Kind zur Adoption freigeben

Gast

Hallo,

ich bin Sara (18) und ich habe gestern meine Tochter Isabella Sofie zur Welt gebracht... Ich gehe noch zur Schule, 11. Klasse, und ich will unbedingt Abitur haben und studieren, deswegen haben mein Freund und ich uns entschieden, das Kind wegzugeben. Meine Eltern würden mich mit dem Kind zwar unterstützen, aber das ist nicht so einfach, weil meine Mama Schichtdienst arbeitet und mein Papa meistens nur am Wochenende zu Hause ist. Deswegen wollte ich mein Baby weggeben, mir war zwar klar, dass es schwer werden würde, aber ich weiß, dass es besser ist für das Kind...

Aber gestern hat sich alles geändert. Nachdem meine Tochter zur Welt gekommen war, wollte ich sie nicht sehen, da es zu schmerzlich wäre, also hat meine Mutter sie genommen. Die Ärztin und die Hebamme waren sehr lieb zu mir, obwohl sie genau wussten, dass ich das Kind weggeben würde. Es hat so wehgetan und ich habe mich so schlecht und schäbig gefühlt. Diese Nacht habe ich bei meinem Freund geschlafen, damit ich Isabella nicht sehen muss, aber es ist so... Ich muss immerzu an sie denken, obwohl ich sie noch nicht einmal gesehen habe, bzw. nur ganz kurz, bis meine Mutter sie genommen hat und mir ihr weggegangen ist. Ich habe sie schreien gehört und auch wenn sich das jetzt dumm anhört... es war das Schönste, das ich je gehört habe, denn es hat mir gezeigt, dass es der Kleinen gutgeht und dass sie anfängt, zu leben... Ich kann das nicht beschreiben, aber ich kann nicht anders, als mich nach ihr zu sehnen und immerzu an sie zu denken, ob es ihr gutgeht und was sie gerade tut (wahrscheinlich schlafen!). Es scheint mir unerträglich, mein Leben lang nicht zu wissen, wo sie ist und ob es ihr gut geht. Es ist wirklich verrückt, sie ist "nur" ein Kind, aber ich kann mir einfach nicht mehr vorstellen, ohne sie zu sein. Was soll ich nur tun? Ich weiß, dass es das Beste ist, Isabella wegzugeben und dass es nur egoistisch wäre, sie zu behalten. Aber ich kann nicht anders, ich liebe sie einfach. Was soll ich nur tun?

Sara

Antworten

Gast

Ich freue mich wirklich sehr das ich dir helfen konnte. Viel Glück mit Isabella :) Ich bin mir absolut Sicher das du es hinkriegst. Es wird zwar mehr arbeit aber es ist nicht unmöglich, und jetzt hast du sogar noch etwas wofür du dich bestimmt mehr ins Zeug legen wirst! :)

Gast

Dankeschön für deine liebe Antwort! Ja, du hast recht, wenn Isabella nicht mehr bei mir wäre, könnte ich sowieso an nichts anderes mehr denken als an sie und ob es ihr gut geht. Vielen Dank nochmal, dein Beitrag ist wirklich toll!

Sara mit Isabella :)

