Erziehung und Religion

Gast

Ich bin Emily und evangelisch, jedoch eher ungläubig, mein Verlobter Tim ist überzeugter Atheeist.
Nun wollen wir bald heirraten und ich finde kirchliche Hochzeitszeremonien sehr schön, dies kommt für uns allerdings nicht in Frage.
Hättet ihr eine Alternative zum trockenen Standesamt, zu dem man meist nur unpompös gekleidet erscheint und unterrschreibt?
Hättet ihr eine Idee wie wir diesen Tag für uns trotzdem unvergesslich gestalten können?

Auch machen wir uns Gedanken über ein erstes Kind.
Hier finde ich die Taufe, als Aufnahme in Familie(und Kirche)sowie die Konfirmation sehr schön.
Ich habe schon mal gehört es sollte einen unreligiösen Ersatz für die Konfirmation geben, also eine Einführung ins Erwachsensein.
Kann mir jemand da vielleicht was dazu sagen?

Wir haben vielleicht vor ein Fest zur Geburt unseres ersten Kindes zu geben, welches stark an der Taufe orientiert ist aber ohne das christliche.
Hat dazu irgendjemand Ideen und Anregungen?

Weihnachten,Ostern und Nikolaus werden wir zwar feiern, allerdings eher als Familienfest.

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Gast

Kurzer Nachtrag:
Bei einer Taufe und einer kirchlichen Hochzeit gibt man ein Versprechen vor Gott, das sollte einem bewusst sein, wenn man eine solche Entscheidung trifft. Heutzutage gibt es mit freien Trauungen und anderen Festen auch nicht-christliche Alternativen.

Weihnachten, Ostern und Nikolaus sind christliche Feste.
Weihnachten feiert die Geburt Jesu. Natürlich kann man nicht mehr genau sagen, wann Jesus geboren wurde, die ersten Überlieferungen des 25.12. stammen allerdings schon aus dem 2. Jahrhundert. Es gibt heidnische Feste, die zur Wintersonnenwende gefeiert werden, der Weihnachtstemin liegt jedoch nach der Wintersonnenwende. Schon zu Beginn des 4. Jahrhunderts wurde in Afrika am 25.12. Weihnachten gefeiert, der Termin war also nicht auf Rom begrenzt. Die erste ausdrückliche Erwähnung des Weihnachtstermins stammt übrigens aus einer Zeit, in der das Christentum nicht mehr verfolgt wurde, sondern anerkannt war. Das Jesus im Frühjahr geboren wurde, kann man ebenso wenig sagen, wie, dass er im Winter geboren wurde. Heute deutet man den Termin damit, dass Jesus Licht ins Dunkel der Welt bringt - nach Weihnachten werden die Tage länger.
Ostern feiert die Auferstehung Jesu. Der Termin richtet sich nach dem jüdischen Pessachfest, da Jesus in dem Zusammenhang gekreuzigt wurde. Der tatsächliche Auferstehungstag ist vermutlich der 9.04.30 (ja, das kann man mit der biblischen Datierung berechnen).
Nikolaus wurde unter mir gut erklärt.
Viele Bräuche wurden den Festen erst nachträglich hinzugefügt (Geschenke, Weihnachtsbaum, Eiersuche), die meisten allerdings mit christlicher Begründung.
Weihnachtsmann und Osterhase sind nachträgliche Erfindungen, die nichts mit der ursprünglichen Bedeutung zu tun haben.

Wer die Feste feiert, kann ich niemandem verbieten, auch wenn ich es aus christlicher Sicht falsch finde, ein bloßes Familienfest daraus zu machen, an dem man sich mit Geschenken überschüttet.

