ganz allgemein nicht mit ihm befasst. Und das war ja auch so, als er noch jünger war.
Und bitte, wartet nicht auf irgendeinen Gott, der euch helfen soll sondern unternehmt ganz schnell etwas. Es wäre schön, wenn du dich noch mal melden würdest.

Gast

Es ist schon klar, dass man Liebe braucht, aber die muss sich jetzt nicht darin manifestieren, dass die Mutter mit dem Jungen "spielt".
Wie gesagt, die 10-Jährigen, die ich kenne, spielen lieber mit Gleichaltrigen.

Ich frage mich ein bisschen, ob Christiane die Lieblosigkeit nicht auch ein wenig in die Mutter hineininterpretiert. Ich will ihr das nicht unterstellen, aber vielleicht ist sie da auch ein bisschen zu besorgt.

Gast

nein, ich verstehe das schon. Ein Kind (auch ein 10jähriger und älter) braucht die Mutterliebe. Das braucht man immer, egal ob man schon erwachsen ist.
Man braucht die Aufmerksamkeit, das sich-geliebt-fühlen von der Mutter.
Der Glaube und dieser Glaubensweg so wie er unten geschildert wurde
ist eigentlich die einzige Lösung, wie ich das sehe, weil nur Gott diese Liebe ersetzen kann und heilen kann.
Es ist gut, dass das Christiane schon hier erklärt wurde. :)
Man hört das einfach viel zu wenig, und ich hoffe, dass Christiane diese Internetadressen aufgeschrieben hat und dort hingeht.

Gast

Was mich ein wenig wundert:
Ich finde es normal, wenn die Mutter mit einem 10-jährigen Jungen nicht mehr "spielt". In dem Alter haben die Jungens doch normalerweise Freunde oder beschäftigen sich selbst. Spielen mit Muttern ist nicht mehr so sehr angesagt.

Gast

nee brauchst dich nicht so aufregen :) wir sind nicht bei den Zeugen Jehovas..
Aber ich will nur noch kurz deine Frage beantworten: Jesus hat sie und ihre Familie schon gerettet! Und zwar durch Seinen Kreuzestod. Und durch Seine Wunden sind sie geheilt.
Und jetzt ist die Zeit, Jesus streckt zu ihr und der ganzen Familie liebevoll die Arme aus. Er ist da, er ist bei ihnen und er wird helfen.
Ich schreibe hier nur, weil ich es von Jesus sozusagen "ausrichte".
Die Heilung steht vor der Tür :)
Christiane müsste sie jetzt nur noch auch in Anspruch nehmen. Denn der freie Wille des Menschen ist dazu nötig.
Manchmal lässt Gott auch einfach Schicksalsschläge zu, damit der Mensch durch Leid wieder zu Gott findet und somit gerettet wird für immer.
Kurzes Leid hier auf der Erde ist zwar auch sehr sehr schmerzlich, aber immer noch besser als ewiges Leid in der Hölle, aufgrund falscher Entscheidungen.

So jetzt ist alles gesagt für heute :)

Alles Gute euch allen! :)
und Gottes Segen im Namen Jesu.

Gast

Bitte einfach mal akzeptieren, dass nicht jeder deinen Glauben teilt. Und wenn es so wäre, warum hat er dann Christianes Mutter nicht längst gerettet sondern lässt sie und ihre Familie leiden? Du kannst gern dran glauben, aber versuch hier bitte nicht, alle zu bekehren. Wir sind hier nicht bei den Zeugen Jehovas.

Gast

nein, nicht nur wenn man gläubig ist, weil Jesus der Retter von JEDEM EINZELNEN MENSCHEN ist.
Gott bleibt Gott für jeden einzelnen Menschen, auch wenn der einzelne Mensch nicht glauben kann. Gott spricht zu uns durch die Bibel "Wer mich von Herzen sucht, der findet mich."
Durch die Gotteserfahrung, Begegnung mit Jesus erwächst der Glaube.
Glaube entsteht durch die Gottesbegegnung, welche eine Gnade (Geschenk Gottes) ist. Somit ist auch der Glaube eine Gnade (ein Geschenk von Gott).
Dazu braucht es die Entscheidung des Menschen, die Entscheidung ZU Gott gehören zu WOLLEN.
Aus diesem Wollen heraus handelt Gott, denn er achtet die freie Entscheidung des Menschen.
Wenn man sich frei FÜR Gott entscheidet, wächst der Glaube immer mehr.
Dazu braucht es jedoch die Gnade Gottes und gegebenenfalls ein Wunder, die Gottesbegegnung in Jesus, die jeder Mensch, wenn er es nur will, in Jesus erfahren kann.