Gast

Herzlichen Glückwunsch!
Ich kann dir nur sagen das du die richtige Entscheidung getroffen hast. Die Cousine einer Freundin von mir war auch am Anfang des 3. Jahres ihrer Ausbildung plötzlich schwanger und hat beschlossen ab zutreiben. Nicht zu letzt auch weil ihr Freund ihr keine besonders große Stütze war!! Zu Anfang hatte sie noch große Schwierigkeiten damit sie war zwar erst 18 kurz vor ihrem 19 Geburtstag aber sie hatte sich schon länger ein Kind gewünscht. Nach 9 Monaten ist sie dann völlig zusammengebrochen. Sie ist 1 Monat lang gar nicht mehr zur Schule gegangen sie war völlig am Ende. Sie hat gesagt abtreiben war das schlimmste was sie jemals gemacht hat. Es ist inzwischen 7 Jahre her und sie hat es immer noch nicht verarbeitet. Sie ist absolut gegen Abtreibungen und rät das auch keinem anderen Mädchen bzw. keiner anderen Frau. Sie hat inzwischen 2 Kinder aber muss immer noch an ihr 1. Kind denken. Was ich damit sagen will ist...
Alleine Abtreibungen können die Welt einer Frau völlig aus der Bahn bringen, aber sein eigenes Kind das man schon gehört hat und vielleicht auch gesehen ab zugeben ist deutlich schwieriger und könnte echt die Psyche kosten. Glaube mir Sara du wirst es hinkriegen, und noch was, stelle dir vor Isabella wäre nicht mehr bei dir. Auf welche Prüfungen könntest du dich dann noch konzentrieren?

Also, wirklich Respekt an dich. Ich wünsche euch beiden nur das aller Beste. :)

Gast

Da das Echo recht groß war, wollte ich nur noch mitteilen, dass ich mich entschlossen habe, Isabella zu behalten. Ich bin wieder zu meinen Eltern gezogen und genieße jede Sekunde mit der Kleinen. Es wäre ohne sie einfach nicht gegangen. Meine Mutter will jetzt weniger arbeiten, damit sie mir mit Isabella helfen kann, und auch die Eltern meines Freundes sind bereit, auf die Kleine aufzupassen. Ich schreibe nach den Ferien erstmal die letzten Klausuren und setze dann bis nächstes Schuljahr mit der Schule aus, damit ich für das Baby da sein kann.
Es wird sehr schwer werden, aber es ist nun einmal so, dass ich meine eigene Tochter niemals hergeben könnte, das brächte ich einfach nicht übers Herz.

Sara mit ISABELLA

Gast

Passt schon...

Ja bisher sind alle für Helena ;) vlt wird es ja eine kleine Helena Sofie :D

Gast

Mein Beileid wegen deiner Mutter...

Ich würde übrigens auch Helena wählen ;)

Gast

Ja...

Gast

Wenn ich schon Babys sehe die nicht von mir sind muss ich sie knuddeln und kann sie eigentlich nicht mehr hergeben.
Wie muss das wohl für dich sein?!

Geht es vlt, dass du sie noch ein paar wochen bei dir behältst um zu gucken ob du es schaffst?

@Mara: Bist du die Mara mit der PE?

Gast

Ich selbst bin gerade schwanger mit meinem zweiten Sohn, also auch Mama. Und ich kann nur sagen: Ich könnte mir nie, nie, niemals (!!!) vorstellen, eines meiner Kinder zu missen. Sie sind das größte Glück.

Paulette und Timo mit Leo und Jack

Gast

Alina, deine Großschreibung nervt gewaltig, unterlass das bitte!

Pam

Gast

@ Alina: Hat die Tochter deiner Stiefmutter sich je wieder bei deiner Stiefmutter gemeldet? Haben sie sich kennengelernt?

Sara

Gast

Und noch an Julia-Christin: Wo das Problem ist? Hast du meinen Post nicht gelesen? Du kannst dir mein Dilemma nicht vorstellen, wie ich sehe, aber dann unterlasse doch bitte Aussagen, in denen du so tust, als wäre es eine völlig einfach zu treffende Entscheidung. Es ist die schwerste Entscheidung meines Lebens.

Sara

Gast

Hallo Mara! Danke für deine Antwort. Ich denke nur, wenn Isabella eine andere Mutter hat, wird sie diese genauso lieben wie sie mich lieben würde. Und wenn du, Mara, eine andere Mama gehabt hättest, dann würdest du diese Frau eben lieben. Das Problem ist nur, dass ich mir ein Leben ohne Isabella gar nicht vorstellen kann, ich kann nichts dagegen tun. Ich versuche dagegen anzukämpfen, aber es geht einfach nicht. Isabella ist einfach das Wichtigste auf der Welt für mich...