Gast

Den Nikolaus gab es wirklich - in Gestalt des Nikolaus von Myra (Bischof von Myra/Türkei), einem der großen Kurfürsten des 4. Jahr- hunderts. Um ihn ranken sich viele Legenden. Schon zu Lebzeiten (ca. 270 - 342 n. Ch.) war er wegen seiner Freigebigkeit und vieler Wunder, die er bewirkt haben soll, hochan- gesehen. Er wurde zum Schutzpatron der Kinder, Kaufleute, Bäcker, Fleischer sowie der Seefahrer in besonderer Weise. Drei von ihnen soll er aus Seenot vor dem Tode er- rettet haben. Wie der heilige Nikolaus zum vor weihnachtlichen Gabenspender wurde, ist nicht ganz klar. Der Einlegebrauch, bei dem er seine Geschenke in die bereitgestellten Schuhe der Kinder legt, ist seit Beginn des 16. Jahrhunderts bekannt und entwickelte sich aus der Legende von drei armen Jung- frauen, die durch ein Geschenk des Nikolaus (drei goldene Äpfel) vor der Prostitution bewahrt blieben. Eine andere Quelle besagt, unser heutiger Nikolaustag war ein altgerma- nischer Festtag, an dem man Gott Odin Opfer darbrachte, die abends aufgestellt wurden.

Gast

Bei uns war das auch eine schwierige Situation!!
Ich bin jüdin und mein Mann ist überzeugter Atheist!
Er hat aber akzeptiert das wir zusammen Chanukka, Purim etc feiern. Bei uns gibt es aber nichts mit ostern!! Aber die anderen haben recht, das sind alles christliche feste!!
Vlg Rahel

Gast

Um hier mal etwas aufzuräumen: Weihnachten und Ostern sind als solche christliche Feste, natürlich. Jedoch sind die Bräuche (zb Geschenke geben) heidnisch. Auch wurde die historische Person Jesus irgendwann im Frühjahr geboren, nicht am 24.12. Dieses Datum kommt ebenfalls von einem heidnischen Fest, die das Datum wiederum von einem jüdischen Feiertag übenommen haben.

Gast

Ich bin auch Moslem und wir feiern kein Weinhachten nur in der Schule mu(ü)ss(t)en wir Weihnachtslieder singen, aber das war es dann auch. Es hat was mit Christentum was zu tun.(glaub ich mal)

Gast

Oje, ich glaube, ich muss jetzt auch mal was zum Thema sagen: Erstens sind Ostern wie Weihnachten ganz klar religiöse Feste, die sicherlich nicht heidnisch sind. Wer das nicht begreifen will, ***. @ Emily: Ich kann dich bestens verstehen. Ich selbst bin katholisch, aber eben auch nicht wahnsinnig gläubig, genau wie mein Freund. Wenn wir heiraten, wollen wir allerdings trotzdem kirchlich heiraten, weil es einfach schöner ist und ich, auch wenn ich nicht sooo gläubig bin, doch irgendwie auch vor Gott, also in jeder bei uns üblichen Art und Weise mit meinem Mann verheiratet sein will, und unser Baby werden wir auch taufen lassen, weil es Kommunion, Taufe, Firmung usw. haben soll und nicht ausgeschlossen werden. Nun ja, gleich kommen wieder die empörten Aufschreie von den Hochreligiösen unter uns von wegen "Wenn man nicht gläubig ist, sollte man sein Kind nicht taufen lassen und kirchlich heiraten!" ect. Mag schon sein, dass da was dran ist, ich finde es auch okay, wenn jemand das was ich da mache, nicht gut heißt, allerdings ist es so wie wir das regeln ja auch nicht schlimm und keiner sollte sich daran stören. Wenn für euch kirchliche Trauung und Taufe nicht infrage kommen, dann feiert doch ein schönes Familienfest, wie schon mehrmals vorgeschlagen. Ein anderes Ritual, finde ich, braucht man nicht zwingend, ich kenne diverse Leute, die ein weißes Kleid am Standesamt trugen und danach feierten. Das mit der Burg ist doch schon mal eine nette Idee. Ich würde mein Baby aber wirklich eher schon taufen lassen, auch wegen der Kommunion/Konfirmation, die für die Kinder doch ein recht großes Event ist und bei dem man schon dabei sein sollte. Außerdem finde ich schon, dass es vor allem für kleinere Kinder schön ist, an Gott, Christkind ect, zu glauben, vom Glauben abwenden tun sie sich noch früh genug. Wenn ihr das nicht wollt, dann würde ich, wenn das Kind es denn will, später eine Jugendweih machen lassen. Bei uns in Bayern ist das unüblich, aber ich habe gehört, weiter nördlich ist das Brauch. Das finde ich eine doch recht nette Alternative. Und ihr könnt doch wirklich ein kleines Fest zur Geburt des Kindes abhalten, wenn ihr mögt, wobei ich das eher nicht so wichtig finde, weil das Kind das ja nicht mitbekommt. Der Jugendweih messe ich einen höheren Stellenwert bei. Sollte das aber für euch wichtig sein, dass euer Kind "offiziell" in die Familie integriert wird, dann macht es! Ich finde, man sollte das alles nicht so engstirnig sehen, jeder kann da doch machen was er gerne möchte, ob nun gläubig oder nicht sei dahingestellt.
Ich wünsche euch alles erdenklich Gute,
Melissa

