Hallo zusammen, schönen Abend,
Ich bin Ann-Christin (39) und bin seit 6 Jahren mit Jaros (39) zusammen. Seit knapp 3 einhalb Jahren wohnen wir zusammen. Er hat bereits 2 Kinder mit in die Beziehung gebracht (Alexandra, 9 und Yannik, 8). Die beiden haben mich noch nicht wirklich als "Mutter" akzeptiert, folgen mir nicht und zicken mich ganz schön an. Alexandra hat vor kurzem gesagt, dass ihr den Vater wegnehme und auch Yannik hat mir bereits öfters zu verstehen gegeben, dass ich ihm nichts zu sagen habe. Jaros weiß davon, hat schon einige Male mit seinen beiden Kids darüber geredet aber es kam nichts dabei raus. Jaros will sich damit auch nicht so wirklich beschäftigen, denke ich und tröstet mich immer mit Sätzen wie "Das wird schon". Seit fast zwei Jahren basteln wir an einem Baby, leider wird es nichts und ich bin schon sehr verzweifelt, da ich sehr gerne ein Kind von Jaros hätte. Freundinnen meinen, dass es vielleicht nichts wird, weil ich durch die beiden größeren Kids so belastet bin. Ich weiß echt nicht mehr weiter, kann mir irgendjemand Ratschläge geben?
Danke und lg, Ann-Christin
Probleme mit Stiefkids
Antworten
Es ist doch selbstverständlich, dass du alle von dir aufgezählten Aufgaben erfüllst und wahrscheinlich noch viel mehr. Natürlich fungierst du wie eine Mutter, aber daraus lässt sich eben nicht automatisch ableiten, dass sie dich auch als Mutter sehen. Das ist sicher für dich schwierig. Du tust alles und sorgst dich um sie als wären es die eigenen Kinder, aber sie verhalten sich deiner Meinung nach nicht so. Wenn ihr Erwachsenen alle an einem Strang zieht, müsste die Situation doch aber zu meistern sein. Es gibt doch heutzutage viele ähnlich familiäre Konstellationen, die das auch packen. Und wie ich schon gesagt habe, glaube ja nicht, dass mit leiblichen Kindern immer alles nach Wunsch verläuft. Habe diesbezüglich keine zu hohen Erwartungen.
Hallo, danke für alle Antworten. Die machen wirklich Mut. Ich spiele mich ja nicht als Mutter auf, nur ist es nun mal so, dass ich die Kinder von der Schule abhole, ihnen Essen mache und danach mit ihnen lerne, spiele oder sonst etwas. Jaros arbeitet als Aufseher in einem Werk, hat unterschiedliche Schichten und kommt meistens erst abends. Ich hingegen bin Kosmetikerin, arbeite nur am Vormittag bis 13 Uhr und bin dann für Alexandra und Yannik da.
Ich nehme mir eure Ratschäge auf jeden Fall zu Herzen. Danke und lg
Ich würde dir auch am meisten raten dich nicht weiter als Mutter etablieren zu wollen. Viele Kinder fangen an zu zicken wenn eine andere Frau als die leibliche Mutter diese rolle übernehmen will. Vor allem, wenn sie das ungefragt macht. Akzeptieren sie dich denn zumindest als Freundin ihres Vaters oder auch das nicht? Wenn sie dich noch nicht mal als Lebensgefährtin von Jaros akzeptieren würde ich die ganze Muttergeschichte erstmal komplett auf eis legen und dafür sorgen das sie eure Beziehung aktzeptieren. Tun sie das, dann versuch ihnen eben nur ein große Schwester zu sein und keine zweite Mutter.
Ich kann meinen Stiefvater ebenfalls nicht ausstehen, weil er sich immer groß ls Vater aufspielt und meine leiblichen Vatter gerne mal als unzulänglich darstellt. Wenn du dich ebenso verhälst kannst du keinen guten stand bei den Kindern haben, denn die Eltern stehen immer vor den neuen Partnern bei den Kindern.
