Ich kenne eine Corona (allerdings aus dem letzten Jahrhundert).
So genannt wegen der Bedeutung und um eine Verwandte zu ehren.
Sie nimmt es übrigens mit Humor. Am Anfang kamen die Witze, aber mittlerweile ist es abgeflaut.
Warum vergibt man den Namen einer Krankheit nach wie vor?
Warum denn nicht?
Man nennt seine Kinder ja auch Ullrich, Anton, David, Thomas, Nicolas (alles Namen von Syndromen) oder auch Amelie (okay, wird auch anders ausgesprochen), etc.
Wer jemanden mit EBD oder VACTERL kennt, wird sein Kind wahrscheinlich nicht Nicolas oder David nennen. Wer nichts von diesen Syndromen weiß, wird es trotzdem tun.
Da das 2002 als SARS-Pandemie bekannt war, gehe ich davon aus, dass viele Leute nicht auf dem Schirm haben, dass es der Corona-Virus war. Selbst wenn - so etwas vergisst man schnell.
Ich bin mit einem Kyrill zur Schule gegangen. 2 Jahre nach dem Sturm hatte keiner mehr auf dem Schirm, dass es diesen Sturm mal gab. Genau da war es natürlich witzig (zumindest für die anderen, aber er war gelassen).
Was ich von dem Namen halte?
Ich finde ihn ganz hübsch. Ungewöhnlich, aber nicht zu ausgefallen, unkompliziert. Ich glaube, ich habe ihn hier sogar ein paar Mal vorgeschlagen (vor der Epidemie). An sich finde ich ihn vergebbar, auch wenn er mir nie so gut gefallen hat, dass ich ihn selber vergeben würde.
Jetzt gerade würde ich es ohnehin nicht tun, das gibt sicher mehr als nur ein paar schräge Blicke.
Aber wenn (bzw. falls) in ein paar Jahren der Corona-Virus vergessen ist, sehe ich keinen Grund, den Namen nicht zu vergeben. Sonst findet man ja zu jedem Namen eine schlechte Assoziation.