Gast

Yoh

Gast

Aber hallo. Wenn das ernst gemeint ist, dann weiß ich auch nicht mehr.

Gast

Füße hoch, das Niveau will durch!

Gast

Du behauptest tatsächlich, Ostern u Weihnachten sei aus anderen Religionen übernommen? Und Weihnachten mit dem Weihnachtsmann gleichzusetzen, ist so wat von Schwachsinn.

Gast

Was ist an Wihnachten Ostern den christlich,sogar mein Religionslehrer meinte das viele Bräuche ins Christentum übernommen wurden,jede Religion tut das,oder denkst hinter den wheinachtsmann verbirgt sich Jesus?

Gast

Ich glaub sogar Paris Hiltons IQ ist höher als deiner.Du verwechselst wohl Weihnachten und Ostern mit Halloween.Weihnachten und Ostern sind sehr wohl christliche Feste!!!

Gast

Also Ostern,Wheinachten hat nichts mit Christentum zu tun,sondern sind einfach heidnische Feste,ich kenne auch Muslime die Wheinachten feiern!

Gast

Ich finde es falsch, christliche Sakramente als "schöne Familienfeste" oder "aufnahme in die Familie" zu missbrauchen, also lasst lieber die Finger davon, wenn ihr eh nicht daran glaubt. Das wäre Heuchlerei. Abgesehen davon würdet ihr euch bei diesem "So tun als ob" wahrscheinlich auch nicht wohl vorkommen. Und Paten sind ja, wie du ja weißt, dafür da, das Kind auf seinem Glaubensweg zu bestärken und zu unterstützen. Ich sehe in eurem Fall keinen Sinn darin, da ihr ja selber nicht daran glaubt, also warum wollt ihr, dass euer Kind von Paten zu Gott geführt wird?

Gast

Ich bin ein jüdisches mädel und komme aus Israel.

Gast

Ich finde man sollte aus Überzeugung einer Religion angehören, nicht weil einem sämtliche Zeremonien und Riten gefallen. Vielleicht solltet ihr euch in verschiedenen Gemeinden ebenso verschiedener christlicher und nicht -chrilstlicher Stöhmungen umsehen, vielleicht findet ihr auch etwas, was euch beiden zusagt! Einer Gemeinde anzu gehören bedeutet noch lange nicht, sein ganzes Leben nach dem Glauben auszurichten und fromm zu werden, optimal währe das zwar, jedoch ist es in der heutigen Gesellschaft sehr selten geworden. Die Gemeinde, vor allem jüngere Gemeinden haben auch einen sehr hohen gesellschaftlichen Wert, man sollte schon eien Glauben in die Richtung haben, fromm sein muss man jedoch nicht. Ihr werdet sehen, es werden sich ganz neue Wege für euch auftun. Meine Familie ist sehr religiös und mein Mann hat als Rabbi schon viele Erfahrungen mit Leuten gemacht, die einen Glauben suchen oder ihn neu entdecken, auch solche, die bisher wenige bis gar nichts davon gehalten haben!
Alles Liebe!

Gast

Ich weis das es bei uns im Kreis eine Burg und ein Wasserschloss gibt, auf welchen Trauungen durchgeführt werden.
Dort werde ich mich mal erkundigen.
Das Familienfest zu ehren der Geburt meines Kindes finde ich sehr schön, aber wie würde man sowas dann nennen?