Ich kann zwar verstehen, dass du darunter leidest, dass sie dich nicht als Mutter akzeptieren, aber vielleicht ist genau dieses Ziel einer der Gründe, dass es zwischen euch nicht so klappt, wie du dir das vorstellst. Versuch doch lieber, den Kindern eine gute Freundin, eine gute Partnerin zu sein. Sie haben ja eine Mutter, auch, wenn du die Art, wie sie mit ihnen umgeht, nicht besonders schätzt. Sie ist trotzdem die Mutter und die Kinder lieben sie, so, wie sie eben ist. Die Praxis zeigt, dass sogar Kinder ihre Eltern lieben und umgekehrt deren Liebe suchen, wenn sie von diesen gröblichst vernachlässigt wurden. Das ist ein Phänomen, was für Außenstehende rational nur schwer verständlich ist. Das muss man akzeptieren. Wie sprechen sie dich den an? So, wie die leibliche Mutter? Das wäre der nächste Fehler.
Was deine Kinderlosigkeit betrifft könnte der Stress natürlich tatsächlich ein Grund sein. Aber du musst ganz doll aufpassen, dass du den Kindern nicht die Schuld dafür gibst und das sie das spüren. Das könnte dann noch mehr zu eurem schlechten Verhältnis beitragen.
Und als Drittes, dein Mann kann sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Natürlich muss er alles dafür tun, dass sich dein Stand bei den Kindern verbessert. Klar, dass er zwischen Baum und Borke steht. Aber er liebt seine Kinder und er liebt dich. Also kann es nur in seinem Interesse sein, dass sich euer Verhältnis normalisiert.
Als letztes möchte ich dir noch raten, die Rumzickerei der Kinder nicht überzubewerten. Das versuchen auch leibliche Kinder. Auch die sind nicht immer nur lieb und brav.
Ihr 3 Erwachsenen und auch der neue Partner müssen sich unbedingt zusammen setzen und in euer aller Interesse nach den Ursachen und nach einer Lösung suchen. Das ist alles leicht gesagt, ich weiß, aber irgendwie müsst ihr ja vorankommen. Geduld, Verständnis für die Verlustangst der Kinder und auch ein bisschen Nachsicht für ihre schwierige Situation sind nötig. Was natürlich nicht heißt, dass sie tun und lassen dürfen, was sie wollen. Aber das ist auch bei leiblichen Kindern oft ein schwieriger Spagat. Ich wünsch euch alles Gute.
Haha nein um Gottes Willen!
Die Mutter dieser Kinder war ja vorher schon 1 Jahr und ca 6 Monate tot, bis diese neue ins Haus gekommen ist. :)
Mann du bist zu ALT...
Na hoffentlich muss deren Mutter aber nicht auch erst sterben, bevor sie Ann-Christin akzeptieren. ;-)
Hallo Ann-Christin!
Ich hatte mal so eine serbische Zeitschrift "Mein Schicksal" gelesen, da war so eine ganz ähnliche Geschichte dabei. Am Ende nach dem "herumzicken" haben sich die Kinder nach dem Tod ihrer Mutter an die neue Frau an der Seite ihres Vater gewöhnt und haben sie auch erstaunlicherweise zu lieben gelernt. Einfach aus dem Grund, wie sie mit ihnen umgegangen ist und sich nie aufgeregt hat, egal was die Kinder für einen Schwachsinn machten, um sie loszuwerden. Eine wahre Geschichte, die mich ziemlich berührt hat und somit würde ich dir auch raten, einfach locker mit der Situation umzugehen und es nicht so persönlich zu nehmen. Du musst die Kinder einfach verstehen und denke mal darüber nach, wie du dich an ihrer Stelle fühlen würdest und was du machen würdest. Gehe einfach mit den Kindern offen um, versuche ihnen klar zu machen, dass du ihnen auf keinen Fall ihren Vater wegnehmen möchtest und das es eine ganz unterschiedliche Liebe ist, die ihr Vater zu ihnen und dir hat. Wünsche dir viel Glück und Erfolg dabei und das es so schön endet wie in dieser Geschichte, die ich gelesen habe.
