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Moin zusammen,
eine Freundin von mir bat mich, Folgendes einzustellen:
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Hallo ihr Lieben,
ich bin Judith (28 Jahre) alt und seit beinahe zwei Jahren mit meinem Mann Jascha (30 Jahre) verheiratet. Jetzt erwarten wir unser erstes Kind.
Was den Namen angeht, wird es bei uns etwas kompliziert:
Jascha hat polnisch-ukrainische Wurzeln, ich selber portugiesische. Wir sind aber beide zur Hälfte deutsch und fühlen uns auch so. Trotzdem möchten wir unsere Wurzeln gerne in den Namen aufnehmen.
Damit das Ganze etwas einfacher wird, haben wir uns jetzt darauf geeinigt, einen polnischen Rufnamen zu wählen, der aber nicht zu ausländisch klingt. Dann wollen wir vielleicht einen portugiesischen Zweitnamen nehmen, zumindest, wenn wir einen finden, der harmoniert und nicht zu fremd ist. Die polnische Seite von Jascha spielt für ihn einfach eine größere Rolle als die portugiesische für mich (wie man schon an unseren Namen merkt). Falls es eine Rolle spielt: Unser Kind wollen wir gerne dreisprachig erziehen. Wenn wir merken, dass es zu viel ist, fällt Portugiesisch raus. Unser Nachname ist deutsch, eher selten und hat zwei Silben.
Als Lehrer wissen wir beide, dass ein Kind mit zu außergewöhnlichem Vornamen – ob jetzt schlicht unbekannt oder ausländisch – oft mit Vorurteilen zu rechnen hat. Deshalb soll sich der Name gut einfügen.
Unsere Liste wird nur leider immer länger und nicht kürzer. Deshalb hoffen wir jetzt auf Mithilfe – um Streit zu umgehen nicht von unserer Familie:-)
Eine Rückmeldung wünschen wir uns insofern, als dass ihr uns sagen sollt, wenn ihr befürchtet, dass es zu Vorurteilen oder anderen Komplikationen kommen kann, und, ob sich der Name gut einfügt. Wenn einem selber die Namen vertraut sind, nimmt man das nicht immer wahr. Ob euch der Name klanglich gefällt ist uns erst mal egal:-)
Mädchennamen:
Aldona
Anka
Antonina
Berenika
Danuta
Danusia (letzteres ca. Danuscha)
Dominika
Dorota
Ewelina
Janka
Jolanta
Jula
Magda(lena)
Malwina
Marcelina (ca. Martzelina)
Ola
Jungennamen:
Adam
Fedor
Irek
Janek
Jurek
Kamil
Karol
Kuba/Kubus (ca. Kubusch, Betonung vorne)
Marcin (ca. Martschin, Betonung vorne)
Olek
Rafal (ca. Rafau, Betonung vorne)
Tadek
Tomek
Witold
Zenon (Z wie S bei Sara)
Findet ihr, dass die Namen auf –ek zu ähnlich zu Marek sind? So heißt Jaschas Bruder.
Falls es eine Rolle spielt: Wir wohnen im Raum Köln.
Durch einige Russlanddeutsche sind zumindest ein paar polnische Namen, bzw. deren Klang nicht völlig unbekannt.
Andere Vorschläge bitte nur, wenn ihr meint, „den Namen“ zu kennen.
Wenn euch spontan eine Kombination zu einem portugiesischen Namen einfällt: Nur zu:-)
Herzlichen Dank schon mal!
Judith und Jascha mit Zwerg Nase
P. S.: Nur zur Erklärung für diejenigen unter euch, die mit der polnischen Namensvergabe vertraut sind: Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, die Koseform und nicht die Langform einiger Namen zu vergeben – obwohl Jaschas Mutter versucht hat, es uns auszureden:-) Jascha selbst muss immer wieder erklären, dass in den Dokumenten zwar Jakub steht, er aber Jascha heißt (das gefiel seiner ukrainischen Uroma besser als Kuba). Auch mit den Behörden hatte Jascha deshalb schon Probleme. Anders als in Polen ist es hier erlaubt, Namen wie Anka oder Irek zu vergeben, also wollen wir es unserem Kind in der Hinsicht leichter machen.
Außerdem wollen wir Sonderzeichen umgehen und deshalb nicht Rafał sondern Rafal, bzw. nicht Kubuś sondern Kubus schreiben. Erklären müsste man die Aussprache ohnehin.
Ergänzung :
Folgende Fragen noch von Judith und Jascha:
1) Wenn sie dieses Kind Magda oder Adam nennen (Namen, die in D vllt. etwas altmodisch, aber nicht fremd sind), wirkt es dann seltsam, ein zweites Kind Tomek oder Janka zu nennen?
2) Sie sind zwiegespalten, ob sie für ein Mädchen einen kurzen, kessen Namen wählen sollen (wie Janka) oder lieber etwas Langes (wie Dominika). Warum würdet ihr euch für welche Option entscheiden?
3) Was haltet ihr von folgenden Jungennamen?
Bartek
Kordian
Und vor dem Hintergrund, dass er Jascha heißt:
Janosch
Aljoscha
Ergänzung :
1) Als portugiesischer Zweitname im Gespräch.
IVAN
In Portugal ist der Name verbreitet und total normal. Empfindet ihr ihn in Deutschland als „zu Russisch“, insbesondere in Kombination mit einem polnischen Name, z. B. Jurek Ivan?
2) Bezüglich DOMINIKA:
Zuerst wollten wir von euch eine „unvorbelastete“ Einschätzung des Namens, nun zum Kern der Angelegenheit:
Wenn wir diesen Namen vergeben, dann in Gedenken an meinen Vater Domênico. Er ist vor einigen Jahren sehr überraschend ums Leben gekommen. Jascha hat ihn nicht mehr kennengelernt. Ich würde nicht direkt sagen, dass ich im Streit mit ihm auseinandergegangen bin, aber wir hatten nicht mehr die Chance, uns wirklich auszusprechen. Mich hat das sehr lange belastet.
Denkt ihr, dass dieser Name eine Last für das Kind werden kann?
Wäre es seltsam, einem Kind einen Namen weiterzugeben, und späteren Geschwistern einen „eigenen“ Namen zu geben? Könnte das zu Streit oder dem Gefühl der Benachteiligung führen?
Wäre es seltsam, jetzt einen Sohn zu bekommen, der beispielsweise Jurek heißt, dann aber die erste Tochter Dominika zu nennen? Die männliche Form Dominik sagt uns irgendwie nicht so zu und er ist uns auch zu häufig – wobei das hier auch gerade einfach nur Zufall sein kann. Außerdem fürchten wir den Spitznamen „Dom“, den auch mein Vater getragen hat.