Sara

Gast

Hallo!

Das ist wirklich eine schwere entscheidung!
Ich denke, Isabella wird es bei dir genauso gut haben wie in einer Pflegefamilie. Wenn deine Liebe zu der kleinen wirklich so unendlich ist, dann solltest du das mit der Adoption noch mal überdenken.
Ich kann mir vorstellen, dass du dich sonst, wenn du in paar Jahren wieder Kinder bekommst, fragst "Wieso dürfen diese Kinder mit ihrer leiblichen Mutter leben, und Isabella durfte es nicht" aber ich weiß es auch nicht genau, weil ich erst 14 bin ;)
Ich kann dir nur sagen, dass ich mir mehr als alles andere meine Mutter wünsche ♥

Gast

Ich lese schon eine ganze Weile mit, jetzt muss ich auch mal was loswerden.

Du LIEBST Isabella Sofie, du WILLST sie und du kannst NICHT OHNE SIE.

WO IST DAS PROBLEM?

Das Kind zu behalten scheint mir ja hier als das geringere Übel. Stell dir vor, du siehst Isabella Sofie NIE WIEDER, du weißt NICHT WO SIE IST UND WAS SIE MACHT. Das kannst du doch nicht aushalten, wenn du sie so lieb hast!!

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich meine Eltern oder meine Geschwister nie wieder sehe. Wie ist es dann erst mit einem EIGENEN KIND???????

Julia-C.

Gast

Du hast Dich doch schon für Deine Tochter entschieden. Du kannst die kleine Maus unmöglich weggeben.

Gast

Danke für deinen Beitrag, Margarita!

Mein Freund studiert BWL im 3. Semester, er ist also ziemlich eingespannt. Er würde das Kind sicher betreuen und sich darum kümmern, aber es wäre für ihn noch schwieriger als für mich. Er ist 21, steht genau wie ich am Anfang seines Lebens und er will beruflich ja auch was erreichen. Mittlerweile findet er aber auch, dass wir Isabella lieber behalten sollten. Wie gesagt, er ist auch ganz vernarrt in die Kleine. Aber er ist mir auch keine Hilfe, wenn er sagt, dass ich allein entscheiden soll. Er meint es ja gut, er steht hinter mir, egal, wie ich mich entscheide, aber wenn alles nur an mir hängt, fällt es mir eben noch schwerer.

Sara

Gast

Ich selbst bin zwar nicht betroffen, kann mir aber vorstellen, wie du dich fühlst. Du liebst das Kind, weißt aber nicht, wie du es schaffen sollst. Das ist verständlich. Deine Eltern können wegen der Arbeit nicht so gut helfen, stehen aber dennoch hinter dir. Was ist mit deinem Freund? Was macht er beruflich? Könnte er dir Isabella abnehmen?

Ich denke, für dich ist es die beste Lösung, das mit dem Kind irgendwie zu organisieren, denn du könntest es nicht verkraften, das Baby nicht mehr zu sehen.

Margarita

Gast

Jetzt muss ich mich auch mal wieder zu Wort melden.

Es ist doch wunderschön, dass du deine Tochter lieben kannst. Das ist ein natürliches Gefühl, das jede Mutter nach der Geburt für ihr Neugeborenes entwickelt und ohne dieses Gefühl ginge es auch gar nicht. Wenn ein Baby schreit, ist man genervt/verzweifelt/wütend, aber die Liebe zu dem Kind lässt einen trotzdem für es sorgen. Wenn du Isabelle wirklich so liebst, dann behalte sie, alles andere wäre wider der Natur und du würdest es unendlich bereuen.

