Mobbing in Schulen! Gibt es das auch in den Klassen eurer Kinder?

Gast

Ich habe vor ein paar Tagen einen Artikel über Mobbing gelesen und darin stand, dass es das mittlerweile in eigentlich jeder Schule gibt. Ich habe meine drei Schulkinder (13, 11 & 9) gleich gefragt, ob sie das kennen aus ihren Klassen bzw. ob sie selbst sich manchmal unwohl fühlen. Bei dem Ältesten ist es wohl so, dass es da mehrere Gruppen gibt und dann sind da die, die in keiner Gruppe sind, die werden oft von anderen attackiert. Mein 11-jähriger Sohn meinte, dass bei ihm (6. Klasse) nichts dergleichen los sei, die Kleine dass bei ihnen manchmal einzelne ausgeschlossen werden, sich das aber alle paar Wochen ändere und diejenigen trotzdem noch Freunde haben. Nun zu meiner Frage: Gibt es das in den Klassen eurer Kinder? Und wenn ja, (wie) wird dagegen vorgegangen? Das würde mich einfach mal interessieren.
Liebe Grüße, Carina mit Ben (13), Emil (11) und Hannah (9)

Antworten

Gast

15, 9.Kl., Gymn.

Inhalt: eigene Erfahrung/Meinung und Antworten zu beiden Fragen.

Ich denke auch, dass es auf Privatschulen besser ist. Ich gehe selbst auf eine privatere (christliche) Schule (und nein, da gehen nicht nur Mönche u. Nonnen drauf, um das mal klarzustellen) und dort ist es jetzt viel besser als auf meiner alten Schule, wo ich selbst ziemlich zum 'Opfer' geworden bin, weil ich eher still bin, gerne lese, (es war ne Realschule, im Gymn. gehöre ich jetzt eher zum Durchschnitt), nachdenke bevor ich etwas sage und Nebensätze bilde, um es ganz krass auszudrücken (leider ist das NICHT übertrieben). Und dort gab es natürlich die Beliebten, die Sportlichen, die weniger Beliebten, die Unbeliebten und die Outcasts (Außenseiter). Beleidigungen waren dort an der Tagesordnung, jeder, der diese nicht in den Mund nahm, war Outcast. Und leider hat sich das noch immer nicht gebessert (ich habe noch Kontakt zu Freunden dort.) Noch immer wird dort gemobbt und beleidigt was das Zeug hält, und das nicht nur unter 'Feinden'. Auch Freunde untereinander tun das dort ganz selbstverständlich, beleidigen sich als 'Lappen' und 'Opfer' und verabschieden sich mit den Floskeln 'Geh doch!', 'Verreck!' und 'Kratz ab!'. Ich habe eine Freundin darauf angesprochen, die meint, dass das doch okay wäre. "Ist zwar stressig, aber ich weiß ja, dass es nicht so gemeint ist. So ist es halt", hat sie darauf geantwortet.
So kann ich nur zustimmen: Die Gesellschaft, oder zumindest das Sozialverhalten, geht vor die Hunde.

Allerdings muss zu Privatschulen auch gesagt werden, dass viele Leute Vorurteile gegenüber den Schülern die auf solche gehen haben. Sie denken sofort, man hat viel Geld, ist eingebildet/hält sich für was Besseres. Sicher, solche Vorurteile gehen auch schnell mit Neid einher, trotzdem sind sie nicht wegzukriegen. Wenn ich neue Leute kennenlerne, merke ich das sofort; und auch bei meinen Freunden von der alten Schule ist das so. Wenn ich mich bei denen so 'normal und nett' verhalten würde wie auf meiner jetzigen Schule würden die mich nicht mehr für voll nehmen/noch anschauen. Wenn ich mit denen zusammen bin, muss ich zumindest in eine Art Slang verfallen, in letzter Zeit noch mehr als sonst, weil wir uns nur noch selten sehen.