Es braucht nur etwas Kleines..und das ist die freie Entscheidung jedes einzelnen Menschen, Gott, Jesus kennenzulernen und ihn verstehen zu wollen.

Der Dreifaltige Gott offenbart sich JEDEM, egal ob gläubig oder nicht, denn den Gläubigen erhört Er in seinem Gebet und dem Ungläubigen offenbart Gott sich, damit der Ungläubige glaubt.
Jeder Mensch bekommt die Chance von Jesus Ihn kennenzulernen, weil Gott gerecht ist. Er bevorzugt nicht den einen oder anderen.. und manche haben dann nie die Chance bekommen NEIN!! Jeder wird einmal gerichtet, was er in seinem Leben FÜR Gott gemacht hat. Und jeder bekommt die Chance dazu sich für Ihn entscheiden zu können.
Und es ist der freie Wille jedes einzelnen, die Chance zu ergreifen oder zu verwerfen.
Gott zwängt sich keinem auf.

Wir sind hier auf dieser Welt, um uns in freiem Willen entweder FÜR oder GEGEN Gott, Jesus zu entscheiden.
Wenn wir uns für Ihn entscheiden, sind wir gerettet durch seinen Erlösungstod und durch Jesu Wunden sind wir geheilt. Dann können wir das in Anspruch nehmen, sind im Schutz Gottes und bekommen Segen und Heil in Fülle. Und wenn wir sterben führt uns Jesus ins ewige Leben mit Gott, den Himmel. Es ist KEIN Märchen.

Wenn wir uns GEGEN den Dreifaltigen Gott entscheiden, laufen wir in freiem Willen von Ihm weg und hin zum Bösen.
Wenn wir das tun, kann Gott nicht eingreifen, denn wir tun es ja selber aus freiem Willen.
Wer von Gott wegläuft und sich GEGEN Ihn entscheidet, verdammt sich selber. Gott spricht zu uns in der Bibel "Wer von Gott weggeht, der zieht sich Unheil und Fluch zu." Nicht Gott führt uns ins Verderben, Fluch usw., sondern WIR selber, wenn wir uns von Gott entfernen. Was können wir Gutes erwarten, wenn wir in die Arme des Bösen laufen. Wir sind selber Schuld und verdammen uns dann selbst. (Und das Schlimmste ist, dass wir dann Gott anklagen: Warum passiert mir sowas, warum hat Gott das und das nicht verhindert, obwohl man für Gott noch (fast) nichts getan hat --- ICH MEINE NICHT DICH CHRISTIANE, ES IST ALLGEMEIN GEMEINT----

Diese freie Entscheidung GEGEN Gott kann man dann nach dem Tod NIE wieder gut machen, wenn man sich nicht spätestens noch im Tod bekehrt und bereut hat.
Und Himmel, Hölle, Fegefeuer gibt es WIRKLICH. Es gibt so viele zahlreiche Zeugnisse (auch im Internet) von Nahtod- und Todeserfahrungen. Diese Menschen berichten davon, was sie gesehen und erlebt haben.
Das sind auch Zeugnisse, auch Chancen von Gott, damit auch ihr glauben könnt.
Und auch ich gebe euch hier davon Zeugnis aus meiner eigenen Erfahrung.
Ich habe selber erlebt, dass Jesus lebt, unzählige Wunder wirkt usw. Jesus sagt uns in der Bibel: "Ich bin der selbe, gestern, heute und in Ewigkeit."
Ich schreibe das, nicht um anzugeben! NEIN, ich schreibe das, damit auch ihr alle Jesus kennenlernt. Denn wenn man Ihn kennt und wirklich zu Ihm gehört, weiß man erst, was man verpasst hat ohne Ihn :)

Schaut euch mal im Internet die Berichte über das (Eucharistische) Wunder von Lanciano an.
Ihr werdet sooooo staunen!!!!! :)

an dich Christiane: Ich meine hier in meinem Text nicht direkt dich! Es ist allgemein gemeint.. aber eigentlich könnte sich jeder angesprochen fühlen, auch ich mich natürlich.. :)

Alles Liebe und Gottes Segen!