Alles Liebe,
Jessica

Gast

@ Rahel: Ich weiß, dass es irgendwie gehen würde, nur wie und zu welchem Preis? Ich hatte mich schon so an den Gedanken gewöhnt, das Kind wegzugeben, und jetzt kommt völlig unerwartet dieses unbeschreibliche Gefühl. Ich habe wirklich noch nie so empfunden. Ich liebe meine Eltern, meinen Bruder und meinen Freund, aber dieses Baby liebe ich eben auf eine viel stärkere, unwiderruflichere Art und Weise. Ich habe wirklich das Gefühl, dass ich für diesen kleinen Menschen sterben würde, wenn es sein muss. So habe ich noch niemals für jemanden empfunden.

Ich hoffe, ihr versteht mein Problem!

Sara

Gast

Hi, ich bin Rahel (20) und kann nur von den Erfahrungen meines Cousins und seiner Freundin berichten.

Mein Cousin war 19 als seine Freundin schwanger wurde. Sie war 17 und ging noch zur Schule (Gym.). Mein Cousin hatte gerade eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker angefangen und es passte überhaupt nicht mit dem Kind. Sie haben sich aber trotzdem für das Baby entschieden und es funktioniert so weit auch ganz gut. Sie haben zusammen eine Wohnung genommen, die Freundin meines Cousins bleibt zu Hause beim Kleinen. Das Geld ist zwar etwas knapp, aber es geht schon irgendwie. Wenn man es will, dann schafft man es auch!
Rahel

Gast

Hey sara.
ja, benjamin war in der kita, hat auch alles gut geklappt. wenn michelle in die schule gegangen ist hat unsere mum auf den kleinen aufgepasst, wenn das nicht ging, hat unsere oma ihn genommen. trotzdem hat michelle noch zeit mit benjamin verbracht, am nachmittag halt nach den hausaufgaben.
während den prüfungen war es dann schwerer, aber es hat geklappt und michelle hat auch eine bindung zu benjamin.

Gast

Danke, Mandy!

Wo war der Kleine denn, während deine Schwester in der Schule war? Hat eure Mama auf den Kleinen aufgepasst? Ist er in die Kita gekommen?

Danke schonmal!

LG, Sara

Gast

Ich kann nur sagen, dass man es durchaus schaffen kann mit kind und schule, meine schwester hat das auch geschafft, sie war 16, als sie ihren sohn bekommen hat. sie machte die realschule fertig, heute ist sie 19, der kleine geht in den kiga und sie macht eine ausbildung bei der bank, es läuft eig alles gut. unsere mutter und unser stiefvater haben auch oft auf den kleinen aufgepasst, damit michelle auch mal mit freunden weggehen konnte.

mandy

Gast

Hallo Marielouisa!

Danke für deine Antwort. In eine Wohngruppe würde ich ehrlich gesagt eher ungern gehen, ich glaube, ich würde mich dabei nicht wohl fühlen.

Ich gehe eigentlich nicht so gerne aus, treffe mich lieber daheim mit Freundinnen. Ich muss auch sagen, dass ich Babys schon immer sehr süß fand und auch immer davon geträumt habe, mal Mutter zu sein mit eigenem Haus, Mann etc... Aber natürlich wäre es jetzt nicht so, da ich ja in die Schule muss und für meine Tochter kein Geld verdiene.

Ich hätte theoretisch zwar noch Zeit, mich zu entscheiden, aber ich will die Entscheidung eigentlich lieber heute als morgen treffen, damit Isabella so früh wie möglich in einer stabilen Umgebung ist, aus der sie nicht mehr weg muss.

Danke nochmal, Marielouisa!

Sara

Gast

Ich finde deinen Post sehr respektlos. Ich habe lediglich gesagt, dass Sara das Kind weggeben soll, weil sie es wahrscheinlich nicht schafft, und dass die kleine Isabella in einer intakten Familie gut aufgehoben ist. Die Entscheidung liegt freilich bei Sara und ihrer Familie/ihrem Freund.