Noch ein Aspekt: Auch auf meiner Schule sind sie natürlich alle auf den sozialen Netzwerken wie Facebook und vor allem Whats-App. Und in den unteren Klassen hat wohl jetzt auch das Mobbing über diese Seiten angefangen, wie ich von meinem Cousin, der auch auf die Schule geht, erfahren habe, und jetzt gehen auch schon Elternbriefe zu dem Thema raus. Also macht Mobbing auch vor privateren Einrichtungen keinen Halt. Ich persönlich habe allerdings keine Ahnung, ob ich noch immer Ziel von Mobbing werde, zumindest in der Schule kriege ich nichts davon mit, obwohl sie vllt. auf Whatsapp über mich herziehen. Da ich aber nicht auf Whatsapp, Facebook und wie sie alle heißen bin, kann ich nichts dazu sagen. Das ist manchmal ein merkwürdiges Gefühl, aber ich weiß, dass meine beste Freundin es mir sagen würde, würde es extrem werden, und ich vermisse auch nichts, was mit diesen Sites einhergeht.

Hier ist jedoch ein gewisser Gruppenzwang zu vermelden: Während es auf meiner alten Schule egal war, ob man ein Handy/einen Computer hat, Markenklamotten trägt oder auf Facebook zu finden ist, ist das auf meiner momentanen Schule schon ein Thema. Handy und PC sind selbstverständlich, Mode von Kick und anderen Billigläden geht gar nicht (in meiner früheren Klasse konnten sich einige nur das leisten), dass ich nicht auf den Sites bin macht mich leicht zum Außenseiter (glücklicherweise ist das meinem Freundeskreis schnuppe), HZIV bezieht dort keiner und braucht auch nur der, ders halt verbockt hat und Ausländer sind 'sch***'. Man merkt, wie isoliert/behütet einige dort aufgewachsen sind, etwas, was mich noch immer regelmäßig schockt (ich bin seit der 7. dort).

