Ich bin allein erziehender Vater
von einer Tochter, Shira. Bevor sie kam, hatte meine Frau 6 Fehlgeburten, bei Shiras Geburt ist sie dann selbst gestorben. Shira ist alles was ich habe, sie ist immer bei mir und ich versuche sie so gut es geht zu beschützen, sie ist so ein kleines, kränkliches Mädchen!
Sie ist jetzt 11 Jahre alt, und ich weiß, das sie in den nächsten Jahren ihren eigenen Weg suchen wird. Das möchte ich auch, ich will ja das sie glücklich ist, mir macht es jedoch sehr große Sorgen. Ich kann einfach nicht loslassen, meine Frau und ich mussten so viel Schmerz erfahren und so lange kämpfen, bis sie endlich da war! Und auch Shira selbst musste viel über sich ergehen lassen um heute ein halbwegs normales Leben führen zu können. Ich möchte so gerne sehen, wie sie ihren eigenen Weg geht, sie aber auf keinen Fall verlieren! Was soll ich machen um loslassen zu können?
Sie braucht mich noch so sehr, aber ich weiß das ich sie wenn sie weiterhin so anhänglich ist, irgendwann "rausschmeißen" werden muss, und ihr klar machen, dass sie anfangen muss, alleine zu entscheiden, was sie will und was nicht! Ich habe Angst, das sie alleine nicht zurecht kommen wird oder Dinge tut, die sie nicht will, um bei mir zu bleiben oder es mir echt zu machen! Was soll ich nur tun?
Loslassen
Antworten
Vermutlich habt ihr alle recht, und es wird sich mit der Zeit ergeben, dass Shira selbständig wird und ihren Weg geht...auch wenn es mir sehr schwer fallen wird, sie gehen zu lassen!
Da ist aber noch etwas...Shira hat schon immer die Nähe zu erwachsenen Frauen gesucht, das war auch immer ok, eine Mutter hatte sie ja nie. Aber ich glaube, das sie wenn sie demnächst richtig in die Pubertät kommt eine weibliche Bezugsperson brauchen wird, der sie vertraut und die für sie da ist. Es gibt einfach Dinge, die Mädchen lieber mit einer Frau besprechen, auch wenn sie natürlich über alles auch mit mir reden kann. Was kann ich tun, dass sie mir auch alles anvertraut? Oder wie kann ich ihr anders helfen? Ich will doch nicht das ihr etwas fehlt!
Hallo Nathan,
das tut mir sehr leid,das ist eine sehr sehr traurige Geschichte mit Deiner Frau.
Kein Wunder dass es bei Euch nicht einfach ist.
Laßt Euch Zeit! Die Kleine ist ja auch erst elf und Ihr habt viel hinter Euch.
Wichtig ist ,dass Du Ihr Freiheit läßt,ganz ohne Druck sich jtzt und "vollständig" lösen zu müssen, und vor allem dass Du selber gut für Dich sorgst,Dir Unterstützung suchst,eigene Kontakte/Freundschaften und Hobbys pflegst ,die Dir guttun evtl. eine Therapie machst fals Du das hilfreich fändest,denn Du hast/hattest viel zu tragen.
Manchmal kann auch eine gute Familienberatungsstelle helfen dass alle gut versorgt sind :)- aber sie sollte gut und hilfreich sein,wenn Ihr Euch dort nicht gut aufgehoben fühlt(fals Ihr das versuchen wolltet) unbedingt weitersuchen.Auch eine Kindertherapeutin etc. kann manchmal hilfreich sein. Scheut Euch mit so einem Versuch nicht-mit so einer Geschichte braucht Ihr Unterstützung und hilfreiche Menschen -ob privat oder provessioneller oder beides.
Alles gute für Euren tapferen Weg weiterhin.
Und verlieren sollt Ihr Euch nie :)
PS.Ihr habt beide sehr schöne hebräisch- jüdische Namen- weil es auch eine Namensseite ist hier ;)
Sarah
Hallo Nathan,
Du mußt Deine Tochter ziehen lassen wenn es soweit ist.
Mein Vater ist gestorben als ich 18 war, gerade als ich endlich volljährig war und mal so richtig auf den Putz hauen wollte. Ich bin das einzige Kind und meine Mutter sich extrem an mich geklammert. Ich mußte abends immer noch um zwölf zuhause sein, durfte dies nicht und das nicht, es könnte mir ja was passieren.
Ich verstehe meine Mutter, ich hab sie auch damals verstanden, aber mit diesem Beglucken hat sich mich regelrecht vertrieben....wir hatten irgendwann nur noch Streit, und ein halbes Jahr später bin ich ausgezogen.
Es ist meiner Mutter sicher schwer gefallen, aber unter der damaligen Situation haben wir beide gelitten. Nach einiger Zeit hat sich das Verhältnis wieder gebessert. Heute bin ich 32, habe selbst Kinder und meine Mutter ist auch in mein Familienleben stark eingebunden. Ich respktiere und schätze sie.
Mein Rat für Dich:
Du mußt Deiner Tochter anzeigen, dass sie die Freiheit hat ihren eigenen Weg zu gehen, zu gehen und wieder zurück zu kommen.
