Baby und Fernbeziehung

Gast

Hallo!
Ich bin jetzt in der 18. Woche schwanger, endlich sieht man was :D
Doch je größer der Babybauch wird, desto hibbeliger werde ich: Mein Freund wohnt fast 300 km entfernt von mir, zwar mit der Bahn einigermaßen gut erreichbar, aber wir sehen uns höchstens jedes zweite Wochenende :(

Ich habe meinen Arbeitsplatz (nach dem Elternjahr...), Freunde, Familie (u.a. meine kranke Mutter, die nicht mehr alleine leben kann), soziales Umfeld - einfach alles hier,
Mein Freund ist zur Zeit beruflich sehr gefordert und wir könnten es uns nicht leisten, dass er seinen Job aufgibt.

Wir planen nun erstmal, weiterhin getrennt zu leben, aber uns so oft wie möglich zu sehen. In den ersten 3 Wochen nach der Geburt kann er frei bekommen, später wird er evtl. noch ein Vaterjahr nehmen und für die Zeit zu mir ziehen.

Wie ihr seht wird das echt schwierig.
Mein Freund und ich führen seit 7 Jahren diese Fernbeziehung und können uns aufeinander verlassen, aber mit Baby?!

Habt ihr Erfahrungen, Tipps, Einwände?
Ich danke euch dafür!
LG, Svenja

Antworten

Gast

Hallo zusammen,

Mir geht es auch nicht anders und bin total nervlich am Ende. Hoffe ihr könnt mir behilflich sein.
Zu meiner Person: bin 26 und mittlerweile in der 21 ssw. Mein Arbeitsvertrag geht bis zum Oktober und Entbindung ist Ende August.
Mein Freund lebt knapp 600 bis 700 km entfernt von mir.

Unser Knackpunkt liegt darin, dass er dort sein Job hat (was sein Vater aufgebaut hat und dagegen ist dass er zu mir zieht).
Ich habe hier meine Wohnung, Familie (Meiner Mama geht es Frau gesundheitlich nicht gut, wohne meinen Eltern nah) und Freunde.
Wir telefonieren jeden Tag, lieben uns und bin verzweifelt.
Bevor er mit seinen Eltern sprach wollte er hier her ziehen, mir beistehen und die Schwangerschaft begleiten. Nach dem Gespräch sagte er wiederum dass er kurz vor der Geburt kommt und bis Jahresende hier bleibt und dann mich mit Kind mitnimmt. Jetzt wiederum heisst es dass er kommt und ab und zu an rüber geht wegen Arbeit und Wohnung. Wir lieben uns, aber sind in einem Kreis verbunden wo man nicht raus kann!!
Ich weiss nicht wie ihr denkt, aber mir fällt es schwer wegzuziehen denn ich habe dort niemanden und meine Mama ist mir die beste Hilfe da sie selbst in der Kita als Erzieherin arbeitet.
Mein Vater und meine Mama würden uns unterstützen was Arbeit und betreuung des Kindes angeht.
Jetzt stehe ich zwischen 2 Stühlen Und weiss nicht mehr weiter. Er zieht seinen Job und seine Eltern vor, will ne Zukunft mit mir und unseren kleinen zusammen aufziehen, Ich dagegen fühle mich einsam, allein gelassen, verunsichert, traurig und bin nur am weinen.

Über Antworten würde ich mich sehr freuen :)

Gast

Ihr habt schon recht, das kann gar nicht so richtig klappen... Ich kann mir zwar nicht vorstellen, meine Heimat zu verlassen, aber es muss wohl sein. So wie Antje das schreibt, meine Mutter vielleicht sogar mitnehmen...
Allerdings würden wir ihr dann einen Platz im Pflegeheim suchen.
Mit meiner Freundin habe ich darüber gestern lange gesprochen. Es gibt ja so viele Dinge, an die schon in den nächsten Monaten schwierg werden können (wenns schnell geht, wird er bei der Geburt nicht dabei sein können)

Mein Freund ist bis Dienstag bei "uns" ;)
Und nun müssen wir ernsthaft darüber reden.
ER wird definitiv nicht hierher ziehen.
(Das hat nichts mit Egoismus zu tun!)
Ich könnte möglicherweise nach der Elternzeit in seiner Stadt was finden.

