Was soll ich mit meinem Sohn machen?

Gast

Liebes Forum, ich hoffe es gibt hier ein paar Leute, die mir mit meinem Problem helfen können.
Ich heiße Juliana, habe mit meinem Mann Matteo zwei gemeinsame Kinder - Natalia (15) und Luca (11) und liebe meinen Beruf, so wie auch alles andere in meinem jetzigen Leben. Bis vor vier Monaten haben wir eigentlich einen "normalen" Alltag gehabt, doch eines Tages stand dann ein junger Mann vor der Tür. Es war Leon - mein eigener Sohn, den ich mit 15 zur Adoption freigegeben habe. Ich wurde kurz nach meinem fünfzehnten Geburtstag zum Geschlechtsverkehr gezwungen und wurde ungewollt schwanger. Schon während der Schwangerschaft habe ich unter Depressionen gelitten und meinen Eltern die Entscheidung über das Baby überlassen. Im Nachhinein bereue ich alles und würde am liebsten alles rückgängig machen, meinen Sohn aufwachsen sehen, aber ich war damals wahrscheinlich zu jung, um alles zu verstehen.
Auf jeden Fall war es wie ein Traum, als Leon vor der Tür stand. Er meint, dass er mir nichts nachträgt und es heute verstehen kann, warum seine Mutter ihn nicht wollte. Seine Adoptiveltern liebt er heiß und innig und trotzdem hat er wissen wollen, wer ich bin, was ich sehr zu schätzen weiß und immer noch nicht fassen kann, doch ich komm mit dem ganzen Thema nicht so gut klar, wie der Rest meiner Familie. Versteht mich nicht falsch, ich bin unendlich froh zu wissen, dass es Leon gut geht, aber wenn ich ihn sehe, sehe ich auch seinen Vater in ihm und alles scheint wieder, wie gestern zu sein. Leon ist charakteristisch das komplette Gegenteil seines Vaters, es ist freundlich, reif und hilfsbereit und trotzdem komme ich nicht gegen meine Angst und tiefe Verzweiflung an. Ich würde so gerne mehr für Leon da sein und ihm einen genau so großen Platz in meinem Herzen, wie meinen anderen Kindern geben, doch ich weiß nicht wie. Mein Mann versucht mich zu verstehen und doch will er, dass Leon ein Teil unserer Familie wird und, dass ich mich um in kümmere.
Kann mir bitte jemand etwas Mut machen, einen Vorschlag geben oder einfach nur seine Meinung zu dem Thema schreiben? Ich wäre euch sehr, sehr dankbar.
Lg Juliana

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Gast

Liebe Lilly, danke dir für deinen Kommentar. Ich werde versuchen, ihm eine Chance zu geben, denn die hat Leon bestimmt verdient.
Liebe Marie, vielen Dank für deinen Kommentar. Ich habe mich wirklich sehr verstanden gefühlt, als ich es gelesen habe. Leon ist jetzt 23 und wirklich ein super Kerl. Ich denke, dass ich eine Therapie starten werde, sobald ich wieder daheim bin. (Bin gerade im Ausland beschäftigt).
Nochmal vielen Dank!
Lg Juliana

Gast

Du hast zwei Kinder aufwachsen gesehen und siehst sie noch aufwachsen und das ist gut so. Dein erstes Kind haben andere Eltern aufwachsen sehen, die Dir dafür sicherlich sehr dankbar sind. Ich hatte mein erstes sexuelles Erlebnis mit 15, zum Glück wurde ich nicht schwanger - schön war es nicht. Ich weiß nicht, ob ich in dem Alter ein Kind behalten hätte und finde es daher gut, dass Du Dich für das Leben des Kindes entschieden hast. Und jetzt einen verständnisvollen Sohn, der ja inzwischen erwachsen sein müsste, wiedergefunden hast. Einfach ist es nicht, sich mit dem Thema sexueller Gewalt auseinanderzusetzten. Oft hilft eine Therapie. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es wirklich sehr viele Menschen gibt, die aus verschieden Gründen eine Therapie machen. Vielleicht hilft Dir dies auch. Ein Versuch wäre er wert, zumal Du eine Familie hast, die hinter Dir steht. Ich wünsche Dir wirklich alles Gute!

Gast

Hallo Juliana!

Dass es schwer für dich ist Leon zu sehen, kann ich verstehen!
Aber du solltest ihm eine Chance geben, denn er hat dir auch eine gegeben...
Und ich finde auch, er ist genauso dein Kind wie Natalia und Luca, dass er einen Platz in deiner Familie bekommen sollte
Alles Gute!

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