Down-Syndrom/Besondere Kinder

Mein Bruder ging in der Grundschule in eine integrative Klasse, die wirklich toll organisiert war. Es gab 2 Klassenlehrerinnen und mehrere Ziwis und FSJler. Es war wirklich sehr gut für ihn mit "normalen" Kindern aufzuwachsen. Nach der vierten Klasse musste er aber natürlich die Schule wechseln. Eine Weiterführende Schule mit einer integrativen Klasse gab es nur eine in der näheren Umgebung. Diese hatte leider nicht gerade den besten Ruf, daher waren meine Eltern etwas unsicher... Wir haben uns gemeinsam zwei Sonderschulen angesehen, aber Robins großer Wunsch war es auf eine Regelschule zu gehen. Er hat von sich selber aus gesagt, die anderen Kinder seien mehr behindert als er, womit er im Endeffekt auch recht hatte. Bis auf eine Lernschwäche war bzw. ist er geistig - und körperlich sowieso - sehr fit. Also haben meine Eltern ihn ihm zu liebe auf die integrative Hauptschule geschickt. Ich weiß noch genau wie er sich gefreut hat als er die Zusage in der Hand hielt ;) Anfangs lief auch alles sehr gut, die Fachkräfte waren zwar keinesfalls mit denen der Grundschule zu vergleichen, aber mit seinen Klassenkammeraden verstand er sich gut. In der siebten Klasse begannen allerdings Hänseleien die in extremes Mobbing übergingen. Meine Eltern haben viele Gespräche mit der Schulleitung, den Klassenlehrern und Eltern geführt. Allerdings Zwechlos... In der 8. Klasse hat Robin dann auf eine Förderschule für geistige Entwicklung gewechselt. Dort besuchte er dann zunächst die Mittel- und Oberstufe und anschließend die Berufspraxisstufen in der er auch ein Praktikum machte, durch welches er auch an seine jetzige Arbeitsstelle kam...

Freut mich, dass dein Sohn so gut Anschluss in seiner Klasse gefunden hat und auch sonst sehr fit ist. Ich habe es bei mehreren Kindern/Jugendlichen mit Behinderung erlebt, dass sie schon fast "isoliert" von der Aussenwelt leben. Sie waren eigentlich immer nur zuhause mit ihren Eltern und hatten keinen oder nur wenig Kontakt zu nichtbehinderten Kindern hatten Fand bzw. finde ich sehr schade für sie...

@Katharina:Jonas geht in eine normale Grundschule. Er wurde ein Jahr später eingeschult und wir in den Hauptfächern von einer Integrationskraft unterstützt bzw. macht mit ihr einen anderen Lernstoff durch. Jonas geht sehr gerne zur Schule und hat dort auch viele Freunde. Seine Lieblingsfächer sind Geografie, Naturkunde und Sport.
Jonas geht einmal wöchentlich zum Fußballtraining. Er ist eine richtige Wasserratte und schwimmt sehr gerne. Außerdem spielt er oft mit Lego-Bausteinen und mit Autos. Besonders gut kann er mit Tieren umgehen, er hat ein Aquarium mit Fischen und „leiht“ sich häufig den Hund seiner Oma.
Jonas weiß zwar, dass er etwas anders ist als seine Klassenkameraden, aber er nimmt es etwa so an:“Ich habe das Daaaun-Zintron, die Lea in meiner Klasse kann nicht gut hören. Ich kann noch nicht so gut rechnen, aber ich kann den Hunden alle Befehle gebenund er hört auf mich usw“. Ich denke mit dieser Einstellung wird er das gut meistern. Momentan merkt man seine Behinderung außer den Äußerlichkeiten ja noch nicht so direkt, wenn er mit etwas Jüngeren spielt. Wenn sich das aber in einigen Jahren ändert und er merkt dass seine Geschwister ihn „überholen“, wird es für ihn sicher nicht einfach.

Super dass dein Bruder einen Beruf ausüben kann, der ihm Spaß macht und er gut integriert ist. Jonas möchte zur Zeit später Koch werden oder mit Tieren arbeiten. Ich denke in diesen Berufsfeldern wird er schon eine Anstellung finden.

Besuchte Robin eine Sonderschule?

LG,Tanja mit Jonas,Lena,Simon,Emma und Pauli

Hallo Tanja,
ich bin zwar keine Mutter eines Kindes mit dem Down-Syndrom, allerdings große Schwester eines jungen Erwachsenen (23 Jahre) mit dem Williams-Beuren-Syndrom. Da er unteranderem auch auf einer Sonderschule für Behinderte war und meine Mutter zusätzlich als Sozialer Dienst in einer Behindertenwerkstatt arbeitet, hatte ich recht viel Kontakt zu Menschen mit Behinderung.
Ich selber bin bereits 29 Jahre alt und Mutter von 2 eigenen Kindern (Mats und Nils - 2 Jahre alt).
Mein Bruder Robin, ist wie gesagt 23 Jahre alt und hat das große Glück in einem Kulturzentrum zu arbeiten. Dort übernimmt er mit einem zweiten Behinderten quasi als "Hausmeister". Sie bauen dort Bühnen auf und wieder ab, halten die Kantine und das restliche Gelände sauber, verteilen Flyer und eine angenehme, lockere Stimmung. ;) Er ist ein sehr fitter Behinderter. Er geht feiern wie jeder andere 23 jährige auch, macht Sport im Verein, hat viele nicht behinderte Freunde und unternimmt sehr viel.
Wir haben noch weitere Geschwister - Florian ist 27 Jahre alt und Ronja ist 20 Jahre alt.

Dein Sohn geht ja auch schon in die Schule, besucht er eine Sonderschule oder eine integrative Schule? Was hat er für Hobbies? Wie steht er selber zu seiner Behinderung?

Liebe Grüße, Katharina

Du bist wirklich sehr sympathisch und erscheinst sehr freundlich! Verbreite deine Freunde in die ganze Welt! Von dir können noch viele Menschen lernen.

Danke=)Ja,da hast du Recht. Ich war früher Grundschulehrerin und arbeite jetzt nicht mehr. Muttersein ist wirklich der schönste Beruf für mich=)

LG,Tanja mit Jonas,Lena,Simon,Emma und Pauli

Ich kann zwar nichts zu dem Gespräch über Down-Kinder beitragen, freue mich aber immer von dir zu lesen. Du musst Kinder ja wirklich mögen, wenn du jetzt insgesamt 3 Pflegekinder hast. Das stelle ich mir nicht so einfach vor.