Ich muss das jetzt erstmal verdauen, denn es gibt jetzt sooo viel zu tun...

Danke an euch, Lg, Svenja

Gast

Ich muss sagen, ich bin genau Silkes Meinung. Besser kann man es nicht ausdrücken.

Gast

Sehr schön dargelegt

Gast

A propos jedes Mal wieder neu verlieben: Wenn man so eine lange Zeit eine Fernbeziehung geführt hat und dann plötzlich zusammen wohnt, ist das eine ziemliche Härteprüfung für die Beziehung und oft sogar das Ende einer Beziehung. Vorher hat man immer nur romantische Wochenenden miteinander verbracht. Man war die meiste Zeit getrennt, was dem ganzen noch einen Touch der Sehnsucht und der Romantik gegeben hat. Wenn man sich dann gesehen hat, dann war man überglücklich. Wenn man dann zusammenzieht und sich jeden Tag sieht, dann kommt der Alltag kommt in die Beziehung. Häufig ist das ein böses Erwachen. Die ganze Romantik ist weg, man erlebt seinen Partner in alltäglichen Situationen, man lernt seine Macken kennen, die man in der früheren Situation nicht kennen lernen konnte. Man erlebt mit dem Partner den stressigen Arbeits-Alltag, man streitet sich wegen Kleinigkeiten. Man hat sich das alles anders vorgestellt. Man war doch vorher noch so verliebt. Die Enttäuschung, die diese Ernüchterung mit sich bringt, wirkt sich auch noch negativ auf die Beziehung aus und wird zur Verbitterung.
Deswegen ist es keine gute Idee, so lange eine Fernbeziehung zu führen und nicht zusammen zu ziehen. Am Ende merkt man doch, dass man den anderen nicht richtig kannte (auch wenn man das vorher dachte) und man merkt, dass man seine Zeit verschwendet hat für eine Beziehung, die nur ein Luftschloss war. Ihr hättet zumindest erstmal für einige Zeit probeweise zusammenziehen sollen, bevor ihr ein gemeinsames Kind bekommt.
Es ist auch gar nicht gut, wenn du das Kind erstmal ein Jahr oder so alleine erziehst, denn wenn ihr dann erst zusammenzieht, dann ist es eigentlich unmöglich, den Vater in den Erziehungsalltag zu integrieren. Du bist dann daran gewöhnt, den Alltag mit deinem Kind alleine zu managen und willst dir dann von keinem reinreden lassen. Du und dein Kind seid dann aneinander gewöhnt und sein Vater ist dann ein Fremdkörper in eurem täglichen Leben. Ihr habt dann das Gefühl, dass ihr in ja eigentlich gar nicht braucht, denn es hat ja bisher ganz gut geklappt und du hast dich an die Situation gewöhnt.
Alle Frauen in deiner Situation sagen immer "Ach was, das passiert uns nicht, wir lieben uns ja sooo, unsere Liebe ist was ganz besonderes und stärker als alles andere!" Und dann finden sie sich am Ende genau in der Situation wieder, die ich gerade beschrieben habe.

Gast

Sorry, aber die Familie ist wichtiger als die Arbeit und das Geld. Dann hat dein Freund eben nicht mehr so einen gutbezahlten Job, aber er ist dann bei seiner Familie und das ist mit nichts zu ersetzen! Ich finde es ganz schön egoistisch, wegen seinem Job nicht zu seiner Familie zu ziehen. Na, das fängt ja schön an, wenn ihm seine Arbeit JETZT schon wichtiger ist als seine Familie.

Gast

Mir ist es vor 8Jahren ähnlich ergangen. Patrick und ich habe 3Jahre eine Fernbeziehung geführt. Dann der Schock: Ich wurde Schwanger und der Vater meines Baby wohnte über 900km vom mir weg. Damals Lebte ich nahe der dänischen Grenze und er in Bayern. Ich habe ihn damals so vermisst. Er konnte nicht zu mir ziehen da er Bayern einen gaten Job hatte der in in meiner Region kaum noch gesucht war. Ich hatte eine schwer behinderte Schwester um die ich mich kümmern musste. Jutta war seit ihrer Geburt schwerbehindert und meine Mutter konnte nicht für sie sorgen,da ich selbst schon hilfe bracuhte meine abder Schwester Katrin hatte selbst schon meine Mutter am Hals und noch 2 kleine Babys( Linus und Marie). Erst 1,5 Jahre nach der Geburt gab ich nach verließ Freunde und Verwandte und meine Arbeit und zog mit Baby Nina und Jutta nach Bayern. Es war am Anfang hart aber ich bereues es nicht. An Arbeit kann ich nicht denken da Jutta und Finja zu viel Zeit benötigen.