Aber ich bin vom Thema abgekommen. Zur 2. Frage, was kann man dagegen machen, kann ich nur sagen: so gut wie nix. Sicher, es gibt sowas wie Anti-Mobbing Kurse, aber wenn man heute in einer Mobbing-Situation ruft: "Stopp! Ich fühl mich gemobbt!" dann wird man nur ausgelacht. Was interessiert es den Mobber, dass sein Opfer das klarstellt? Genau das ist doch meist Ziel der Aktion. Ich persönlich bin eine Zeitlang zu Selbstverteidigungskursen und Karate gegangen (etwas, was ich jedem nur empfehlen kann). Das stärkt das Selbstbewusstsein, man fühlt sich Situationen besser gewachsen und wird schwerer selbst zum Opfer. Vor allem, wenn man es mal zufällig ins Gespräch mit einfließen lässt, von seinem 1.Karateabzeichen erzählt oder mal einen Freund mitnimmt, der die Info, dass man sich verteidigen kann, in die Welt hinausträgt. Vertrauenslehrer sind da auch so ein Punkt. Wenn man einen Lehrer hinzuzieht, muss man damit rechnen, dass die Eltern davon erfahren. Das ist ok, solange die sich nicht einmischen. Denn das gehört zu den wichtigeren Regeln: Muss sich der ältere Bruder einmischen, ist das noch okay, vor allem wenn der zu den 'Coolen' zählt. Wenn aber die Eltern sich einmischen ist das ein NO-GO, denn sie können das weder wirkungsvoll noch einschüchternd (sorry, meine Meinung). Man wird noch mehr zum Opfer, es folgen Sprüche wie ''Oh, geh doch zu deiner Mami'.
Ist der Lehrer aber vertrauenswürdig und erzählt den Eltern nix, ist schon mal etwas gewonnen. Er kann einen z.B. vor dem Unterricht und auf dem Hof wenn er Aufsicht hat unauffällig beobachten und eine 'Rettungsaktion' einleiten, wenn eine Mobbingaktion eintritt (kein Scherz, ich habe eine Freundin, die so in ihrer Schule überlebt). Der Lehrer ruft z.B. den Namen des 'Obermobbers' wenn er ihn kennt, oder das Opfer zu sich und sagt, dass er über was reden muss was mit der Schule zu tun hat, Hilfe beim Büchertragen braucht etc.
Außerdem kann der Lehrer Tipps geben, wie man sich verhalten sollte (nicht zurückweichen, den Blick des Mobbers erwidern, nicht den Blick senken, vllt. sogar einen Schritt nach vorne machen). Man selbst kann sich gute Sprüche zulegen. Es gibt Ratgeber dafür. Wenn man nicht gut in Retourkutschen oder Kontern ist kann man das googlen. Ich persönlich ziehe allerdings die 'Unsinn-labern'-Methode vor: Man sagt etwas total offensichtliches oder sinnloses, z.B. "Am Morgen geht die Sonne unter" oder "Im Herbst fliegen die Vögel nach Süden" (dabei entweder total ernst gucken oder grinsen, wie bei einem Witz). Das wirkt irritierend und lässt die/den Mobber stocken. Dann kann man entweder warten, bis sie/er sich wieder fangen/fängt, was ihnen/ihm peinlich ist, oder ihn der ratlosen Pause einfach weggehen. Das wirkt bei denen, auf die 'große Klappe, nix dahinter' passt, was bei den meisten der Fall ist. Dann gibt es natürlich die aggressiveren, bei denen würde ich davon abraten, denn dann kann sowas kommen wie 'Du hältst dich wohl für ganz schlau' und man kriegt eine rein. Bei diesen Mobbern hilft nur noch eins, auch wenn es mir schwerfällt, das zu sagen: Rennen. Auf jedenfall rennen, wenn sie in der Überzahl oder größer sind, man sich ihnen nicht gewachsen fühlt etc!!! Sowas merken die. Dabei kommt es allerdings auch auf den Zufluchtsortfaktor an. Klar kann man nach Hause rennen (nach Unterrichtsschluss tatsächlich empfehlenswert und die sicherste Lösung, weil die wenigsten sich die Mühe machen, auf die Klassenliste zu sehen um einen zu finden und man dort relativ unerreichbar ist, es sei denn ein Verwandter zählt zu den Mobbern, was leider nicht selten der Fall ist).
Während der Unterrichtszeit gibt es leider nicht viele Orte an die man sich flüchten könnte ohne gegen die Schulordnung zu verstoßen, was meist eine Vorladung samt Eltern zum Rektor zur Folge hat (zumindest was das angeht). Es bleibt nur das Klo (ganz, ganz schlechte Idee, peinlich und unsicher), das Sekretariat (wenn für Schüler jederzeit zugänglich und es nette Sekretär/-e/-innen sind); ein leerer Klassenraum (nur empfehlenswert, wenn die Mobber nicht wissen, welcher es ist!!!); oder ein Lehrer/das Lehrerzimmer. Dazu würde ich nur im äußersten Notfall raten (also z.B., wenn man von einem Typen verfolgt wird, der seinen Sportbeutel Lasso-like über dem Kopf schwingt, in dem nicht nur die weichen Sportklamotten sondern auch die Schuhe und eine Glasflasche zu finden sind - ja, das klingt so authentisch weil ich's selbst erlebt hab.
Zum Schluss gibt es noch zwei Auswege, denn wenn man einmal Opfer ist, ist es schwer, da wieder rauszukommen, wenn man weiter mit den gleichen Leuten zusammengepfercht ist und es nicht über die Ferien schafft, eine totale Typveränderung durchzumachen, eine Lösung, zu der meiner Meinung nach viel zu oft gegriffen wird. Man sollte sich selbst treu bleiben. Ok, nach außen hin kann oder sollte man sich notfalls natürlich anpassen, aber innerlich auf keinen Fall, wenn die Entscheidung nicht von einem selbst kommt. Die 2 Auswege sind 1.: man wechselt die Schule; und 2.: der Mobber fliegt. Leider ist auch das manchmal keine endgültige Lösung, z.B., wenn der Mobber trotzdem an einem dranbleibt oder es sich um reines Cyber-Mobbing handelt. Weil das nicht selten der Fall ist, ziehen viele um, löschen ihre Account und brechen Kontakte völlig ab, um woanders neu anzufangen. Wenn es gelingt vermutlich noch die beste Entscheidung.
Ich hoffe für alle Menschen, dass ihnen das nicht zustößt und wünsche den Opfern solcher Grässlichkeiten des psychischen und manchmal auch physischen Terrors viel Glück und hoffe, dass ich euch anderen durch meinen Kommi jetzt nicht den Tag verdorben habe.
S