Gast

ganz sicher braucht ihr alle professionelle Hilfe, GL hat Recht und das auch gut vermittelt.

Wenn die Mutter nicht zur Therapie mitgeht, würde ich wenigstens zusammen mit der übrigen Familie zur Familientherapie gehen. Das hilft auch schon, wenn die - sozusagen - "Co-Abhängigkeit" - die ja ähnlich wie bei Angehörigen von Alkoholikern besteht - aufhört. Dann muss Deine Mutter an den übrigen Problemen arbeiten, die offenbar neben der Trauer über ihre Tochter auch noch bestehen, und die sie mit der Trauer abdeckt oder mit-lindert. Und die gibt es garantiert. Erst dann gibt es eine Chance, dass wirkliche "Heilung" stattfinden kann.

Vielleicht hilft ja auch der vorgeschlagene Glaubensweg - aber wie schon gesagt wurde - dazu muss die Mutter wohl gläubig sein.

Gast

Ich möchte hier niemanden angreifen oder dumm anmachen, aber (auch wenn die ganze Familie so viel Leid durchmachen musste, und es ist eins der schlimmsten Dinge die es gibt, ein Kind zu verlieren) was nimmt sich deine Mutter heraus so egoistisch euch gegebüber zu sein. Natürlich darf sie trauern, und ein Teil von ihr wird wohl ein Leben lang traurig sein, aber so im Selbstmitleid zu stecken, dass man für seine eigenen Kinder keine Liebe mehr übrig hat ist das letzte. Ea tut mir wirklich dir gegenüber leid, Christiane so etwas zu sagen, da du deine Mutter in den Schutz nehmen möchtest, aber ich denke in den letzten Jahren haben sich bei euch die Rollen getauscht. Sie sollte für ihre Kinder da sein und ihr alle gemeinsam solltet die anderen trösten.
Wenn sich die Situation bei euch nicht ändert, dann würde ich Lars zu mir holen an deiner Stelle. Er hat die Liebe eines Menschen verdient und muss wissen, dass er wichtig ist auf dieser Welt. Ich möchte nicht übertreiben, aber genau das sind häufig die Gründe für Selbstmord.

Ich wünsche dir,deinem Vater und deinem Bruder alle Kraft der Welt.
Liebe Grüße!
Yana

Gast

Das alles hilft ihr nur, wenn sie gläubig ist.

