Warum liebt man eine Tochter weniger?

Gast

Ich bitte um Hilfe, denn mir ist es sehr ernst mit meinem Anliegen.
Ich habe drei Kinder: Alina, Paul und Finja. Die drei sind sehr unterschiedlich; Alina ist ein Wirbelwind, sie ist sechs Jahre alt, frech und dennoch süß. Paul ist vier, sehr ruhig, schüchtern und lieb. Und Finja ist mein Baby, 11 Monate alt und ein Goldschatz. Obwohl meine drei Engel aber so unterschiedlich sind, liebe ich sie doch alle gleich. Sie sind meine Schätze und ich würde für jeden von ihnen sterben.
Umso erschrockener war ich auch, als mir meine Schwester anvertraut hat, dass sie ihren Sohn mehr liebt als ihre Tochter. Die beiden sind Zwillinge, 7 Jahre alt, und beides nette Kinder. Meine Schwester bat mich, niemandem davon zu erzählen, nicht mal meinem Mann, unseren Eltern oder den engsten Freunden, deswegen poste ich hier.
Wie kann das nur sein? Und vor allem: Was kann man dagegen tun?? Ich bin geschockt und habe das Gefühl, dass man da was machen muss. Ich habe eine Kollegin, die ebenfalls ein Kind nach der Geburt nicht liebte, sie hatte eine Depression. Das wurde aber wieder und heute liebt sie ihren Schatz über alles. Und meine Schwester hatte auch nie eine Depression und die Kinder gehen ja bereits in die 2. Klasse!!
Ich habe auch das Gefühl, ich muss meiner Nichte helfen!
Kennt sich jemand aus? Was kann ich tun??

Rebecca und Lars mit Alina, Finja und Paul

Antworten

Gast

Ich kenne auch jemanden, der zwei Töchter und einen Sohn hatte. (Der Sohn war der Jüngste.) Die Mutter wollte nur ein Kind haben und der Vater einen Sohn.
Früher war das tatsächlich so, dass man sich mehr über einen Sohn als über eine Tochter gefreut hat. Ein Bauernhof brauchte ja auch immer einen Erben. Wenn man als Bauer also keinen Sohn hatte, hat man sich halt einen adoptiert... Oder in Indien werden ganz viele Mädchen abgetrieben, weil die Eltern bei der Heirat ein "Mitgift" (Geschenk für den Bräutigam) mitbringen muss. Und bei Söhnen nicht.

Gast

Begründung?

Gast

uiuiui, die milla hält sich aber für besonders schlau..wahrscheinlich gerade 13 geworden?

und blue, dein kommentar ist sinnlos und dumm.

Gast

Ja, und dann müsste man eigentlich noch genauer definieren, was "Liebe" ist und wie sie sich zeigt. Sie wird ja oft mit "besitzen wollen", "sich sehnen nach", "sich wohlfühlen mit", "nicht loslassen können" verwechselt. Natürlich fühlt man sich mit jemandem, den man liebt auch wohl. Aber sie ist mehr: "annehmen können wie man ist", "sorgen für", "sich verbunden fühlen" "loslassen können".

"Besitzen wollen" und "gerne zu tun haben mit" schlägt oft in "bestimmen wollen, nach den eigenen Vorstellungen formen" um, das kann sehr belastend sein und wird dann später in der Erinnerung nicht unbedingt als "Liebe" empfunden. Ist es meiner Meinung nach auch nicht unbedingt.

Vielleicht fühlt sich Deine Schwester einfach im Moment etwas überfordert. Wenn ihre Kinder älter sind, könnte sich da auch etwas ändern.

Gast

Vielleicht ist es ja bei Dir nicht so, es mag hin und wieder Ausnahmen geben. Es ist vielleicht auch gar nicht so wichtig, dass man dem so extrem genau und ängstlich nachspürt, solange es keine Probleme gibt. Aber genau gleich können die Gefühle meiner Meinung nach gar nicht sein, auch wenn man das selbst gerne hätte. Frag mal ein paar Erwachsene, wie sie das als Kind erlebt haben. Wenn sie zu Dir ehrlich sind, werden sie Dir sagen, dass sie sich zwar geliebt fühlten, aber die Liebe ihrer Eltern unterschiedlich erlebt haben. Ich halte das auch nicht für schlimm, solange niemand wirklich darunter leidet, so ist es eben. Man sollte aber in jedem Fall auf Gerechtigkeit achten.

Gast

Ich kann nicht nachvollziehen, dass man Kinder unterschiedlich stark liebt und ich widerspreche Milla ganz energisch, wenn sie mir unterstellt, dass das nicht so wäre und ich mir was vormachen würde. So eine Pauschaleinschätzung für andere Eltern ist schon ein starkes Stück.
Was kannst du machen? Ich befürchte gar nichts. Du kannst ihr schließlich nicht eintrichtern, dass sie für alle gleich empfinden muss.

Gast

Warum wird sie dann nochmal schwanger?

Gast

Zitat:
"...als mir meine Schwester anvertraut hat, dass sie ihren Sohn mehr liebt als ihre Tochter."
"Sie hat nun Angst, dieses Kind auch nicht zu lieben."

Aber sie liebt doch ihre Tochter, nur weniger als ihren Sohn!
Sie muss keine Angst haben ihr Baby ist genauso einzigartig wie auch ihre andern Kinder, sie wird es bestimmt lieben!

