Lebenskunde oder Religionsunterricht?

Gast

Unser Sohn kommt in zwei Wochen zur Schule. Wir müssen uns noch zwischen Lebenskunde und Religion entscheiden. Mein Mann ist konfessionslos - ihm ist das egal. Ich bin evangelisch getauft und hatte Religionsunterricht, fand den aber nicht immer spannend. Hing jeweils von den Lehrern ab. Was in Lebenskunde geboten wird, kann ich nur der Eigenwerbung im Netz entnehmen. Wer hat Erfahrung mit Lebenskunde? Wir haben auch schon mit unserer Nachbarin gesprochen, deren Tochter nun in die 2. Klasse kommt. Das Mädchen besucht den Religionsunterricht und ist begeistert. Neulich war aber ein Klassenkamerad da, der von Lebenskunde begeistert war. Wie sollen wir uns entscheiden. Unserem Sohn ist es egal, bzw. kann er sich unter beidem noch nicht so richtig was vorstellen.

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Gast

Ich würde ihn zur Lebenskunde schicken, bei uns heißt es Ethik- Unterricht.
Ich bin auch konfessinslos, halte es aber für nicht verkehrt, wenn man Grundkenntnisse der biblischen Geschichte hat. Ich finde, das gehört zur Allgemeinbildung. Das kann man sich aber bei Interesse selbst erlesen.

Gast

Warum sterben eigentlich junge Katholiken an Krebs genau wie Ungläubige. Warum werden Atheisten von Krebs geheilt genau wie Katholiken?
Mir ist Gott noch nicht begegnet und so richtig erklären, was Gott ist, konnte noch keiner. Ich kann mir schon vorstellen, dass es was wie positive Energie gibt und das positives Denken zur Genesung beiträgt und manche denken eben beim Beten positiv. Das ist gut und schön. Was ich nicht verstehe, warum bestimmte Gläubige einen Angst einjagen wollen. Zum Beispiel die Zeugen Jehovas, da ist Selbstbefriedigung schon eine Sünde. Obwohl Selbstbefriedigung positive Energien durch den Körper fließen lässt und somit zur Heilung beitragen kann. Wie kann man Gott eigentlich täuschen und womit. Das verstehe ich überhaupt nicht. Jedem sein Vergnügen.

Gast

An Hölle und Fegfeuer glaube ich auch nicht. Jedenfalls nicht im Jenseits. Die Hölle gibt es auf Erden und sie ist von Menschen gemacht.
Wir haben in Religion zum Beispiel von Martin Luther gehört und das sind keine Märchen, den gab es wirklich und seine Bibelübersetzung prägte die deutsche Sprache. Darüber sollte man schon etwas wissen. Das hat mit Fakten zu tun. Was auch immer Gott ist, oder woran man glauben mag, sei jedem selbst überlassen. Ich habe mal den Fernsehbericht über eine junge Frau gesehen, die nach einem Unfall eine "Nahtodeserfahrung" hatte. Sie traf ihre Großeltern und den verstorbenen Nachbarn, sah auf sich von der Zimmerdecke aus. Das kann ich mir gut vorstellen, wie sie ihren kurzen Einblick ins Jenseits beschrieb. Leider wurde über solche Themen nicht in meinem Religionsunterricht gesprochen. Hier würden solche Erfahrungen sicher auch einige als "Märchen" abtun.

Gast

Ich war immer für Toleranz zwischen "Verschieden-Denkenden". Diesen Krieg hat die Religionslehrerin eröffnet, nicht ich. :) Es gibt einen Gott. Jesus ist über Wasser gelaufen. Alle Menschen stammen von Adam und Eva ab, etc.! Wer das nicht glaubt, hat Unrecht und kommt in die Hölle.
Das ist jawohl Schmarrn! Und ich bin sehr stolz auf meinen Sohn, dass er das schon im Grundschulalter gecheckt hat.

Manche brauchen dafür sehr viel länger oder begreifen es sogar nie. Davon abgesehen, was sollen wir denn im Himme? Da kennen wir doch eh keinen. Wir sehen uns in der Hölle alle wieder, yeah. Wer´s glaubt. ;)

Wer sich für Religion begeistert, kann das in der Kirche tun und da kann er glauben was und soviel er möchte.

In der Schule hat das überhaupt nichts verloren. Schule soll Fakten vermitteln. Schreiben, Lesen, Rechnen, Biologie (KEIN Adam und Eva), Englisch, etc.!

Jetzt ist mein Sohn übrigens in der 7. Klasse, hat seit 3 Jahren keinen Reli-Unterricht mehr und ist sooooo glücklich darüber. :D

Gast

Das mit dem Menschen-werden-aus-Dreck-gemacht sollte ein Beispiel sein. Hab wohl das z.B. Vergessen

Gast

Das sind genau die Gruselgeschichten, die man uns im Reli-Unterricht erzählte. Jeder soll selbst entscheiden, ob es "Gott" gibt, und ich glaub nicht dran. Mein Freund sagte mal, dass "Gott" für jeden etwas anderes ist. Für die einen sind es die Großeltern, für andere verstorbene Elternteile oder Geschwister. Also ich glaube nicht dran, ich finde es ist Unsinn, dass "Gott" die Menschen aus Lehm gemacht hat... Hallo? Bei solchen Storys merkt man doch das es nicht stimmt!