Gast

Wenn der Gemobbte zum Klassenclown werden muss, um nicht gemobbt zu werden, ist das schon auch tragisch. Und dass du das mit dem Lesen verheimlichen musst, auch. Überhaupt, dass man sich nicht traut, die Partei des Gemobbten zu ergreifen.
Ich finde, das ist alles kein Zustand. Da bräuchte es einem Vertrauenslehrer/Lehrerin, die da eingreifen und sich die Klasse "zur Brust nehmen" sollte.
Man kann nur jedem vernünftigen Jugendlichen raten, Zivilcourage zu zeigen und gerade zu den Gemobbten zu halten.

Wenn einer - der Stärkste und Beliebteste, diesen Teufelskreis durchbricht, und deutlich sagt, dass er das nicht gut findet, das Opfer ständig schlecht zu machen, und erklärt, dass er da nicht mehr mitmachen möchte, dann ziehen auch die anderen nach.

Ich finde es auch schwach, dass die Lehrer da nicht eingreifen. Unsere Klassenlehrerin hätte das früher nicht geduldet. Einmal war auf dem Gymnasium ein Mädchen in meiner Klasse in den Verdacht geraten, etwas geklaut zu haben (was sich aber nicht bestätigt hat), und von einigen anderen Mitschülern auch zuhause bedrängt worden, die dort dauernd angerufen haben. Am nächsten Tag war das verdächtigte Mädchen dann nicht da und die Mobber haben dann aber vor der ganzen Klasse eine Standpauke gekriegt, die sie sich hinter die Ohren geschrieben haben. Die waren dann ganz kleinlaut.

@ Avoy

Privatschulen hätten eigentlich die Chance besser zu sein, denn sie sind ja abhängig vom Geld der Eltern. Wenn die ihre Schüler runternehmen, weil gemobbt wird, haben sie schlechte Karten. Wenn natürlich die Eltern der Mobber das Sagen haben tritt eher das Gegenteil ein. Die Privatschulen könnten langfristig nur Erfolg haben, wenn sie besser sind, wie die öffentlichen. Aber ich denke, wenn es mehr Privatschulen gäbe, und die Eltern sich die Schule aussuchen könnten, sähe es besser aus.

Gast

"... es entsteht gerade eine Generation von lebensunfähigen, realitätsfernen Menschen, die keine Werte und Respekt mehr kennen." Eigentlich traurig das ich bei dieser Beschreiung direkt an meinen "Schwager" denken muss, aber sie passt wie die Faust aufs Auge. =/

Gast

@Me

Das finde ich extrem. Bei uns wird auch gemobbt, aber nicht wegen Interessen, eher wegen Verhalten.
Aber dass du das verheimlichst finde ich echt tragisch.

Gast

Noch eine kleine Ergänzung:

Ich selbst bin ein totaler Freak, was Literatur angeht. Ich bin wirklich dauernd am Lesen und ich bekomme auch Extra-Aufgaben von meinem Deutschlehrer. Unter anderem mache ich im Moment den Lyrik-Teil des letztjährigen Abiturs.
Ich habe wirklich große, sehr große Angst, dass das nicht akzeptiert wird. Deshalb wissen nicht einmal meine besten Freunde, dass ich von unserem Lehrer schwierigere Aufgaben bekomme (Er berücksichtigt das zum Glück, bis jetzt hat es noch keiner bemerkt). Ich bin mir sicher, dass ich wegen so etwas gemobbt werden könnte, auch wenn ich eigentlich schon eher beliebt bin. Allein so etwas kann dazu führen. Vor allem, wenn dann noch herauskommt, dass der Schüler vom Lehrer immer "bevorzugt" wird (was ja nun wirklich nicht stimmt), kann es endgültig vorbei sein. Traurig, aber wahr.

