Hallo erstmal!
Wie man dem Titel vielleicht entnehmen kann, stehe ich momentan unter ziemlichen Entscheidungsdruck.
Aber ich stelle mich erstmal vor.
Ich bin Nina, 31 Jahre alt und arbeite seit ca. 5 jahre als Anwalts-Assisstentin (ich habe Jura studiert).
Mein Chef ist schon etwas älter und wird wohl in den nächsten 10 Jahren in Rente gehen.
Deshalb hat er mich vor 6 Tagen bei Seite genommen und mir gesagt, dass ich sehr fleißig bin und er hat mir erklärt, dass er sehr gerne eine seiner beiden Assisstentinnen (er hat zwei!) zu seiner Partnerin machen will. Und das ich momentan die Nase vorne habe in Sachen Fleiß, Genauigkeit etc.
Er würde mich gerne noch etwas weiter "bilden" und mich dann in ca. einem halben Jahr zur Partner-Anwltinnen machen.
Nunja, dass ist noch nicht das Problem. Er hab mir Zeit soviel ich will, mich zu entscheiden.
Doch, gestern hatte ich einen Kontroll-Besuch bei meiner FA.
Ich lag dann da rum und auf einmal guckte meine FA etwas komisch, schaute mich dann an und meinte dann:
"Herzlich Glückwunch, Frau ****! Sie sind in der 9.Woche schwanger."
Glaubt mir, ich flog fast vom Stuhl.
Für mich standen Kinder schon IMMER außer Frage.
Ich mag Kinder, wollte aber NIE welche haben.
Mein Mann Oliver hasst Kinder zwar nicht, doch auch er ist ein Karrieremensch.
Wenn ich ihm sage, dass ich schwanger bin, bekommt der doch einen Herz-Infarkt.
Ich hatte nie etwas gegen Abtreibung, doch jetzt wo es auch für mich eine Variante ist, sehe ich das sehr kritisch. Man kann einem Kind doch nicht das Leben nehmen.
Meine nerven liegen momentan blank. Wenn ich das Kind bekomme, könnte meine Karriere vorbei sein. Das dauert dann ja auch wieder 2-3 Jahre, bis ich wieder einsteigen kann.
Ich bin echt fertig.
Kind oder Karriere?
Ich hoffe, Ihr könnt mir (& Oliver) helfen.
Mit freundlichen Grüßen,
Nina
Kind oder Karriere?
Antworten
Hallo Jana!
Klar, ich plaudere gerne!
Ja, das siehst du richtig.
Momentan tendiere ich zu: Kind!
Klar gehören da zwei dazu, aber ICH muss neun Monate ein Kind in mir tragen, ICH muss das Kind bekommen.
Da finde ich, sollte ich das selbst entscheiden.
Ich war schon immer ein sehr unabhängiger, selbstständiger Mensch.
Ich habe heute übrigens mit meinem Chef gesprochen.
Er ist ein sehr offener Mensch und ist auch total auf mich eingegangen.
Er hat selbst 4 erwachsene Kinder und schon 6 Enkel.
Er meinte, Familie geht vor und er könne es verstehen, wenn ich das Kind bekommen wolle.
Mit Oliver werde ich vermutlich auch demnächst reden, wenn ich meine Entscheidung zu 100% getroffen habe, wobei ich mir jetzt auch schon ziemlich sicher bin, dass ich Mama werden will.
LG Nina
Hallo Nina!
Kein Problem, wir können gerne ein wenig plaudern ;)!
Ich finde, du kannst eine so schwerwiegende Entscheidung nicht alleine treffen! Es gehören immer zwei zum Kinder zeugen und ich war damals froh, als endlich alles gesagtw ar, da mich das psychisch doch sehr fertig gemacht hat!
Und was willst du tun?
Abtreibung, sagst du, findest du nicht gut
Adoption, ist für dich auch keine Lösung
Da bleibt ja nur die Lösung Kind bekommen, oder sehe ich das falsch?
Zu der Frage Mutterliebe, diese Gedanken habe ich mir auch oft gemacht, allerdings empfindest du solch ein Glücksgefühl und bist einfach überwältigt von dem Eindruck, wenn du dein erstes Kind im Arm hälst, dass da automatisch Gefühle für dieses kleine Stück Lebewesen hoch kommen, und dass genug ;)
Aaron ist heute 9 Jahre alt, Luke ist 7 und unser (noch)-Nesthäkchen Ben ist vor 5 Tagen 4 geworden.
LG Jana
Hallo!
Danke für die - diesmal ernstgemeinten - Anworten.
