Freundschaft mit bester Freundin zerbrochen?

Hallo,

mein Name ist Rosa (17) und ich komme im September in die 12. Klasse Gymnasium. Ich habe ein Problem mit meiner besten Freundin, welches mich enorm belastet, und ich würde gerne Unbeteiligten die Geschichte schildern.

Evi und ich sind seit drei Jahren die besten Freundinnen; Im Gegesatz zu Evi hatte ich allerdings schon immer zahlreiche andere Freundinnen, ich bin schon immer sehr beliebt und auch Klassensprecherin. Mit all den Mädchen aus unserer Clique bin ich schon seit der 5. Klasse befreundet, während Evi lange keinen Anschluss fand.

Vor drei Jahren saßen Evi und ich durch Zufall nebeneinander - zuvor hatte ich kaum Notiz von ihr genommen. Wir verstanden uns gut, und ich wollte ihr helfen, sich zu integrieren. Ich wollte, dass sie Freundinnen findet und sie wurde auch schon bald akzeptiert und gehörte zu meiner Clique. Ich komme mit allen in der Jahrgangsstufe gut aus, was Evi allerdings oft ein Dorn im Auge war. Sie ist, wenn ihr mich fragt, ein Misanthrop, denn sie mag nichts und niemandem und ärgert sich ständig über Kleinigkeiten. Aber ich habe ihre positiven Seiten entdeckt, ich war die Einzige, der sie vertraut hat. Sie hat mir von ihren Problemen erzählt, und ich begann, sie zu verstehen. Sie hat Probleme mit ihren Eltern, ihrem Bruder und die Familie ist sehr zerrüttet - ich hab ihr zugehört und begann, sie liebzugewinnen.

In der Clique fand sie auch Leute, mit denen sie mal plauderte, eine echte FREUNDIN fand sie aber nicht. Eine Zeit lang fühlte ich mich auch etwas eingeengt von ihr und versuchte, sie dazuzubringen, mit anderen befreundet zu sein, damit sie und ich nicht immer nur zusammenhängen. Ihre Freundschaft wollte ich aber nie verlieren.

Nun kommt es, dass sie nach diesem Jahr die Schule verlassen muss, da sie schon zum zweiten Mal die elfte Klasse wiederholen müsste. Ich finde das traurig, habe ihr auch Nachhilfe gegeben (ich habe eigentlich nur Einsen), doch sie wollte dann plötzlich nicht mehr mit mir reden und verhielt sich abweisend. Ich habe das akzeptiert, denn ich kann sie ja zu nichts zwingen. Dann kam unsere Abschlussfahrt: Ich war mit Evi und vier anderen aus der Clique im Zimmer. Und während wir durch London liefen etc. schloss Evi sich lieber im Zimmer ein. ICH redete mit ihr, tröstete sie, war für sie. Und am nächsten Tag wurde dann ICH krank, ich hatte Ohrenschmerzen und alles, und SIE hat mich nicht einmal gefragt, wie es mir geht. Ich war richtig fertig an dem Tag, vermisste meine Eltern und meinen Freund, und Evi hat keine Notiz davon genommen. Sie ist einfach raus aus dem Zimmer und seither hat sie kaum mehr mit mir geredet. Mit einem Mädchen aus der Clique versteht sie sich jetzt etwas besser, sie versucht, es für sich einzunehmen, und möchte sich seit den Ferien immer ohne mich treffen. Sie meldet sich auch nie, ich habe dreimal bei ihr angerufen, nur einmal hat sie abgehoben und mir nur mitgeteilt, sie hätte "jetzt keine Zeit für mich". Dann hat sie aufgelegt.

Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Aber ich bin einfach nur enttäuscht und wütend, dass sie, da ich so viel für sie getan habe, mich völlig ignoriert. All unsere anderen Freundinnen wissen nicht, was Evi hat. Aber ich bin einfach nur traurig.

Vor drei Monaten ist meine Großmutter verstorben, was mir sehr wehgetan hat, da meine Schwestern und ich unsere ersten zehn Lebensjahre JEDES Wochenende bei ihr verbracht haben. Wenn ich an die Zeit nach Omis Tod zurückdenke, fällt mir eines auf: Evi hat sich nie nach meinem Befinden erkundigt. NIE. Wenn ich davon sprach, hat sie nie etwas erwidert. SIE INTERESSIERT SICH NUR FÜR SICH SELBST.

Aber was will sie jetzt? Warum will sie keinen Kontakt mehr, warum will sie mich ausschließen? Warum macht sie etwas aus mit MEINER Freundin, die sie ohne mich noch nie gesprochen hätte? Es tut mir in der Seele weh.

Als Evis Mutter einfach abgehauen ist, war sie fünf Tage lang bei mir und ich habe sie getröstet. Und das ist der Dank?!

Was soll ich tun? Ich werde ihr nicht hinterherlaufen. Aber ich MUSS verhindern, dass sie a) hinter meinem Rücken etwas ausmacht, um mich auszuschließen und, dass sie b) unsere Freundschaft einfach so verblühen lässt, denn ich trotz allem möchte ich das nicht, weil ich doch will, dass es ihr gutgeht... weil sie mich braucht.

Rosa