Gast

Ich verstehe deine Sorgen, aber du musst dir erstmal bewusst werden, dass du nicht für deine gesamte Familie verantwortlich bist. Natürlich ist man für die Familie da, wenn es mal nötig ist, aber nicht permanent nun schon über 10 Jahre und es ist ja kein Ende abzusehen, wenn ich das richtig verstanden habe. Wie schätzt denn deine Mutter selbst die Situation ein. Ihr muss doch bewusst sein, dass was schief läuft und dass sie alle anderen Familienmitglieder enorm belastet. Um es klar zu sagen, die Trauer um ein verlorenes Kind hört ein Leben lang nicht auf, das ist normal. Aber man muss lernen, damit leben und umgehen zu können. Das geht aber nur, wenn man die Tatsache irgendwann mal akzeptiert. Und das scheint sie nicht geschafft zu haben. Ich verstehe deinen Vater nicht. Er muss darauf dringen, dass sie sich ganz schnell in Therapie begibt. Dein Vater hat Verantwortung für seinen Sohn und er hatte auch Verantwortung für dich, als du noch Kind warst. Ich verstehe nicht, wie er jahrelang tatenlos zusehen kann. Selbsthilfegruppen sucht man in so einer Situation gewöhnlich innerhalb des ersten Jahres nach dem Ereignis auf und nach etwa 3 Jahren verabschieden sich die meisten verwaisten Eltern dann, weil sie gelernt haben, damit umzugehen. Deshalb weiß ich nicht, ob eine Selbsthilfegruppe in diesem speziellen Fall angebracht ist, denn dort trifft sie auf zum großen Teil ganz frisch verwaiste Eltern, die noch in der 1. Trauerphase stecken. Aber eine Therapie ist unerlässlich, wenn nicht alle an der Situation kaputt gehen sollen. So sehr es auch schwer fallen wird, ihr beiden Erwachsenen, du und dein Vater, müsst mit ihr reden und ihr glasklar sagen, dass die Lage so nicht mehr akzeptabel ist und sie zwingend etwas unternehmen muss. Wenn sie selbst zugibt, dass sie den Kleinen nicht so lieben kann, wie es normal wäre, ist ihr bewusst, dass etwas nicht stimmt. Es müsste doch in ihrem eigenen Interesse sein, so schnell wie möglich was zu ändern und nicht nach der anfänglichen Behandlung so viele Jahre vergehen zu lassen, ohne zu handeln. Ich weiß, dass es nicht einfach ist, mit jemandem, der sich sowieso schon in einem Loch befindet, Tacheles zu reden, aber ich sehe keinen anderen Ausweg. Natürlich sind Vorwürfe für die unendliche Trauer nicht angebracht, aber Vorwürfe, dass sie nichts dagegen unternimmt, schon. Da ist ein Vergleich mit Suchtkranken angebracht. Auch diese sehen nur Handlungsbedarf, wenn man ihnen die Pistole auf die Brust setzt. Das hört sich hart an, aber sie muss endlich einsehen, dass ihr beide ganz genauso betroffen ward, als Lina starb. Ich wünsche euch viel Kraft und Glück und hoffe, dass ihr beide euch durchsetzt. Die Einstellung von "Realitätstherapie" mag dich geschockt haben, aber er/sie hat Recht. Deine Mutter hat kein Recht, euer Leben kaputt zu machen.

Gast

Hallo liebe Christiane,
es tat mir so sehr weh, deinen Text zu lesen und ich kann mit dir fühlen. Es ist ein furchtbares Leid, was dir und deiner ganzen Familie widerfährt.
Zuerst möchte ich dir sagen, dass alle Therapien (auch die allerbesten) und menschliche Hilfe hier nicht weiterhelfen. Alle noch so guten Therapien, Kurse etc. bringen keine vollständige, endgültige Heilung.
Die tiefen inneren Wunden, die ihr alle erfahren habt, alle Traumata, Schicksalsschläge, bewusste, unbewusste innere Wunden und auch die Wunden im Unterbewusstsein uvm. können NICHT durch menschliche Hilfe geheilt werden.
Ich möchte es dir erklären:
Die Wunden sind wie eine Schlucht, die man versuchen muss zu überwinden, abzudecken. Die Therapien sind vergleichbar mit Brettern, Sand usw. um zu versuchen, die Schlucht zu beseitigen.
Letztendlich scheint es vielleicht (im besten Fall) EINIGERMAßEN zugeflickt, doch der Hohlraum im Boden bleibt. Zwar liegen die Bretter usw. darüber und alles scheint wieder repariert zu sein, DOCH in Wahrheit existiert der Hohlraum im Boden noch immer. Der Abgrund, die Risse, die Löcher sind noch immer da, jedoch rein äußerlich betrachtet sind sie "nicht" sichtbar. Man sieht zwar, dass Bretter usw. etwas abdecken (Narben), aber man weiß nicht unbedingt, dass sich darunter ein Abgrund usw. befindet. Er ist aber noch immer genau so da wie vor dem Reparieren (nur rein äußerlich nicht direkt sichtbar)
Somit sind alle Therapien und all das nur eine Hilfe von kurzer Dauer. Die Wunden brauchen DRINGEND richtige, vollständige Heilung, ansonsten werden die Wunden und innere Verletzungen wieder (früher oder später ) und immer wieder aufplatzen. All die Traumata können zu jeder Zeit und unerwartet wieder hochkommen. Somit hat keine ganzheitliche Heilung stattgefunden.

