Sie ist nicht mehr die, die sie einmal war

Gast

Ich bin Pia und Mutter einer Tochter, Muriel (21). Sie ist unsere einzigte Tochter und mein Mann Steffen und ich lieben sie über alles auf der Welt.

Muriel hat sich aber sehr verändert, wir erkennen sie kaum mehr wieder. Sie war immer ein liebes, braves Mädchen, ging zwar gerne aus, traf sich mit Freundinnen und hatte auch mit 14, 15 schon einen Freund, aber dennoch gab es nie größere Probleme, in der Schule war sie gut und das Verhältnis zu uns Eltern war auch gut.

Vor drei Jahren hat sie dann ihr Abi gemacht, anschließend ein Jahr lang Englisch und Französisch studiert. Damals konnten wir schon erste Veränderungen feststellen, Muriel ist ausgezogen, hat sich eben abgenabelt, war wir auch völlig normal fanden. Sie hat aber die Uni schleifen lassen und hat sich mit vielen verschiedenen Männern getroffen, wir dachten, sie will sich ausprobieren.
Dann ist sie für ein Auslandsemester nach Amerika gegangen, New York. Es hat ihr dort gut gefallen und sie hat um ein halbes Jahr verlängert. Seitdem hat sie sich in eine völlig falsche Richtung entwickelt.

Sie war dann wieder 5 Monate hier in Deutschland, ging dann aber wieder zurück in die USA.
Sie hat dort einen Freund, der ihr Vater sein könnte, er ist über 50. Er hat viel Geld und sie lebt auf seine Kosten in einem großen Haus, obwohl wir ihr auch eine schöne Wohnung zahlen könnten. Sie modelt nebenbei und konzentriert sich deshalb immer weniger auf die Uni.
Vor einem halben Jahr hatte sie eine Abtreibung, weil sie von einem Seitensprung schwanger war... Mir hat sie das gar nicht erzählt, ich habe es nur zufällig erfahren, als sie mit einer Freundin darüber gesprochen hat.
Außerdem hat sie laut meiner Nichte mit Männern für Geld geschlafen... Ich frage mich, warum sie das machen sollte, denn sowohl wir als auch ihr Freund haben genug Geld, sie hat das nicht nötig.
Außerdem will sie ihr Studienfach jetzt zu "Schauspiel" wechseln.

Ich erkenne meine eigene Tochter nicht wieder... Auch ihre Art ist ganz anders geworden, sie ist zickig, rechthaberisch und distanziert. Ich liebe Muriel über alles, meine wunderhübsche, geliebte Tochter ist mein Ein und Alles, aber ich weiß langsam nicht mehr weiter. Sie ist so verändert. Ich dachte schon, sie sei in einer Sekte, aber das ist natürlich Quatsch.

Mein Mann hat mit diesem Freund telefoniert, der meinte, Muriel bräuchte nur Zeit, um mit sich ins Reine zu kommen.
Wenn sie hier ist, rufen auch immer komische Leute an, sie starrt dauernd auf ihr Handy...
Angeblich gab es auch schon Probleme mit der amerikanischen Polizei...

Ich habe solche Angst. Muriel redet einfach nicht mit mir oder meinem Mann, wir sind wirklich am verzweifeln, weil sie unsere Prinzessin ist. Wir vergöttern sie und wollen nur das Beste für sie.

Was kann ich tun, damit Muriel endlich wieder mit mir redet und sich mir oder ihrem Vater offenbart?

Pia und Steffen mit Muriel

Antworten

Gast

Ich verstehe deine Sorgen aber sie ist erwachsen.

Gast

Danke für dein Verständnis.
Hast du auch Kinder?
Ich habe auch Angst, dass dieser komische Freund einen schlechten Einfluss auf sie hat... Wer weiß, vielleicht hat der sie ja dazu gebracht, mit diesen Männern ins Bett zu gehen... Das Problem ist auch, dass wir ihr Umfeld nicht kennen, wie auch in den USA? Was das für Leute sind und ob sie gut für Muriel sind, wissen wir nicht.
Danke dir für deine Antworten!

Pia

Gast

Ich kann euch schon verstehen. Alles kann schief gehen. Wenn sie Bergsteigerin wäre und extreme Gipfel erklimmen würde, oder Höhlenforscherin, würdet ihr euch auch Sorgen machen, mit Recht, weil es natürlich auch immer schief gehen kann.
Ihr habt ihr aber eine solide Erziehung mitgegeben, auf die sie immer zurückgreifen kann, und die wirkt, vergesst das nicht. Natürlich kann es trotzdem schief gehen, wie bei den Bergsteigern auch.
Ich habe z.B. erst mit 32 Jahren in einen braven bürgerlichen Job gewechselt, in dem ich dann auch erfolgreich war und sogar Karriere gemacht habe. Vorher habe ich auch viel herumexperimentiert, was meinen Eltern natürlich Sorgen gemacht hat. Vielleicht hat sie ja wirklich Schauspiel-Talent und könnte in dem Job erfolgreich werden.
Dass sie sozusagen auch auf den Strich gegangen ist und abgetrieben hat, damit hätte ich auch Probleme, aber was soll man machen. Sie muss deswegen nicht "schlecht" sein. Sie ist vielleicht einfach mit Erfahrungen konfrontiert worden, für die sie noch kein Muster hatte, die sie sich vorher einfach nicht vorstellen konnte. So wie jemand, der auf dem Mars landet, und sich dort plötzlich zurecht finden soll.

Gast

Wir versuchen auch, Muriel zu zeigen, dass wir für sie da sind, aber das ist so schwierig, weil sie eben so weit weg lebt und uns am Telefon immer eine rosige Welt vorspielt.
Wir machen uns eben Sorgen, dass wirklich mal etwas passiert und es dann kein Zurück mehr gibt. Unsere Tochter ist uns das Wichtigste auf der Welt.

Gast

Was ihr tun könnt? Gar nichts, denn sie weiß eure Antworten auf das was sie euch sagen würde ohnehin schon im voraus, und dass ihr sie sowieso nie verstehen würdet. Sie weiß, ihr habt eure Weltsicht, über die ihr nicht hinaus könnt, und das ist auch okay, das soll kein Vorwurf an euch sein, dass ihr engstirnig wärt, oder so, das meine ich nicht, denn jeder wird nun mal durch seine Erfahrungen geprägt und kann seine Weltsicht auch nur auf seinen eigenen Erfahrungen aufbauen. Alles was darüber hinaus geht ist Neuland und wird verständlicherweise als Gefahr und Bedrohung empfunden, was es natürlich auch tatsächlich sein kann - aber nicht muss. Ich denke, mir würde es ähnlich gehen wie euch, ich würde das alles auch beunruhigend finden, und hätte den Wunsch, sie davon abzubringen. Mit Vorwürfen würde das aber nicht funktionieren.

Das einzige, was ihr tun könnt, ist, sie auffangen wenn sie wirklich abstürzen sollte. Wenn sie sowas wie Geborgenheit bei euch spürt, wird sie sich wahrscheinlich noch am ehesten öffnen.
Aber ich weiß aus meiner eigenen Jugend, dass meine Freunde und ich auch Grenzen durchbrochen haben, die für unsere Eltern tabu waren. In den meisten Fällen ist es gut gegangen, und wir sind ganz normale brave und treue Bürger geworden.
Ich wünsche euch alles Gute.

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