Gast

Also ich bin zwar getauft und habe in der Grundschule 4 Jahre lang Religionsunterricht gemacht, aber muss sagen: Bei mir lag alles am Lehrer. Die ersten 2 Jahre waren super, die letzten 2 der Horror. Die erste Relilehrerin ging nach meinen 2 Jahren Unterricht in Rente, und die neue war einfach nur blöd. Auf dem Gymnasium hatte ich dann kein Religion (hatte es abgewählt), und das war auch kein Fehler... Jetzt bin ich seit drei Jahren auf einer Gesamtschule (1-12 Klasse), habe zwar Reli-Unterricht, aber die Lehrerin ist echt nett.

@Katja: Kann man nicht nach der 1. Klasse zu einem anderen Unterricht gehen? Bei uns ging das, doch meine Eltern wollten es irgendwie nicht. Wenn es sowas gibt, würde ich das machen...

Sooo, das war meine Meinung.

Liebe Grüße, Emma

Gast

ganz eindeutig!!!

Gast

Lass deinen Sohn entscheiden, erklär ihm, was ihn wo erwartet und wartet das Schuljahr ab, im nächsten Jahr kann er dann das andere ausprobieren, falls er es möchte.

Gast

Bei uns war Ethik (Lebenskunde) das intellektuell anspruchsvollere Fach im Vergleich zur Märchenstunde (Religionsunterricht).
Religion sollte Privatvergnügen sein, eigentlich ist nicht wirklich nachvollziehbar, wieso es trotz vorgeblicher Trennung von Kirche und Staat an staatlichen Schulen Religionsunterricht gibt. Aber der Staat zieht ja auch die Kirchensteuer mit ein und zahlt auch sonst Steuergelder an die Kirchen, das ist auch haarsträubend.
Als Gegenpol zur zunehmenden Islamisierung ist der christliche Religionsunterricht allerdings sinnvoll, denn der Islam ist gerade beim Thema Menschen- (vor allem Frauen-) Rechte noch weit zurückgeblieben. Allerdings lassen auch bei frommen Hardcore-Christen die Frauenrechte zu wünschen übrig. Und wie es in christlichen Kinderheimen zugeht/bis vor Kurzem zuging, weiß man ja inzwischen auch.

Gast

Ohne hier Streitigkeiten hervorrufen zu wollen. Ich habe jetzt mit noch zwei konfessionslosen Eltern gesprochen, die ihre Kinder aber in den Religionsunterricht schickten, um ihnen abendländische Kultur zu vermitteln. An Gott glauben diese Kinder auch nach 5 bzw. 6 Jahren Religionsunterricht nicht. Die Mutter sagte, in Lebenskunde wären nur Filme angesehen worden und ihre Jungs hätten gemalt und gebastelt und zu Weihnachten und Ostern kleine Geschenke für die Eltern angefertigt. Tja, was soll ich nun denken. Gegen die Gleichnisse und Berichte über Jesus oder die 10 Gebote habe ich ja nichts einzuwenden. Man muss ja nicht gläubig sein, um Theologie zu studieren. Dennoch hätte mich eben interessiert, wie vielfältig Lebenskunde mittlerweile ist und etwas von Eltern gelesen, die damit Erfahrung haben.

Gast

na du erziehst deinen sohn ja toll. noch nie was von toleranz und respekt gehört? ich würde es meinem kind nie durchgehen lassen, erwachsenen leuten einen vogel zu zeigen oder ihre ansichten als schmarrn zu bezeichnen. der hat als viertklässler ja wohl noch gar keine ahnung vom leben.

Gast

Ich finde, da dein Mann konfessionslos ist und du zwar einer Religion angehörst, anscheinend aber nicht besonders aktiv zu sein scheinst, ist es nicht besonders sinnvoll, euren Sohn in den Religionsunterricht zu schicken. Er ist ja selbst nicht einmal getauft und würde sich eventuell sogar ausgeschlossen vorkommen, wenn die anderen von ihren Erlebnissen in Kirchengruppen oder bei Kindergottesdiensten oder besonders wenn es später an die Kommunions-/Firm-/Konfirmationsvorbereitung geht. Ich denke Lebenskunde ist so etwas wie Ethik in weiterführenden Schulen - genauso wie Heimat- und Sachkunde z.B. der "Vorgänger" von Biologie und teilweise Geschichte ist. In Lebenskunde wird euer Sohn genauso etwas über die verschiedenen Ansichten und Religionen und über Moral lernen - nur eben aus einer sehr viel objektiveren Perspektive. Dadurch kann er sich viel leichter eine eigene Meinung bilden, als im Religionsunterricht, wo ihm von klein auf eine Sichtweise eingetrichtert wird, die vielleicht nicht mal eurer eigenen Ansicht entspricht. Spielerisch und unkompliziert wird in der Grundschule sowohl der Religionsunterricht als auch Lebenskunde angegangen. Trotzdem bin ich persönlich dagegen, Kindern eine Meinung vorzugeben, deshalb würde ich mein Kind für Lebenskunde anmelden. Ich habe selbst, obwohl ich auf dem Papier katholisch bin, im Gymnasium in der Oberstufe zu Ethik gewechselt, weil ich die einseitigen und engstirnigen Ansichten meiner Lehrer nicht mehr ertragen konnte. Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung und so "krass" wird es in den ersten Schuljahren sicher noch nicht sein, trotzdem halte ich Lebenskunde für die bessere Wahl.