@ Mira:
Wenn ich das Kind bekomme, soll es auch als meines aufwachsen. Ich könnte nicht damit leben, irgendwo ein Kind zu sehen und jedesmal zu denken: Das könnte meines sein!
Wenn ich schon ein Kind zur Welt bringe, aua, dann wird es auch als meines aufwachsen.
@ Jana:
Jemand mit dem man reden kann!
Ich habe irgendwie Angst, dann ohne meinen Mann dazustehen, denn als ich vor 1 Jahr schon mal den Verdacht hatte, schwanger zu sein, war er ein wenig wütend.
Ich fürchte außerdem, mein Kind nicht richtig zu lieben.
Ich komme mit Kindern klar, aber wirklich Muttergefühle hatte ich noch nie.
Und dann die Schwangerschaft und alles, wie soll ich das schaffen?
Wie alt sind eure Kids eigentlich heute, Jana?
Ich habe im Übrigen beschlossen, meine Entscheidung allein zu treffen.
Wenn Oliver anderer Meinung ist wie ich, wird es wohl auf vorläufige Trennung herauslaufen.
Aber Adoption kommt auf gar keinen Fall in Frage.
Und auch gegen Abtreibung stehe ich momentan etwas quer.
Aber nochmal danke, für eure lieben Antworten und eure eigenen Erfahrungen.
Danke!
Allerliebste Grüße,
Nina
@
Ich kann dich schon verstehen, aber eine Entscheidung kann dir leider keiner abnehmen.
Du solltest mit deinem Mann besprechen, welche Lösung in eurem Fall die beste wäre.
Ich würde es nicht verurteilen, wenn du dich für eine Abtreibung entscheiden solltest, aber das solltest du dir wirklich ganz genau überlegen.
Wäre Adoption eine Option für dich ? So würdest du nicht allzulange ausfallen und dein Baby könnte bei einer liebevollen Familie aufwachsen.
Für mich stand immer fest, erst Karriere dann Kind. Ich habe dann studiert, mich verselbständigt und bin mit 36 Jahren zum ersten Mal Mutter geworden. Heute bin ich 42 und Mutter von 4 Kindern.
Du hast Recht, es ist wirklich eine sehr schwere Frage. Aber das solltest Du für dich selbst entscheiden, denn nachher bereust Du Deine Entscheidung. Ich kann Dir nur so viel sagen, Kinder sind das größte Glück auf dieser Welt!
Hallo Nina!
Ich kann dich sehr gut verstehen, ich hatte das selbe Problem, dass du jetzt hast!
Um es vorweg zu nehmen, ich bin heute Mutter von 3 Kindern, unser viertes kommt voraussichtlich im April!
Ich war auch immer ein Mensch, der Karriere machen wollte und Kinder zwar sehr mochte(meine ältere Schwester hat 6 Kinder), aber für sich selber strikt ablehnte.
Ich habe meinen Mann geheiratet, wir haben beide unser Studium abgeschlossen und wir sind ins Ausland (Sydney) gegangen. Dort haben wir beide erfolgreich einen Job, mit guten Aufstiegschancen, gefunden.
Ich war dann 3 Jahre in meinem Krankenhaus und mir wurde die Stelle als Oberärztin der Klinik angeboten, und 2 Tage später kam der positive Schwangerschaftstest.
Ich war geschockt, ließ mich 3 Tage später von meiner Gynäkologin untersuchen, positiv. Schwanger!
Ich konnte es nicht fassen, stand unter Schock und habe dann noch 4 Wochen gewartet. Allerdings merkte mir etwas an, ich musste alles "beichten".
Wider Erwarten war mein Mann positiv überrascht. Er stand mir zur Seite, und im Dezember 2001 kam unser ersten Sohnemann Aaron Lucas zur Welt.
Wir waren überglücklich, fanden schnell eine Tagesmutter, die heute eine sehr gute Freundin der Familie ist, ich konnte arbeiten, mein Mann ebenfalls und unser Sohn wächst glücklich auf.
Ich kann mir ein Leben ohne die drei, bald vier, Mäuse nicht mehr vorstellen und bin froh, dass ich mich gegen eine Abtreibung entschieden habe!
Unsere Süßen wachsen hier im warmen (momentan ein wenig im Chaos versinkenden) Australien auf!
LG Jana & Jens mit Aaron Lucas, Luke David, Ben Florian & im April Maja Josephine Tessa
Wie wäre es denn mit Adoption ?
Da könntest du auch wirklich etwas Gutes tun, in dem du Menschen ihren sehnlichsten Wunsch erfüllst.
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