Keine menschliche Liebe und Hilfe kann hier weiterhelfen.
Auch dein kleiner Bruder hat innere Wunden, die er schon im Mutterleib bekommen hat. Als Baby im Mutterleib nimmt man alles auf, das ganze Leid der Mutter fühlt das Baby deutlich. Solche Verletzungen sind Verletzungen des Unterbewusstseins und Unbewusstseins. Das Verhalten einer Person (auch wenn sie schon im Erwachsenenalter usw. ist)wird dadurch beeinflusst.

Ich möchte dir das alles nicht schreiben, um dir Angst zu machen.
Ich möchte dir nur sagen, dass hier menschliche Hilfe nicht weiterhilft.
Ich selber spreche aus Erfahrung!
Was ihr alle braucht ist die Heilung von Jesus.
Ich selber bin katholisch und hatte vor 4 Jahren eine große Bekehrung. Ich weiß jetzt, dass es den Dreifaltigen Gott (Gott Vater, Gottes Sohn Jesus und den Heiligen Geist) wirklich gibt.
Ich habe gesehen, wie Lahme IM NAMEN JESU aufsprangen und geheilt waren, wie Krebskranke augenblickliche Heilung im Namen Jesu erfuhren (medizinisch danach bestätigt), Besessene im Namen Jesu und in der göttlichen Vollmacht von kath.Priestern befreit wurden..
diese Wunder gibt es in keiner anderen Religion außer dem Christentum. In keiner anderen Religion werden Besessene befreit, nur der Dreifaltige Gott, Jesus kann das, weil er der wahre Gott ist.
Und er ist jetzt auch für dich und deine Familie da. ER allein ist allmächtig, dein Schöpfer, dein Vater im Himmel, der sich um euch kümmert! Auch wenn ihr es vielleicht nicht glauben könnt.
Die Wunden werden von euch allen geheilt werden! Jesus WIRD euch vollkommen heilen, wenn du und deine Familie Seelsorgegespräche, Heilungsgottesdienste, Heilungsexerzitien besucht. http://www.illerberg-kirche.de/html/mit_pfarrer_antony.html
Ich sage das nicht nur so!
Ich weiß wie schlimm innere Verletzungen sind! Sie können schlimmer und unterträglicher sein als körperliche äußere Verletzungen. Und ich kenne die Hilfe, die nur von Jesus kommt.
Ich weiß zwar nicht in welcher Gegend du wohnst, aber ich rate dir, auch wenn es sehr weit weg ist von dir, fahre da hin und ich weiß es, dass Jesus dir helfen wird! Jesus hat es selber versprochen!! "Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt, ich werde euch Ruhe verschaffen!"
Er wird dich und deine Mama und deine ganze Familie heilen und ALLES wieder gut machen!!
Gehe dort hin und alles wird gut werden!! Ich gebe dir auch noch diese Adresse www.pater-zacharias.de
Du brauchst absolut keine Angst haben. Es hat nichts mit Esoterik oder sonstwas zu tun. Es sind katholische Priester, Weltmissionare. Jesus heilt, alles geschieht im Namen Jesu und im Einklang der Kirche.
auch diese Adresse gebe ich dir
www.jmanjackal.net (dieser Weltmissionar ist leider zu Zeit erkrankt, lies dir aber mal die Zeugnisse durch und kaufe dir möglichst das Gebetsbuch "33Charismatische Gebete", und bete darin jeden Tag das Gebet um körperliche und innere Heilung.
Diese Gebete werden euch helfen!!
Bitte besuche Heilungsexerzitien, und ich weiß, dass Jesus euch hilft und alles gut macht.
Nur dieser Weg wird euer Leben wieder neu und gut machen, denn Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Jeder, der an ihn glaubt, wird gerettet!
Auch wenn du nicht glaubst, es macht nichts, du bist trotzdem eingeladen!!
Wenn du deiner Familie und dir helfen möchtest und Heilung erhoffst, dann geht es nur durch Jesus. Wenn du mir ungefähr schreibst wie dein Bundesland oder so heißt wo du wohnst, dann kann ich dir auch noch andere, möglicherweise für euch nähere Adressen durchgeben, wenn du möchtest. (Du kannst auch in Google nach Homepages schauen CE innerhalb der katholischen Kirche)

Alles Liebe und Gottes reichsten Segen und Rettung im Namen Jesu wünsche ich euch!