Alles Gute & LG! :)
Das liegt bestimmt an ihre leibliche Mutter, die beschenkt die doch und will die bestimmt auch somit bestechen! Sie sind bestimmt eine viel bessere Mutter
Ich habe selbst zwei Kinder mit in die Beziehung, in der ich seit mittlerweile 11 Jahren lebe, gebracht. Svenja war damals 12 Jahre alt und Finn war 8. Anfangs machten sie meinem neuen Partner das Leben schwer, plagten ihn und akzeptierten ihn überhaupt nicht. Das war auch für mich eine schwere Zeit. Bernd, mein Partner, hat das gut aufgenommen und die Anfeindungen ignoriert. Vor 5 Jahren haben wir noch ein gemeinsames Kind dazu bekommen: Hannah. Da waren dann alle Reibereien vorbei, die Kinder haben uns als echte Familie angesehen und u Bernd hat vorallem Svenja mittlerweile ein echt inniges Verhältnis.
Hallo Julia,
Die Beiden waren damals wirklich noch sehr klein, ich weiß daher nicht wirklich wie sie die Scheidung erlebt haben. Zu ihrer leiblichen Mutter haben sie zwar Kontakt aber nicht sehr viel. Sie ist bereits wieder verheiratet und ihr Ehemann scheint ihr wichtiger zu sein als die Kinder. Jedes zweite Wochenende verbringen Alexandra und Yannik bei ihrer Mutter, da werden sie meistens mit Geschenken überhäuft und jedes Mal erwartet sie ein straffes Programm (einkaufen, Freizeitpark, Mc Donalds, Kurzurlaub, schwimmen, Schlittschuh laufen, Kino etc.), danach motzen sie meistens erst mal einige Tage, dass Jaros und ich ihnen nichts schenken und sie nicht ausreichend unterhalten ... Teilweise sind die Zwei auch wirklich lieb zu mir aber dann eher wie zu einer Babysitterin oder so.
Oh du arme! Ich glaube, das sie nicht wollen das jemand anderes ihre richtige Mutter ersetzt. Das ist aber fast immer so, wenn man nicht die leibliche Mutter ist und macht und tut! Ich kenne mich damit sehr gut aus. Ich habe nämlich von meinem Freund auch Kinder dazu bekommen und sie haben mir am Anfang auch alles total schwer gemacht. Sie wollten mich raus ekeln, sie wollten das ich aufgebe. Aber genau das tat ich nicht. Ich habe ihre sticheleinen ignoriert und nach der Zeit lassen sie es auch. Sie gewöhnen sich und aktzeptieren dich dann auch. Das sind Kinder die gerne mal rum ärgern. Aber es liegt auf garkeinen fall an deine Person! Nach der Zeit wird es viel leichter und sie sind für mich auch wie meine eigene Kinder. Ich habe sie total ins Herz geschloßen und sie haben mich total gern. Sie nennen mich mittlerweile Mutti!
Du sagst, ihr seid seit 6 Jahren zusammen? Alexandra war also 3 und Yannik 2, als ihr zusammengekommen seid? Wie sah eure Beziehung damals aus, als sie noch so klein waren?
Haben sie noch regelmäßigen Kontakt zu ihrer leiblichen Mutter? Wie steht sie zu dir?
Kann es sein, dass ihre Mutter negativ über dich redet, und somit ihre Bilder und ihre Einstellungen zu dir auf die beiden überträgt?
Es wundert mich nämlich, dass Kinder, die dich eigentlich schon seit jüngsten Jahren kennen, so einen Widerstand aufbauen.
Hallo Amalya-Lisa, danke erstmal für die Antwort. Ich habe schon viel mit den beiden Kindern unternommen und ich mag sie auch total gerne. Teilweise hatte ich auch schon den Eindruck, dass sie mich mittlerweile mögen aber manchmal kommen so Aussagen, bei denen ich mir dann denke, dass alle meine Mühen umsonst waren. Wir waren ja auch schon im Urlaub gemeinsam, ich war mit den Kids Schlittschuh laufen und im Kino, mit Yannik habe ich oft Schulaufgaben gemacht und wenn sie krank sind, dann pflege ich sie auch, sie sind zwar nicht 100% wie Kinder für mich, eher ein bisschen wie Geschwister. Ich glaube, dass sie sich gegenseitig aufstacheln und mich deswegen dann mit solchen Aussagen verletzen wollen.
An ihrer Stelle würde ich mal mit den Kids viel unternehmen. Also mal ein bastel abend vorschlagen, oder mit ihnen Kekse backen :D Sie müssen sich ganz langsam an ihnen ran tasten...
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