Hoffe meine Geschichte konnte dir etwas helfen.

LG Antje

Gast

Hach, blöd ist das.
Leider hat mein Freund einen so "speziellen" Beruf, dass es nicht möglich ist, was ebenso Gutes bei mir in der Nähe zu finden.
Wenn wir beide gleichzeitig Elternurlaub nehmen wollen, müssten wir glaube ich heiraten und nachweisen, dass er bei mir wohnt.

Danke trotzdem für eure Beiträge.
LG, Svenja

Gast

Eure Situation ist schwierig.
Er verpasst jetzt den größten Teil der Schwangerschaft. Du wirst, solange keiner von euch zum anderen ziehen kann, überwiegend allein erziehend sein. Das bedeutet nicht nur den Stress mit dem Baby ziemlich allein durchstehen zu müssen, sondern auch, dass das Kleine wahrscheinlich nicht so eine intensive Bindung zum Papa aufbauen wird. Hat er denn eine Möglichkeit in deine Nähe versetzt zu werden oder einen tollen Job in deiner Nähe zu finden?
Vllt wäre eine gemeinsame Elternzeit erstmal für 2-3 Monate nach Geburt des Kindes das Richtige für euch. So könnt ihr austesten wie euer gemeinsames Leben mit Baby funktioniert und habt etwas Zeit euch im Klaren darüber zu werden wie es konkret weitergeht.
Sei dir desweiteren bitte im Klaren, dass Babys sehr unterschiedlich sind. Mit viel Glück ist der Zwerg pflegeleicht und verschläft die ersten Monate problemlos. Oft ist es jedoch nicht so einfach mit Baby und du solltest dich darauf einstellen, dass du mit Baby und Mutter zwei Pflegefälle zu betreuen hast. Hoffentlich wird dir das nicht zu viel.

Gast

Natürlich möchte ich nicht, dass unser Kind so aufwächst und es für immer so bleibt.
Aber momentan geht es einfach nicht anders.
Ich hoffe sehr, dass wir bald zusammen leben können. Nur so ganz schnell wird das leider nicht gehen...

Selbstverständlich vermissen wir uns. Wir telefonieren jeden Tag sehr lange, sehen uns auch recht oft, stimmen unsere freien Tage + Urlaub aufeinander ab.
Jedes Mal wenn ich ihn sehe, verliebe ich mich neu in ihn ;)

Wir sind beide an unsere Städte gebunden, ich vor allem wegen meiner pflegebedürftigen Mutter, er wegen der Arbeit, das liebe Geld...

Der Traum von einem gemeinsamen Eigenheim ist noch nich aus.
Nur bekommen wir JETZT ein Baby und nicht erst in ein paar Jahren, wenn beipielsweise, so traurig es klingt, meine Mutter endgültig ins Pflegeheim ziehen muss.
Liebe Grüße, gute Nacht für heute,
Svenja

Gast

Wiso sucht er keine arbeit in deiner nähe?

Gast

Warum führt ihr seit 7 Jahren eine FERNbeziehung? Was ist das denn für eine Liebe? Ich habe 2 Jahren mit meinem Freund eine Fernbeziehung geführt (er wohnte in Frankreich) und es war z.T. ziemlich schwer (wir haben uns sehr vermisst). Als ich nach zwei Jahren Beziehung schwanger wurde, war sofort klar, dass er, wenn das Baby da ist, zu uns nach Deutschland zieht. Eine Familie gehört schließlich zusammen. Für ihn ist es noch sehr viel schwieriger als für deinen Freund, denn er spricht noch kein deutsch und kann hier nicht arbeiten. Aber das Wichtigste ist nun mal, dass wir zusammen sind. Für euch sollte es auch das Allerwichtigste sein, zusammen zu sein. Was ist das denn sonst für eine Familie? Willst du etwa, dass euer Kind so aufwächst?

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