Guten Abend,
mein Name ist Florian und ich bin 40. Meine Frau Susanne und ich hatten eine Tochter. Unsere Sophia ist vor 2 Jahren im Alter von nur 10 Jahren an Leukämie ums Leben gekommen. Es hat uns natürlich total aus der Bahn geworfen. Sein eigenes Kind zu verlieren ist grausam aber vor allem meine Frau kam nicht über den Tod hinweg und konnte bis jetzt nicht neu anfangen. Ich habe wirklich alles versucht, um ihr zu helfen, aber mittlerweile denke ich, dass sie wirklich Hilfe braucht, auch wenn sie das nicht hören will. Ihre Freundinnen haben alle den Kontakt zu ihr verloren und jetzt hat Susanne auch noch ihren Beruf aufgegeben.
Vor zwei Wochen kam dann die Diagnose, dass Susanne schwanger ist. Natürlich waren wir erst mal recht überrascht, aber ich freue mich wirklich auf das Baby. Ich denke auch, dass es vielleicht ein Neuanfang wäre. Das Problem ist aber, dass Susanne das Kind nicht möchte und es kein gutes Wort für das Wunder, das in ihr wächst übrigen hat. Ich weiß wirklich nicht was ich tun soll. Meine Frau leidet so sehr an dem Tod unserer Tochter und ich will alles machen, damit sie wieder lächeln kann, aber vielleicht ist unser Baby ein gutes Anfang für alles. Ich möchte das Kind so sehr. Sophia war ein so wunderbarer Mensch und ich bin so sicher, dass ihr/e kleine/r Bruder/Schwester es auch wird.
Bitte helft mir! Was soll ich tun und wie soll ich mit meiner Frau umgehen? Ich hoffe, dass mir hier vielleicht geholfen werden kann. Susanne will nicht, dass ich unserem Umfeld jetzt schon davon erzähle und deswegen wäre ich hier wirklich um jede Hilfe dankbar.
Schönen Abend noch
Florian und Susanne
Meine Frau will das Baby nicht
Antworten
aber jetzt muss ich mich wirklich mal fragen, ob man als Ehemann da nicht vielleicht auch allein drauf kommen könnte, dass man sich nicht einfach bei der Trauerarbeit davon stehlen kann. Und umgekehrt, was habt ihr denn für ein Verhältnis zueinander, dass deine Frau lieber 2 Jahre allein leidet, statt dich zu fragen, ob du mitkommen kannst. Die furchtbare Katastrophe mit eurem Kind scheint einiges, was ihr scheinbar bisher versäumt habt,zu Tage zu bringen. Deine Frau kann nicht mehr arbeiten, sie hat keine Freundinnen und offensichtlich keine Freude mehr am Leben und du wachst erst jetzt auf und musst von anderen darauf aufmerksam gemacht werden, dass deine Frau dich braucht? Du solltest ganz schnell handeln. Ich weiß, meine Worte hören sich vielleicht hart an, aber hat man sich nicht versprochen, in guten wie in schlechten Zeiten füreinander da zu sein? Wo warst du die beiden Jahre?
Hallo Lotta, bin auch gerade online :)
Ich habe vorhin dann gleich mit Susanne geredet und sie hat sich so gefreut über das Angebot. Ganz ausgewechselt war sie für eine kurze Zeit und hat gemeint, wie viel ihr das bedeuten würde. Susanne hat allein auch schon einen Therapeuten herausgesucht und nächsten Donnerstag haben wir auch schon einen Termin.
Ich hoffe, dass uns dieser Mann weiter helfen kann und Susanne von dem Wunder in ihrem Bauch überzeugen kann.
Florian und Susanne
Lieber Florian!
ich habe jetzt erst wieder hier reingeschaut, deshalb antworte ich so spät und du wirst meine Antwort vielleicht gar nicht mehr lesen.
Die Idee mit der gemeinsamen Therapie finde ich auch sehr gut. Geeignete Therapeuten sollten sicher übers Internet oder durch Empfehlung über Susannes Frauenärztin zu finden sein. Vielleicht helfen euch auch Selbsthilfegruppen weiter.