Marlen

Gast

Liebe Sara,

hast du überlegt, mit der Kleinen in ein Mutter-Kind-Heim oder eine Wohngruppe zu gehen? Da könntest du Unterstützung finden und trotzdem dein Abitur machen. Eine Lehrerin hat mir in meiner Schulzeit von einer Schülerin erzählt, die ein Baby bekommen und trotzdem die Schule bewältigt hat.Sie durfte das Baby sogar ab und an mit in den Unterricht geben.

Im Gegensatz zu einigen hier finde ich nicht, dass du eine schlechte Mutter wärest, nur weil du jung bist. Es kommt eher auf deinen Charakter an (magst du viel ausgehen, Alkohol trinken, Weltreisen machen o.ä.? Oder bist du eher der häusliche Typ?). Eine Kommilitonin von mir hat es immer als sehr angenehm empfunden, dass ihre Mutter nur 19 Jahre älter war als sie selbst - und die Familie ist durchaus bildungsnah. :-)

Liebe Grüße und viel Glück,
Marielouisa

Gast

@ Marlene: Deine Aussage finde ich mehr als dumm. Warum sollte es das Kind unbedingt bei einer anderen Familie besser haben als bei der leiblichen Mutter? Sahra liebt das Kind offensichtlich, ebenso wie der Vater des Kindes, was soll also falsch sein, wenn sie es bei sich hat? Wenn sie ohne das Kind nicht sein kann und es so sehr liebt, wird sie auch eine gute Mutter sein und für das Kind sorgen. Sarah hat ja auch Eltern, die ihr helfen.

Pamela

Gast

Liebe Sara!
Es ist wirklich eine schwere Entscheidung, das ist klar. Aber wenn du überlegst, ist es doch das Beste, dein Kind wegzugeben. Die kleine Isabella wird es in einer intakten Familie besser haben als bei einer überforderten Schülerin. Du wirst das Baby dann wahrscheinlich nie wieder sehen, aber das musst du in Kauf nehmen, wenn du eine gute Mutter sein willst.

Marlen

Gast

Ja, ich weiß, dass es eine offene Adoption gibt, aber das hilft mir auch nicht wirklich.

Luna, dein Beitrag ist alles andere als hilfreich.

Heute jedenfalls habe ich Isabella gesehen, ich konnte einfach nicht mehr anders. Und als ich ihre kleinen Hände sah, ihre Äuglein, das kleine Gesicht... Ich kann einfach nicht anders, als sie zu lieben. Sie ist wirklich das Wunderbarste, das ich jemals gesehen habe. Mein Freund ist auch ganz verliebt in unsere Kleine.

Ich weiß natürlich, dass es falsch war, sie nochmal zu sehen, jetzt wird es noch schwerer werden, wenn ich mich entschließe, sie wegzugeben. Ich weiß einfach nicht mehr weiter, ich will doch nur das Beste für die kleine Isabella...

Sara

Gast

Ich würde mein Kind nie zur eine adoption frei geben!!!Gott hat nur dir dieses Wunder Geschenkt,gib es nicht jemanden anderen her!Ich weiß zwar nicht wie es ist jünge Mutter zu sein,ich kann es mir nur erahnen,aber es gibt so viele Mädchen die auch in dieser sind(wahren und haben es gemeistert.

Gast

Eigentlich läuft eine Adoption doch über das Jugendamt und die gehen sehr sorgfältig damit um und informieren dich auch, dass es "offene Adoptionen" gibt, bei denen du auch weiter gelegentlich Kontakt mit dem Kind haben kannst.

Gast

Vielen Dank.

Gast

Ich habe zwar keine Ahnung davon, aber ich finde es toll, dass du Isabella das Leben geschenkt hast und sie nicht abgetrieben hast.

Gast

Vielen Dank für eure Antworten, Jessica und Paulina!