Gast

Nein, eben nicht! Ohne Therapie oder Selbsthilfegruppe kommt da die ganze Familie nicht raus.Die Familie unterstützt sie doch schon die ganze Zeitwo sie nur kann! Das ist es ja eben gerade! Alles dreht sich nur um die Mutter wie die Planeten um die Sonne! Wenn Christiane mal berechtigte eigene Ansprüchbe gelten gemacht hat, hat sie garantiert verbal oder nonverbal zu "hören" gekriegt, wie unverschämt und egoistisch es doch sei, eigene Ansprüche zu haben, wo das Leid der Mutter doch so riesengroß ist und sie ein Kind verloren hat. Das MÜSSE man doch verstehen! ....selbst Sigmund Freud hat was von "sekundärem Krankheitsgewinn" gewusst, wenn ihr nicht wisst, was das ist, könnt ihr ja mal googeln.
Sie traut sich nicht mehr, das "Leid" der Mutter in Frage zu stellen, und reagiert entsprechend. Da braucht man noch nicht mal ein Therapeut zu sein, um das zu merken.

Und schließlich hat sie hier ja auch um Hilfe gebeten.

Die Mutter macht das natürlich nicht "absichtlich", es hat sich eben eingeschliffen.

Gast

Familientherapie... hmmm... Ich glaube, dass deine Mutter das einfach nur wissen muss, das Lina nicht mehr lebt und Lars ihre Liebe braucht, sie aber immer noch trauern darf!!
Wenn ihr sie gut unterstützt, wird sich die Sache glaube ich auch ohne Familientherapie regeln...

Gast

Ich glaube sogar, dass das wirklich echt ist und kein Fake, egal ob nun in dieser Form, oder symbolisch in Form eines ähnlichen Problems. Allein schon wegen Christines Antwort glaube ich das.

Es gilt schon als Sakrileg, den "Schmerz" der Mutter zu relativieren - die Tochter hat schon ein Schuldgefühl entwickelt, den Scherz der Mutter auch nur in der geringsten Weise anzutasten oder zu hinterfragen.
Das ist typisch für solche Angehörige.

Ich denke auch - Selbsthilfegruppe und/oder Familientherapie.

Gast

Sollte das hier echt sein und kein Fake so würde ich zu einer Selbsthilfegruppe raten (gibt es auch online), da finden Betroffene und Angehörige hilfe.
Es ist einfach so, dass das hier ein Babyforum ist und du hier (solltest du tatsächlich Hilfe suchen) hier nicht so profesionelle Hilfe wie in den spezialisierten Selbsthilfegruppen finden erhalten kannst.

Gast

Familientherapie wäre sicher gut. Ich glaube auch, dass wirklich nicht nur deine Mutter Therapie braucht. Sonst kommt sie da nie raus.

Gast

Solange du das so siehst, und es schon als anmaßend gilt, das auch mal anders zu sehen, wird sich bestimmt nichts ändern. Das ist genau die Haltung, die die Sichtweise deiner Mutter betoniert.

Niemand sagt, dass Deine Mutter nicht leiden darf, trotzdem denke ich, dass sterben nun mal zum Leben gehört, und wir das in unserer Kultur nur zu gerne verdrängen. Und ja, es kann helfen, wenn wir uns zu anderen Menschen in Beziehung setzen (relativieren).

Man könnte auch umgekehrt fragen:
Wer gibt Deiner Mutter das Recht sich über alle anderen zu stellen indem sie meint, sich nicht mit ihnen vergleichen zu müssen?

In diesem Wahn lebt allerdings halb Europa, weshalb hier auch zunehmend Gleichgültigkeit gegenüber den Problemen von anderen herrscht. Man muss kein Prophet sein, um zu ahnen, wie lange das nicht mehr gut geht.

Was meinst Du, wozu es z.B. Sedlbsthilfegruppen gibt?