Ich wünsche euch alles Gute!
Hallo ihr Lieben,
ich freue mich wirklich, dass ihr mir geantwortet habt. An eine gemeinsame Therapie habe ich noch nie gedacht aber das ist eine total gute Idee. Susanne hat mir immer gesagt, dass sie das nicht mehr so kann und aufhören will mit ihrer Therapie. Warum habe da nicht daran gedacht, dass ich mit ihr komme?
Ich hoffe, dass uns das weiterhilft. Auch ich bin mir sicher, dass meine Frau nicht damit leben kann zu wissen, dass sie ihre Tochter abgetrieben hat.
Ich danke euch nochmal.
Florian und Susanne
Hi Florian, ich würde auch sagen, dass ihr zu 2 zu einer Therapie macht. Das gibt evtl. deiner Frau einen Halt, wenn du mitgehst.
Ich sitz hier und heule mir die Seele aus dem Leib. Erst mal mein Beileid. Deine Frau soll am besten zu einem Terapeuten gehen und mit ihm reden. Das Kind abzutreiben oder zur Adoption frei zu geben wäre die Flasche entscheidung und deine Frau würde sich das bestimmt nicht verzeihen. Sie muss sich klar werden das ihre Tochter Sofia tod ist und das leben weiter geht ( kommt jetzt hart rüber aber es ist so) Hat mein Psychologe mir auch gesagt nach dem Tod meines Mannes. Hoffe konnte ein bissien mithelfen
LG Hannah
Natürlich braucht ihr professionelle Hilfe. Allerdings sehe ich da ein Problem, wenn du schreibst, ihr hattet Hilfe, aber deine Frau geht nicht mir hin und du machst das eh allein mit dir aus. Ihr müsst das gemeinsam bewältigen, vielleicht fühlt sie sich allein gelassen oder sich als Versagerin, wenn sie es nicht auch allein schafft.
Selbsthilfegruppen verwaister Eltern sind hilfreich. Falls ihr gläubig seid, der Pfarrer oder andere Seelsorger. Die behandelnde Frauenärztin hat vielleicht eine Idee. Auf alle Fälle müsst ihr schnell handeln, wenn sie schon in der 12. Woche ist.
@Storm: Sophia starb vor 2 Jahren und natürlich hatten wir für kurze Zeit Hilfe, aber Susanne wollte dort nicht mehr hingehen und ich komme sowieso am besten allein damit klar.
@Lotta: Hallo! Vielen Dank für deine netten Zeilen. Susanne ist in der 12 SsW. Ich habe jetzt schon oft versucht das Thema anzusprechen, ihr vielleicht irgendwie klar zu machen, dass das Baby für einen Neuanfang steht, aber sie überhört es und wechselt ständig das Thema. Ich komme einfach nicht an sie ran.
Hast du eine Ahnung, wo man sich diese professionelle Hilfe holen kann? Ich wäre um eine Antwort von dir sehr dankbar.
Florian und Susanne
an Storm: Erst lesen, dann schreiben! Dein Kommentar war echt sinnlos und unangebracht.
Lieber Florian!
Deine Situation tut mir sehr leid. Ich stelle es mir schrecklich vor, ein Kind zu verlieren. Als ich deinen Text gelesen habe, kamen mir wirklich die Tränen und das Leid, dass ihr erlebt habt, macht mich sprachlos.
Ich befürchte, dass dir hier keiner so richtig helfen kann. Wir kennen weder dich noch deine Frau. Hast du mit ihr schon in aller Ruhe ausführlich gesprochen?
In welcher Schwangerschaftswoche ist sie?
Dass eine Frau keinerlei Gefühle für das Wunder in ihrem Bauch entwickelt, kommt häufiger vor, als man denkt - und das traumatische Erlebnis, das ihr beide durchlebt habt, kann sicherlich der grund dafür sein.
Im Zweifelsfall würde ich euch wirklich professionelle Hilfe empfehlen.
Alles alles Liebe für euch!
Deine Frau verliert ein Kind, kommt 10 Jahre lang nicht drauf klar, aber man holt sich natürlich keine Hilfe? Ja, nee.
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