Gast

Ich bin 15, 9.Klasse Gymnasium.

In der Grundschule kann ich mich nur an ein Mädchen erinnern, die drei Jahre älter war als wir. Damals waren wir in der 4.Klasse. Sie ist neu zu uns gekommen und anscheinend schon öfter durchgefallen. Sie war wirklich ein komisches Mädchen, aber sie hat nie jemanden beleidigt oder war unfreundlich. Wir haben sie Anfangs sehr oft gefragt, ob sie nicht mit uns spielen will. Sie wollte nie. Das hab ich damals gar nicht verstanden, aber heute ist es für mich natürlich klar, dass 13-jährige nicht so gern mit 9- bis 10-jährigen spielen will.
Jedenfalls haben einige aus unserer Klasse irgendwann angefangen, sie zu ärgern. Ich fand auch, dass unsere damalige Klassenlehrerin das einfach ignoriert hat.

Als ich dann aufs Gymnasium kam wurde lange Zeit niemand gemobbt oder geärgert. Erst in der 7./8.Klasse gab es dann richtig große Probleme mit einem Jungen, der einfach deshalb gemobbt wurde, weil er ein ziemlicher Streber war. Nach einem Jahr wurde er sogar schon von älteren Schülern geärgert. Irgendwann haben dann ein paar Lehrer lange mit uns darüber geredet, es hat aufgehört. Mittlerweile zählt er sogar zu den Klassenclowns.
Ich würde nicht sagen, dass es bei uns schon vorbei ist, also dass jetzt niemand mehr gemobbt werden könnte. Es gibt immer noch ein paar Jungs in unserer Klasse, die nicht viel tun müssten, um den Stein zum Rollen zu bringen.
Ich wünschte, wir würden schneller reif werden und akzeptieren, dass jeder Mensch anders ist.

Ich bin stark gegen Mobbing, aber es passiert leider immer wieder. Es kann jeden treffen :/

Gast

Ich bin 17 und als ich in der Grundschule war, gab es zumindest in meiner Klasse kein Mobbing. Klar, es gab beliebte Kinder mit denen alle spielen wollten, und "langweilige" Kinder, die nicht so viele Freunde hatten. Aber niemand wurde vorsätzlich geärgert oder körperlich angegangen, bis auf "normale" Raufereien unter Kumpels halt.

Dann kam ich aufs Gymnasium und so ab der 6. Klasse ging es los, dass einzelne Kinder immer unbeliebter, ausgeschlossen und beleidigt wurden. So ab der 9. Klasse wurde das weniger, mittlerweile gibt es diese direkte Form von Mobbing nicht mehr, jetzt sind eher alle am lästern und es wird viel hinter vorgehaltener Hand getuschelt.
Das Schlimme ist für die Opfer, wenn man einmal diesen "Stempel" des Mobbingopfers abbekommen hat, wird man ihn nicht los. Das merkt man noch heute, die, die damals gemobbt wurden haben auch heute kaum Freunde etc.
Bis auf ein paar, die wirklich ein dickes Fell haben, und die ich echt bewundere, ich weiß nicht, ob ich das gekonnt hätte.

Eigentlich sind alle froh, kein "Opfer" (gewesen) zu sein, deshalb hält man sich von Opfern fern, denn man darf ja nicht seinen guten Ruf zerstören. Traurig aber wahr...

Viele Eltern von Mobbern glauben nicht, dass ihre Kinder so etwas tun, daher sind meiner Meinung nach oft auch die Eltern der Mobber "Schuld", bei den ganzen verzogenen, wirklich leicht bekloppten Kinder, die heute alle auf unserer Schule rumlaufen...Es sollte echt ein Elternführerschein eingeführt werden, es entsteht gerade eine Generation von lebensunfähigen, realitätsfernen Menschen, die keine Werte und Respekt mehr kennen.

Ich weiß, ich bin erst 17 und gehöre selber fast noch zu den Kindern. Aber ich sehe die 5., 6. und 7. Klässler/innen in der Schule, und wer wirklich meint, dass die 2000er Kinder zu irgendwas fähig sein werden (nicht alle natürlich, aber ein großer Teil, leider), der sollte mal in meine Schule kommen...ein Gymnasium, wie schon gesagt...