Verlange bitte nicht von deiner Schwester ihre Kinder gleich zu lieben! Sie liebt ihren Sohn warscheinlich mehr weil er mehr von ihr hat bzw sie sich in ihm widersieht, das heißt nicht dass sie ihre Tochter nicht liebt, sie kann sich nur weniger mit ihr Identifizieren.
Man könnte ja ihre Verhaltensweisen ändern, aber das ist totaler Quatsch!

Ich hoffe du verstehst mich nicht falsch, ich habe zwar nur Pfegekinder, habe alle sehr lieb aber kann nicht jeden gleich mögen,jeder hat aber bestimmte Eigenschschaften die ich lieber mag... so meinte es bestimmt auch deine Schwester!

Gast

Immerhin ist die Schwester doch sehr ehrlich zu sich selbst. Ich denke, dass sich eher die Eltern, die behaupten alle Kinder gleich zu lieben etwas vormachen. Keiner kann in Wirklichkeit alle Kinder gleich lieben. Bei jedem Kind sind die Lebensumstände anders, oder, wie bei Deiner Schwester, das Geschlecht der Kinder ist unterschiedlich und sie hatte einfach schon immer einen besseren Draht zu Menschen dieses Geschlechtes (Vater, Großvater). Sie kann dann nur versuchen, die Kinder gerecht und gleich zu behandeln. Ich finde es keine so große Katastrophe, wenn sie sich das eingesteht. Sie soll nur nicht versuchen, es überzukompensieren. Natürlich kann sie - wie LittleSunshine vorschlägt, auch eine Therapie machen, um sich der Hintergründe bewusst zu werden. Das wäre wirklich eine gute Idee, die nie schadet.

Gast

Hallo Rebecca.

Tja, ich kann das auch nicht nachvollziehen, bin noch keine Mama, dennoch verstehe ich solche Mütter nicht und vor allem ihre Gefühle. Mir tun solche Kinder irrsinnig Leid. Sie bekommen nicht die Liebe die sie verdienen und werden auch später sich schwer dabei tun diese an andere zu geben. Es gibt ja nicht um sonst diesen Spruch: "Alle Kinder verdienen Eltern, aber nicht alle Eltern verdienen Kinder", wenn du verstehst was ich damit sagen will. Ich will nicht jetzt blöd auf deine Schwester reden, kenne sie ja auch nicht, aber jeder Mensch hat seine Geschichte und ist anderes. Ich denke mir, sie wird ihre Gründe haben wieso sie so etwas sagt, dass nicht der eigentlichen Norm einer Mutter entspricht. Hast du sie danach gefragt? Vielleicht könntest du sie dann viel Besser verstehen und mir ihr gemeinsam als Mama Hilfe suchen. Ich hatte einen Lehrer in der Fachschule, der früher Sozialarbeiter war und später Lehrer wurde. Wir hatten bei ihm das Gegenstand "Soziale Handlungsfelder" und er hat uns viel von seiner Arbeit früher erzählt mit Kindern und Jugendlichen und deren Angehörigen. Dieses Schuljahr hatten wir speziell das Thema durchgesprochen, wenn Kinder von zu Hause wegmüssen, aufgrund Alkohol- und Drogenkonsum der Eltern oder Misshandlungen. Da hat er auf einmal zu uns etwas gesagt wo ihm selbst die Tränen runtergesickert sind als wir einen Fallbeispiel besprochen hatten, wo ein Kind von einem Elternteil bis zum Tode misshandelt wurde. Dies lautete: "Egal wie die Eltern sind und was sie machen, innerlich liebt jedes Elternteil sein Kind aus tiefstem Herzen, nur gibt es Situationen, wo sie es verdrängen und wo sie ihre Gefühle, aus irgendeinem Grund nicht zulassen können oder wollen. Wo sie einfach nicht sie selbst sind. Die können noch so viel behaupten, sie lieben ihre Kinder, doch in Wahrheit gibt es kein Elternteil, dass sein Kind nicht liebt." Ich war gerührt aber in erster Linie zutiefst geschockt über diese Aussage und habe mich gefragt: Wie kann man, wenn man jemanden aus tiefsten Herzen liebt, so etwas antun?
Als Antwort habe ich gefunden, dass jeder von uns seine Erlebnisse, Erfahrungen und seine Biographie hat. Anders mit seinen Gefühlen umgeht. Manche haben es leichter im Leben, manche schwerer. Es kann sein, dass deine Schwester etwas schlimmes in ihrer Kindheit erlebt hat (jetzt ohne, dass es ihre Familie weiß) und so ihre Tochter sie immer an sie selbst erinnert, wenn sie vor ihr steht. So unterdrückt sie ihre Gefühle für sie. Alle versuchen irgendwie gleich zu Urteilen, doch niemand weiß wie es in einem Menschen aussieht. Wie es ihm geht und was er fühlt. Ich würde dir raten einfach mal mit deiner Schwester offen darüber zu reden und gemeinsam mit ihr nach Lösungen für ihr Problem zu suchen. Besucht doch einmal einen Psychologen. Das sollte euch nicht peinlich sein, ganz im Gegenteil, sie soll lernen ihre Gefühle freien Lauf lassen zu können. Ich bin mir sicher, dass er ihr mit ein paar einfachen Therapien helfen kann. Sag ihr sie tut es nicht nur für ihre Tochter (sollte sie dagegen sein) sondern, in erster Linie für sich selbst, damit es ihr gut geht und dass sie sich so um beide ihre Mäuse kümmern kann!

Viel Kraft und Glück,
LittleSunshine

Gast

PS. Meine Schwester ist bereits wieder schwanger. Sie hat nun Angst, dieses Kind auch nicht zu lieben.

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