Verweifelt nach Fehlgeburt

Gast

Ich bin Paulina, 25 Jahre alt und seit zwei Monaten verheiratet. Ich habe gerade mein Medizin-Studium erfolgreich beendet und arbeite seit wenigen Wochen als Assistenzärztin in einem Krankenhaus. Mit meinem Ehemann lebe ich in einer großen Wohnung in der Nähe meiner Eltern, zu denen ich ein gutes Verhältnis habe. Ich habe keine Schulden wegen des Studiums, kann mir ein Auto leisten, da ich während des Studiums gemodelt habe und von meinen Eltern unterstützt werde. Mein Leben könnte perfekt sein, aber leider gibt es etwas, das ich nur schwer verarbeiten kann.

Vor fünf Monaten musste ich feststellen, dass ich in der 10. Woche schwanger war. Ich war zu Anfang völlig fertig und wollte das Kind abtreiben, doch nach und nach begann ich, mich in das Kleine zu verlieben. Ich baute eine Bindung auf und mein Schatz und ich freuten uns auf das Baby. Ich habe damals noch studiert und hatte beschlossen, nach dem Studium eine Auszeit zu nehmen. Alles spielte sich ein und ich liebte mein Kleines wirklich, doch im 6. Monat hatte ich eine Fehlgeburt. Es war wie ein Schlag ins Gesicht und ich war mit den Nerven völlig fertig. Dennoch schloss ich mein Studium gut ab und begann als Ärztin zu arbeiten. Der Job tut mit gut und es gefällt mir sehr, mein Mann ist lieb und meine Eltern, meine Schwiegereltern, meine Freunde und meine Schwester sind für mich da. Ich könnte darüber hinwegkommen, doch ich kann einfach nicht anders. Ich denke ständig an das Baby und wünsche mir, dass ich es bekomme. Ich könnte bald Mutter sein.
Mit einem weiteren Baby möchte mein Mann aber noch warten, er hat ja auch recht. Ich habe eben erst als Ärztin angefangen und muss 100 % für meinen Job leben. Ich liebe meinen Beruf, habe große Verantwortung. Mein Mann ist ebenfalls Arzt, wir hätten also kaum Zeit für unser Baby. Es war ein schlechter Zeitpunkt für ein Kind - aber wir hätten es geschafft und ich habe mich dennoch gefreut, Mama zu werden. Nun werde ich damit noch ewig warten müssen...

Ich vermisse mein Kind so sehr. Ich war gerne schwanger.

Wir kann ich besser darüber hinweg kommen? Wäre evtl. ein Gespräch mit einem Therapeuten sinnvoll?

Grüße,
eure Paulina

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Gast

Immer der gleiche Stil. Ellenlang wird eine Bilderbuchkarriere geschildert, alle sind natürlich Akademiker und der Wohlstand und die geordneten Verhältnisse werden haarklein dargelegt, und dann kommt ein schwerer Schicksalsschlag. Ich glaube, es sind mindestens schon 3 heute.

Gast

Hallo Paulina,

ich kann deine Situation sehr gut nachempfinden...Es tut mir sehr leid für dich/euch!
Auch ich hatte vor einem Jahr eine Fehlgeburt Ende des Dritten Monats. Und auch meine Schwangerschaft war ungeplant. Dennoch tut es sehr weh und vieleicht gerade, weil ich erstmal meinen Kinderwunsch wie du auch nicht verwirklichen kann bzw hintenanstellen muss.
Man denkt viel darüber nach, wie das Kind geworden wäre...

Mir hat es sehr geholfen, dass wir die Möglichkeit hatten unser Kind in einem Grabfeld für Fehlgeborene Kinder bestatten zu lassen.( Frag in der Klinim nach, wenn ihr das nicht bereits konntet! Zudem gibt es seit Mai diesen Jahres die Möglichkeit, ein fehlgeborenes Kind auf dem Standesamt mit namen eintragen zu lassen und eine Urkunde darüber zu erhalten. Das bedeutet, das Kind wird damit offiziel als existen anerkannt, was davor nicht möglich war. Dies geht auch rückwirkend! Du brauchst nur eine Bescheinigung aus dem Krankenhaus und oder mutterpass, aus dem die Fehlgeburt mit Datum hervorgeht...
Es war schön gemeinsam für unser kind einen Namen aussuchen zu können, das hat mir einwenig den Schmerz genommen...

Ein Gespräch mit einem Therapeuten halte ich für sehr sinvoll. Ich empfehle dir eine Stelle ( Familienberatunsstelle wie ProFamilia oder von der Caritas etc aus) bei der sie sich mit dieser thematik auskennen...Ich hatte ein sehr gutes Gespräch dort!
Es gibt auch einige schöne Seite im Internet, auf der sich Sternenkind-Eltern austauschen können z.B. sternenkinderhimmel.com

Alles, alles Gute für dich!

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