Gast

Hallo Emily,
wir haben nur standesamtlich geheiratet, aber eben im Brautkleid/Anzug und anschließend in einem Restaurant mit Familie und Freunden gefeiert. Ich kenne einige Leute, die mit dem Brautkleid auf´s Standesamt gegangen sind.
Wenn ihr auf einer Burg oder einfach "woanders" heiraten wollt, mußt Du Dich mal erkundigen (vielleicht beim Standesamt???) ob es sowas wie "freie Standesbeamte" gibt, die an anderen Orten trauen.

Beim Thema Taufe muß ich Mia zustimmen. Soweit ich weiß gibt es keine Taufe ohne einer Religion anzugehören. Ein Familienfest um das Kind in die Gemeinschaft aufzunehmen fände ich eine gute Idee.

Gast

Erkundige dich im Internet wo solche Event-Trauungen angeboten werden oder engagiere einen Hochzeitsplaner, wenn du keine eigenen Ideen hast.

Da du deine Kinder wohl nicht religiös erziehen willst, sehe ich keinen Sinn in einer religiösen Taufe. Da reicht dann auch ein großes Fest für die ganze Familie.

Gast

Zu Um
Natürlich ist mir klar das ich auf dem Standesamt heirraten muss, ich möchte allerdings nicht das diese Bürokratie das einzige ist oder möchte sie zumindest ausschmücken.

Gast

Bei der Hochzeit habe ich mir schon überlegt auf einer Burg, einem Schloss oder sonst einem schönen Ort zu heirraten, wo vielleicht auch eine Zeremonie möglich ist und man eben nicht nur unpersönlich ein Blatt unterschreibt.

Es ist ja so, das ich mich mit dem Glauben auch nicht verbunden fühlen, die Gesten und Traditionen aber sehr schön finde, da ich ein totaler Familienmensch bin und so auch Familienfeste liebe.

Bei der Konfirmation usw. werden wir unser Kind natürlich selbst entscheiden lassen wären aber sehr froh wenn wir über andere möglichkeiten bescheid wüssten.

An der Taufe finde ich sehr schön, das die ganze Familie, das Kind mit einem Fest begrüßt und aufnimmt und eben zu ehren des Kindes feiert und ihm auch Wünsche und Gaben mit auf den Weg gibt.
Auch die Tradition der Parten finde ich super und würde ich gerne übernehmen.
Ausserdem haben wir ach Familienangehörigen, die nicht in unserer nähe wohnen und zu einem solchen Anlas das Kind wohl zum ersten mal und danach auch länger nicht sehen werden.

Gast

Stimmt doch net hat der Osterhase bzw. der Wheinachtsmann was mit Religion zu tun?

Gast

Das "trockene" Standesamt kommst du nicht herum. Ohne Standesamt geht es nicht- ist aber doch nur eine bürokratische Angelegenheit. Eine Unterschrift eben !!
Ihr könnt doch ein schönes großes Familienfest feiern, ohne eben den kirchlichen Teil.

Auf deinen anderen Fragen weiß ich leider keine kompetente Auskunft, aber da dieses Thema ja euch beide angeht, solltet ihr nach Kompromissen suchen, mit denen alle leben können.

Weihnachten und Ostern sind aber religiöse Feste, die auch so begangen werden sollten und nicht nur als fröhliche Familienfeste mit freien Arbeitstagen angesehen werden.

Gast

Wozu taufen wenn man nicht gläubig ist?

Gast

Also zur Hochzeit kann man sich auch einen Saal mieten und feiern, haben Bekannte von mir gemacht. Mit Taufe weiß ich nicht bescheid.
Aber ich würde mir mal überlegen. Warum musst du auf alles verzichten, nur weil dein Mann nicht will? Man muss doch Kompromisse finden. Du kannst dich nicht nur nach deinem Mann richten. Ich würde vielleicht die Hochzeit nicht in der Kirche feiern, dafür Taufe, oder ähnlich.

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