Gast

Meint ihr ernsthaft Privatschulen wären besser? Also so wie es bei uns zugeht....ohje. Würde das irgendwer außerhalb erfahren, gäbe das sicherlich Probleme.

Gast

Da hast Du sicher recht. Aber es ist schon auffällig wie sich in Deutschland immer nur um die Täter gekümmert wird. Da wurden Gespräche geführt - meist sinnlos - ach, das arme Kind, so ein schwieriges Elternhaus, blablabla. Sicher ist das gut und richtig, aber niemand kümmert sich um die Opfer. :(

Irgendwann ist man an dem Punkt, dass man die Mobber einfach nur weghaben will. Egal wohin. Uninteressant, wie schwer die es haben. Es gibt auch noch andere Kinder, die nichts verbrochen haben und die eigentlich lernen wollen. Sollen wir über den armen Tätern die Opfer vergessen?

Mein Sohn ist, wie bereits erwähnt, jetzt in der 9. Kl. und da trennt sich schon die Spreu vom Weizen. Es gibt Kinder, die wissen, was sie werden wollen, welchen Abschluss bzw. welche Noten sie dafür brauchen. Die machen gern mit im Unterricht und haben sogar noch Spass daran. :) Auf die konzentrieren sich jetzt die Lehrer - zum Glück.

Und wenn der Christian meint, er müsse im Unterricht nur stören und Faxen machen, dann fliegt er eben ohne Wenn und Aber raus und bekommt eine 6 für die Stunde. Die Lehrer wollen, dass aus den Lernwilligen etwas wird und sie eine faire Chance bekommen. Da müssen eben einige aus dem Weg geräumt werden. Ich bin sehr froh darüber, dass soviele Lehrer mittlerweile so denken.

Und wenn die Anna in 10 Jahren fröhlich von der Arbeit kommt, liegt der Christian noch besoffen im Bett. Das würde er aber auch, wenn Anna dank eines zu schlechten Leistungsstandes (Mehr war in der Klasse nicht möglich, heisst es doch schön.) nicht fröhlich von der Arbeit, sondern traurig vom Jobcenter käme.

Wer seine Zukunft wegschmeissen möchte: Bitteschön. Ändern kann man (bei vielen) nichts daran. Aber man kann dafür sorgen, dass sie nicht den anderen im Weg stehen.

Das mit der Privatschule würde ich jedem, der es sich leisten kann, dringend raten. Auch unsere Kinder haben nur ein Leben und das gilt es bestmöglich zu nutzen. :)

Gast

Super,so sollten es alle Schulen machen. Das Problem der Hauptschulen ist natürlich - wohin mit den Mobbern - es müsste fast schon eine Extra-Klasse für die Mobber geben. Man muss natürlich bedenken - sie sind ja auch nicht ohne Grund Mobber, dazu sind sie ja erst geworden. Wenn ich zum Beispiel lese, dass eine Mutter ihr Kind vor der ganzen Klasse gedemütigt hat, dann denke ich, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Wahrscheinlich hat das ungeliebte Kind an seine Mitschüler weitergegeben, wie es zuhause gelernt hat mit Frust umzugehen. An der Grundschule wäre dann eben eine kleine - meinetwegen auch altersübergreifende -Sonderklasse gut, wo die Mobber lernen, mit Frust anders umzugehen, und sich selbst und andere zu respektieren.
Und Schlägertypen bekommen in dieser besonderen Klasse wenns sein muss eben eine Sonderüberwachung, die sie am Schlägern hindert.

Ich denke, wenn sich unsere Gesellschaft so weiterentwickelt, muss das wohl so gemacht werden.
Wenn nicht, haben wir wahrscheinlich bald amerikanische Verhältnisse: Wer kann tut sein Kind auf eine Privatschule.

Gast

Mein Sohn ist jetzt in der 9. Klasse. In der Grundschule stand Mobbing auf der Tagesordnung und er ging KEINEN Tag gern dorthin. Die Lehrer sahen sich als machtlos und taten im Prinzip nichts.