Wenn Du "allein" bist, sprich, Deine Tochter flügge geworden ist, such Dir neue Wege, Dein Leben angenehm zu machen.
Was wolltest Du z.B. immer schon mal tun? Dafür ist dann Zeit. Reisen, Sprachen lernen, einem Verein beitreten, ....es gibt viele Möglichkeiten.
Alles Liebe für Euch!
Danke! Wie gesagt, auch eurer Mitleid bin ich nicht aus, trotzdem hätte ich gerne, das man einfach sachlich bleibt. Der Tod meiner Frau macht micht immernoch sehr traurig, vor allem weil Shira sie nie kennenlernen durfte und sich Vorwürfe macht. Sie meint es sei alles ihre Schuld, dabei habe ich ihr so oft gesagt, dass das nicht stimmt und das sie das schönsten Geschenk ist, was Gott mir machen konnte! Ich bin jedes mal so gerührt, wenn sie am Grab ihrer Mutter steht und ihr erzählt was sie so erlebt und empfindet!
Hier musst du immer mit doofen Kommentaren rechnen. Lass sie nicht an dich ran.
Mein Mitleid hast du und ich wünsche dir und Shira alles Gute !
Du unter mir bist sicher nicht meine Frau, die im übrigen auch nicht Bracha hieß! Wie kommst du überhaupt dazu?
Vielleicht währe etwas mehr Feingefühl angebracht, ich finde den Tod meiner Frau nämlich gar nicht witzig!
Ich will hier auch ein Mitleid, aber solche blöden Kommentare kannst du dir und alle anderen auch echt sparen!
Das ist ja wirklich die Höhe, jetzt zu behaupten, ich sei tot! Nur wegen so einem nichtigen Streit!
Ganz ehrlich aber deine Tochter tut mir verdammt leid! Das arme Kinde wird wahrscheinlich den ganzen Tag von dir verwöhnt, beobachtet und belagert, das sie bloß nicht alleine ist und das du bloß SOFORT merkst, wenn das arme Kind mal was hat und ihr SOFORT helfen kannst! Ein Wunder, dass sie ihr Essen eigenständig kauen darf!
Mein Gott, die ist 11, sie MUSS anfangen ein eigenes Leben mit eigenen INteressen zu haben, sonst wird sie es spätestens nach der Schule verdammt schwer haben! Hast du mal darüber nachgedacht, das du nicht alles Leid von ihr abhalten kannst, egal wie sehr du sie einsperrst? Und vor allem, das du nicht immer für sie da sein kannst?
Lass das Kind mal in Ruhe und lass es eigene Fehler machen, ihr zur Liebe!
Ehrlich....wenn ich sowas lese krieg ich zuviel...Dir sollte man das Kind abnehmen, da hilft auch keine Mitleidsnummer!
Wie du das beschreibst, geht das wohl allen Eltern mal so.
Ich glaube ja eher, dass dein Problem ist, dass du davor Angst hast, dass Shira älter und selbtstständiger wird und dich irgendwann nicht mehr so sehr braucht wie bisher.
Shira braucht Freunde für ihre Entwicklung und auch du brauchst Freunde. Du darfst dich nicht so sehr an sie klammern, damit sie zu einer selbtsbewußten Frau heranreifen kann.
Du musst sie ihre Erfahrungen und auch Fehler machen lassen, denn du kannst sie nicht immer und vor allem beschützen.
Mir tut es leid, dass ihr einen solchen Schicksalsschlag verkraften musstet, aber klammer dich nicht zu sehr an sie.
Sie muß ihren eigenen Weg gehen dürfen.
Alles Gute !
Aber was, wenn ich dann alleine bin? Wir haben immer soviel Zeit miteinander verbracht, über alles geredet. Außerdem mache ich mir solche Sorgen um sie, weil sie so zerbrechlich ist! Ich habe einfach das Gefühl, sie immer beschützen zu müssen. Ich will gar nicht daran denken, dass sie irgendwann nicht mehr in meinen Armen einschlafen will, immer unterwegs ist oder sogar auszieht!
Meine ältesten Kinder sind heute 16 und 18 Jahre alt. Sie gehen schon jetzt ihren eigenen Weg. Die Große hat jetzt bald ihr Abitur in der Tasche und wird dann in Essen studieren, die Kleinere wird bald ihren Realschulabschluss haben und dann eine Lehre beginnen. Ich als Mutter kann nur sagen, dass es mir auch sehr viel Kummer bereitet. Vorallem wenn ich an die Zeit zurück denke, wo sie noch so klein waren. Wie schnell die Zeit verstrichen ist, kaum zu glauben. Für dich ist es wahrscheinlich noch schwerer loszulassen, aber wenn du es nicht tust, wird Deine Tochter nicht glücklich werden. Sie muss ihr eigenes Leben leben.
Ich kann Deine Sorgen nur teilweise nachvollziehen, weil ich noch 3 weitere Kinder im Alter vonm 6, 4 und einem halben Jahr habe, aber ich kann dir sagen, für jedes Elternpaar ist es nicht leicht das Kind loszulassen. Für Shira ist es glaube ich schwerer zu trennen, wenn du dir Sorgen machst, als wenn du dir keine Sorgen machst.
Hallo
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