Gast

Ich würde ihm die Märchenstunde ersparen und Lebenskunde wählen. ;)

Ich habe 4 Jahre lang versucht meinen Sohn aus dem Religionsunterricht herauszubekommen. Es war leider nicht möglich, da es sowas wie Lebenskunde / Werte und Normen / Ethik nicht gab. Vor der Schule wusste er kaum etwas von Religion, hat ihn nicht weiter interessiert. Er hat aber akzeptiert, wenn andere das gut fanden. Nach 4 Jahren Horror-Reli-Unterricht, verabscheut er alles was mit Religion zu tun hat. Er kann überhaupt nicht verstehen, wie erwachsene Menschen ernsthaft so einen Schmarrn glauben können. Getauft ist er nicht und wenn ihn Leute nach Konfirmation / Kommunion fragen, zeigt er ihnen den Vogel.

Wenn Ihr beide nichts mit Religion am Hut habt, erspart das bitte Eurem Sohn. Lebenskunde klingt doch nett.

@Kodi:
ABSOLUT! :)

Gast

Unser Sohn ist nicht getauft. Ich hätte ihn eigentlich gerne taufen lassen, aber wir haben keinen Taufpaten. Die biblischen Geschichten finde ich auch wichtig. Aber es kommt eben tatsächlich auf den jeweiligen Lehrer/in an. Ich hatte teilweise ganz schreckliche, bei denen wir Gesangbuchlieder auswenig lernen mussten und das wurde dann benotet. Ich hatte aber auch mal einen, der uns fast ein Schuljahr lang über die Gefahren des Alkohols aufklärte... Als Jugendlicher kann man auch Jugendweihe machen. Hier (Berlin) dauert die Grundschule 6 Jahre. Und ihr habt sicher recht, dass man zum Schuljahresanfang sich jeweils neu entscheiden kann. Vielleicht würfeln wir es ja aus...

Gast

Lebenskunde. Religion ist so ziemlich der größte Schwachsinn überhaupt. Wieso es überhaupt ein Fach dafür gibt ist mir ein Rätsel..

Gast

Hi Katja,

ich kann mich nur der Meinung von Patricia anschließen. Wenn euer Sohn getauft ist, solltet ihr ihn erstmal im Religionsunterricht anmelden. Da kann er sich ein eigenes Bild machen und wenn es nichts für ihn ist, kann er immer noch wechseln (ist in den meisten Schulen jeweils zum Schuljahresbeginn möglich).

Gast

genau so war es auch bei uns. Außerdem schadet es nichts, wenn man die ganzen biblischen Geschichten erzählt bekommt. Das war spannend, und wir haben dann oft Bilder dazu gemalt.
An Weihnachten haben wir immer im Kerzenschein Blockflöte gespielt.
Wir hatten einen super netten Pfarrer als Lehrer, der spannend erzählen konnte, wie Moses z.B. das Meer geteilt hat, und so.

Gast

Wenn dein Sohn auch getauft ist würde ich ihn in den Religionsunterricht schicken. In der Grundschule wir in Religion auch viel gebastelt, gemalt und auch gesungen (zumindest war und ist es bei meinen Kindern so). Er wird ja dann auch je nach dem zur Kommunion/Kofirmation/Firmung kommen und das ist auch ein Erlebnis für ihn. Wenn er auf eine weiterführenden Schule kommt kann er sich dann immer noch anders entscheiden.

Gast

Ich denke, das wird immer vom Lehrer abhängen. Ich würde Religion nehmen.

Gast

Ja nicht Religion! Soziale Lebenskunde mit Darwinismus lernt den kleinen den Ernst vom Leben.

Gast

Danke für den Tipp, Tyranha. Freunde hat er aber noch keine. Er ist der einzige von seiner Kita, der in diese Grundschule kommt. Das war auch schon eine Idee von meinem Mann, dass er die Kinder kennen lernen soll und dann den Unterricht besucht, den Kinder besuchen, die er mag. Wir müssen uns aber vorher entscheiden.

Gast

Also ich denke mal, das in Lebenskunde und Religion so ziemlich die gleichen Themen bearbeitet werden zumindest war es bei uns so mit Reli und Philo, also inhaltlich macht es nicht so einen großen Unterschied. Was machen denn die Freunde von ihm Größtenteils dann würde ich mich danach orientieren, vorallem wenn anscheinend bei beiden Fächern vernünftige Lehrer sind

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