Es gab einen Fall, dass eine Englischlehrerin Angst vor einem Schüler hatte. Da musste die Klassenlehrerin den Schüler vor dem Unterricht herausführen, ihm irgendeine Aufgabe in einem anderen Raum geben und dann erst konnte der Unterricht beginnen. Das war sehr "schön" zu sehen, wie eine erwachsene Frau vor diesem "Schläger" geschützt wurde, er aber jeden Tag ohne Konsequenzen seine Mitschüler verkloppen durfte.

Dann kam eeeendlich der Schulwechsel. Am letzten Grundschultag nahm ich meinen Sohn sogar noch aus der Schule. Ich schrieb auf die Entschuldigung irgendwas von krank und untendrunter "Auf Nimmerwiedersehen!"

Die schlimmsten Terrorgören (so hiessen sie im Volksmund) blieben auf der Hauptschule und alle, die es auf die Realschule oder auf´s Gymnasium geschafft hatten, konnten aufatmen... erstmal.

Uns verschlug es auf die Realschule, wo es nach sehr kurzer Zeit auch wieder Mobbingvorfälle gab. Diese Schule reagierte aber. Es gab eine wundervolle Sozialarbeiterin (das Wort existierte an der Grundschule nichtmal) - Fr. Huber - die sich sehr für die Kinder einsetzte.

Ca. 10 Kinder (auch mein Sohn) bekamen die Huber-Greencard. Heisst: Man darf JEDERZEIT, wenn es einem zu bunt wird - auch mitten im Unterricht, sogar während Tests, einfach aufstehen und zu Fr. Huber gehen. Dann gab es noch die Huber-Goldcard-Deluxe. Die bedeutete, dass man auch einfach mal zu Hause bleiben durfte, wenn man nervlich nicht so gut drauf war und schon am Frühstückstisch weinte.

Das war natürlich keine Dauerlösung, aber erstmal funktionierte es sehr gut. Dann kam der Elternabend, der alles veränderte - verbesserte. :)

Es wurden 9 Eltern in die Schule ZITIERT. Das waren die Eltern der Mobber (7 davon übrigens Mädchen!). Die Schule hat klar gemacht, dass es ihr völlig egal ist, wer Zeit hat und wer nicht, sie mussten kommen, sonst drohte dem Kind der Rausschmiss. Alle erschienen brav und sahen sich gegenüber allen Lehrern, die die Klasse unterrichten, alle Sozialkräfte, dem Elternsprecher der Schule und dem Direktor.

Ich sprach am nächsten Tag mit Fr. Huber, denn ich war ja nicht auf dem Elternabend bzw. durfte nicht, obwohl es sicher sehr interessant gewesen ist. ;)
Fazit: Der Direktor ist sehr deutlich und auch sehr laut geworden. "So ein Verhalten dulde ich an meiner Schule nicht. Ab sofort werde ich Mobber suspendieren. Und wenn ich SIE dann anrufe, dass Ihr Kind suspendiert wurde, dann kommen Sie SOFORT hierher und holen es ab! Es ist mir egal, ob das Ihrem Chef gefällt oder nicht, das interessiert mich nicht. Sie kommen dann SOFORT - egal wann!"

Das soll er inetwa gesagt haben. Die Eltern sollen sehr blass geworden sein. Vielen war nicht bewusst, was ihr Kind in der Schule für ein Verhalten an den Tag legt.

Am nächsten Tag war die Klasse wie verwandelt. Einige der 9 Mobber hatten komplett die Sprache verloren. Einer wurde sogar noch von seiner eigenen Mutter vor der Klasse gedemütigt.
Mein Sohn kam an diesem strahlend nach Hause. "Heute war der schönste Tag meines Lebens.", sagte er. :D

Das war in der 5. Kl. - erstes Halbjahr. Heute sind die Kinder in der 9. Kl. - 7 von den Ex-Mobbern sind noch dabei. Es hat seit diesem Elternabend keine Mobbingattacken mehr gegeben! Nicht eine! Ich hätte nie geglaubt, dass das solange anhält.