Paulina, dein Beispiel finde ich es bewegend und interessant. Ich habe auch Angst, nicht von Isabella geliebt zu werden. Ich will ihre Mutter sein, ich kann nicht anders. Hat deine leibliche Mutter sich nicht all die Jahre nach dir gesehnt und daran gedacht, wie es dir geht? Wollte sie dich nicht wieder haben?
Ich finde es toll, mit einem Menschen, der adoptiert worden ist, kommunizieren zu können.

Sara

Gast

Hallo Sara,

ich bin Paulina (18), also genauso alt wie du, und ich bin auch Betroffene, allerdings habe ich kein Kind weggegeben, sondern wurde selbst zur Adoption freigegeben. Ich wusste immer, dass ich adoptiert bin, meine Eltern haben es mir immer gesagt und sind offen damit umgegangen. Ich habe noch einen Bruder, der ebenfalls adoptiert ist, da unsere Eltern keine eigenen Kinder bekommen konnten. Ich bin bei meinen Eltern sehr glücklich und ich bin dankbar, dass sie mich zu sich genommen haben.

Als ich 16 war, habe ich nach meinen leiblichen Eltern gesucht. Beim Jugendamt und der Adoptionsagentur habe ich nachgeforscht und schließlich habe ich den Namen und die Adresse meiner leiblichen Mutter sowie einen Brief, den sie für mich hinterlegt hat, erhalten. In dem Brief hat sie mir erklärt, dass sie zu jung war (sie war erst 15, als sie mich bekommen hat) und dass es ihr leid tut. Es war wirklich ergreifend und nachdem ich den Brief gelesen hatte, war ich mir ganz sicher, dass ich meine leibliche Mutter kennenlernen möchte. Ich habe sie und meinen leiblichen Vater dann auch beide getroffen. Ich habe wirklich gemerkt, dass es ihnen wehtat, mich wegzugeben und natürlich konnte ich ihnen verzeihen. Heute sehe ich beide vielleicht 2-3 mal im Jahr und wir telefonieren alle paar Wochen. Ich hab sie gern und in meinem Herzen, aber aufrichtig lieben kann ich nur meine Adoptiveltern, denn sie haben mich aufgezogen und als deren Tochter fühle ich mich auch, nicht als Tochter meiner leiblichen Eltern.
Toll war es auch, meine leibliche Schwester kennenzulernen. Meine leibliche Mutter hat keine anderen Kinder, aber mein leiblicher Vater hat geheiratet und eine kleine Tochter (7), meine Halbschwester Alexandra. Sie ist meine Schwester, klar, aber auch hier ist es so, dass ich mich eigentlich nur als Schwester meiens Adoptivbruders fühle. Wenn mich jemand fragt, wie viele Geschwister ich habe, sage ich automatisch "Einen Bruder", weil meine Schwester für mich nicht wirklich wie meine Schwester ist.

Was ich damit sagen möchte: Wenn du deine Tochter weggibst, wird es ihr bestimmt gut gehen, sie wird tolle Eltern haben und dir gewiss nicht böse sein, wenn du ihr alles erklärst. Es ist etwas Gutes, einem Kind das Leben zu schenken und es ist nobel, es wegzugeben, nur, damit es ein besseres Leben führen kann. Aber du musst dir darüber im Klaren sein, dass das Kind dann nicht mehr DEIN Kind ist, und dass es dich nicht lieben wird, egal, wie sehr du es auch liebst.

Alles Gute! Deine Paulina

Gast

Liebe Sara!

Es tut mir so leid für dich, was du durchmachen musst, aber zuerst muss ich sagen, dass es ganz toll ist, dass du dein Baby zur Adoption freigeben willst und ihr das Leben geschenkt hast!

Du musst für dich selbst entscheiden, ob du für Isabelle sorgen kannst oder nicht und ob es gut ist für sie oder nicht. Und natürlich kannst auch nur du wissen, ob du es verkraften kannst, sie wegzugeben. Vielleicht gibst du sie ja erstmal in Pflege und nimmst sie später wieder zu dir? Das wäre sicher eine Lösung.

Alles Gute!

Jessy

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