Gast

Nur, weil es immer jemanden gibt, dem es NOCH schlimmer geht, heißt es doch nicht, dass man selbst nicht leiden darf! Das Leid "relativieren" - also ehrlich gesagt, ich finde das schon etwas anmaßend! Meine Mutter hat ihre TOCHTER verloren, ihr eigenes Kind, das sie mehr als alles andere geliebt hat. Das ist eine der schlimmsten Dinge, die passieren können. Flüchtlingen geht es vielleicht noch schlechter, aber trotzdem ist der Tod des eigenen Kindes immer noch eine der schlimmsten Sachen.

Ich will dich nicht angreifen und danke dir, dass du dir Gedanken gemacht hast und mir geschrieben hast!

Trotzdem hat meine Mutter ja wirklich einen Grund, um zu leiden.

Christiane

Gast

wie muss es für die Flüchtlinge und Menschen in anderen Ländern sein, die ihre Kinder-Eltern-Brüder-Schwestern durch die schrecklichen Umstände in ihrem Land, oder auf der Flucht verloren haben? Oder unseren eigenen Vorfahren - früher, als immer jemand in einem Krieg, an einer Seuche oder sonstwie starb. Keine Familie, in der kein Kind gestorben war. Nicht alle Kinder, die früher zur Welt kamen, überlebten.

Nicht, dass ich deiner Mutter das vorhalten möchte, oder etwa ihren Schmerz "klein reden" - aber irgendwie hat unsere Gesellschaft den Tod ausgesperrt....wir haben alle irgendwie vergessen, dass unser Leben nicht unendlich ist. Wir wissen nur an der Oberfläche, dass Menschen sterben können.

Meine Idee wäre:
Deine Mutter in eine Selbsthilfe-Gruppe zu bringen....

und/oder zur ehrenamtlichen Arbeit mit Flüchtlingsfamilien - da wäre beiden geholfen - den Flüchtlingen und - VIELLEICHT - relativiert sich das Leid Deiner Mutter doch ein bisschen.

Nur mal zum drüber nachdenken.

Gast

Danke für deine Antwort, Sabine.

Ja, meine Mutter hat Lina über alles geliebt und jetzt ist es einfach an der Zeit, zu akzeptieren, dass Lina nicht mehr da ist, aber dass dafür Lars ihre Liebe braucht.
Eine Familientherapie ist auch etwas, das mir im Kopf umgeht. Hat da jemand Erfahrungen? Ich könnte mir vorstellen, dass das uns allen gut tun würde.

Christiane

Gast

Erstmal ein herzliches Beileid!!!
Unter der Tatsache, dass deine Mutter Lina auch geliebt hat, ist es für sie(Lina) nicht unfair!!
Das muss du deiner Mutter erklären!!
...Aber natürlich ist die Sache nicht so ganz einfach. Mach deiner Mutter am besten auch klar, das sie traurig sein darf!!! (Immerhin ist ihr Kind gestorben!!)
Es ist nämlich ungerechter für Lars, als für Lina!!

Gast

Liebe Karo, danke für deine Antwort! Wir haben schon öfters mit meiner Mutter geredet, allerdings traue ich mich nie, ihr wirklich klipp und klar zu sagen, was ich denke, weil ich immer Angst habe, sie zu verletzen. Sie ist so labil und ich möchte nicht, dass sie leidet.
Für meinen Bruder muss sich die Situation aber auch unbedingt ändern!

Liebe Grüße! Deine Kinder haben übrigens sehr hübsche Namen.

Christiane

Gast

Hallo Christiane!

Erst mal mein herzliches Beileid.
Das ist wirklich eine schwere Situation und ich kann deine Mutter verstehen. Sein Kind zu verlieren ist bestimmt einer der schlimmsten Dinge die passieren können. Aber ihr Verhalten Lars' gegenüber ist nicht fair. Er ist auch ihr Sohn und hat ihre Liebe genauso verdient. Lina wäre bestimmt sehr traurig darüber.
Vielleicht kannst du mal mit deinem Vater darüber reden und ihr könnt versuchen gemeinsam eine Lösung zu finden. Zu Zweit ist das leichter als allein.
Ich hoffe ich konnte dir helfen, ansonsten wünsche ich dir und deiner Familie noch viel Kraft und Halt und Glück!

LG
Karo & Johnny mit Lia, Leni, Lotti und Baby

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