Klar gibt es hier und da mal einen blöden Spruch, das sind Kinder, keine Engel. Aber sie haben gelernt, wo die Grenzen sind. :)

Kürzlich hörte ich von einem Mädchen, dass in der 8. Klasse seine Mitschüler mobbte. Das war nur 1 Mädchen, die Schule reagierte prompt und verwies sie der Schule. Zack, weg war sie - wohin? Auf die Hauptschule. Die denkt sich wohl: Wir bilden Mobber hier aus, dann müssen wir sie auch wieder zurücknehmen.

Lehrer sind nicht so machtlos wie sich manchmal darstellen.

Gast

Die Gesellschaft ist schon längst ein Haufen Schrott. Kein Wunder, dass die Jugendlichen da vollkommen abdrehen. Diese bestimmten Trennung (arm-reich, deutsch-ausländisch ect) fängt schon ganz oben an, wieso sollte es an Heranwachsenden vorbei gehen?

Gast

Ich stimme dir voll zu.
Man merkt diese immer größer werdende
Distanz zwischen Menschen immer deutlicher.
Ich glaub daraus entsteht auch das Desinteresse von den Mitläufern zu dem Mobbingopfer. Also dass diese nicht eingreifen oder auch bei Konflikten auf offener Straße. Die Gesellschaft wandelt sich extrem zum schlechten. Der Respekt geht verloren!

Gast

Hey Carina
Leider gibt es inzwischen fast überall Mobbing. Ich wurde zuerst auf dem Gymnasium übel gemobbt ignoriert & ausgeschlossen nachdem ich die Schule wechselte (Auf Realschule) ging das am Anfang gut jedoch wurde ich hinterher wieder gemobbt. Nun überlege ich ob ich erneut die Schule Wechsel da die Lehrer leider praktisch null unternehmen damit es aufhört.

Gast

@Antje: Da ist leider einiges dran. Was verstärkt auffällt, ist der immer mehr verlorengegangene Respekt - gegenüber Erwachsenenen generell, gegenüber der Polizei (wer hätte es früher gewagt, während eines Polizeieinsatzes ein Lied auf den "Blau-Weißen-Partybus" anzustimmen)und Lehrern im Besonderen und auch der gegenseitige Respekt untereinander.

Man sollte sicher nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt auch heute noch genügend gut erzogene Kinder, die auch hilfsbereit sind. Allerdings werden diese heute auch gerne Opfer von denen, welche nicht so sind. Und was bedenklich stimmt, sind die zu beobachtenden Entwicklungen.

An der zunehmenden Respektlosigkeit sind aber nicht nur die Kinder schuld. Das Zusammenleben in der Gesellschaft wird immer mehr durch zunehmende Rücksichtslosigkeit geprägt. Viele Werte bleiben dabei auf der Strecke. Und die vielseitigen technischen Möglichkeiten, welche es heute gibt, werden auch häufig nicht zum Guten genutzt. Auch die Verrohung und die Brutalität hat zugenommen. Raufereien sind häufig nicht mehr beendet, wenn jemand genug hat oder besiegt ist, sondern da geht es erst richtig los mit Tritten und Schlägen.

Gast

Ich würde fast behaupten, dass es Mobbing mittlerweile fast an jeder Schule gibt (natürlich unterschiedlich ausgeprägt). In der Klasse meines Sohnes, 14 Jahre alt, ging es sogar so weit, dass eine Schülerin die Schule verließ (Opfer) und ein Schüler die Schule verlassen musste (Täter).
Ja, Kinder können grausam sein. Ich bin froh, wenn meine Kinder nicht daran beteiligt waren/sind und habe ausführlich mit ihnen darüber geredet.
Meiner Meinung nach müssten die Lehrer schon viel früher dagegen etwas unternehmen, leider aber können sie sich oft selbst gar nicht gegen die Kinder durchsetzen.

Gast

So etwas wie Facebook gehört verboten. Es hat zwar schon einen praktischen Nutzen, aber es wird zuviel Unfug damit getrieben. Kindern fehlt oft die Reife für einen vernünftigen Umgang mit solchen Plattformen.

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