Mein Mann und ich haben mal eine wichtige Frage an euch.
Wir beide sind Deutsche, sprechen aber auch Englisch, (fließend) französisch und italienisch.
Unser 1. Kind wird in 7 Wochen geboren und wir würden es gerne zweisprachig erziehen. Da dieses unser Kleines in Zukunft sehr gut gebrauchen kann.
Wie findet ihr die Idee? Was sagt ihr dazu? Wir sind uns nämlich unsicher und würden gerne eure Meinungen hören.
Lieben Gruß, Linda und Paul.
deutsch! zweisprachig erziehen?
Antworten
Die wievielte "Sollen wir die Kinder zweisprachig erziehen?" Ecke ist das in den letzten Tagen? Komisch, daß immer direkt mehrere Ecken zu dem selben Thema auf einmal aufgemacht werden?!
Fake
Hallo,
wir leben in Belgien (drei Landessprachen) die Kinder sprechen mit uns inder Muttersprache deutsch, schon im Kindergarten lernen sie dann französisch. Die Freunde meiner Kinder die schon von Haus aus zweisprachig zb. türkisch / deutsch oder englisch /deutsch erzogen wurden, kommen dann im Kindergatrne nicht so gut klar. Drei Sprachen sind dann einfach zu viel. Wenn ich mal genau überlege ist es hier auch so, daß aufgrund der Mehrsprachigkeit oft keine Sprache wirklich perfekt beherrscht wird.
Ich kann verstehen daß man seinen Kindern gute Startmöglichkeiten bieten will, doch in erster Linie ist die Kindheit zum spielen, begreifen und dann... zum Lernen da. Ein helles Köpfchen wird seinen Weg so oder so machen.
Es sei noch gesagt, nicht jedes Kind ist gleich begabt. Meinem Sohn fällt das Lernen von Fremdsprachen sehr leicht, meine Tochter müht sich ab.
Ist das nicht auch eine emotionale Frage? Mit dem Kind spricht man doch in der Sprache, in der man sich selber "geborgen" und "zuhause" fühlt.
Singst Du dann abends am Bett französische Kinderlieder, die Dich gefühlsmäßig kaltlassen, nur damit das Kind später erfolgreicher ist?
Ich weiß nicht.
Und dass das Kind Eure Fehler lernt, ist sicher auch richtig. (Schul- und Urlaubsfranzösisch ist vielleicht doch nicht ganz ausreichend.)
Kann die französische Oma nicht möglichst oft mit dem Kind Französisch reden? Das wäre doch naheliegend.
Naja, schon, ja.
Das Kind sollte zu einer Person immer einen fixen Bezug haben, und in eurem Fall wäre ein fixer Bezugspunkt eben die Sprache. Ichr müsst ja bedenken, ein Baby kommt quasi mit einem "freien Speicher", wenn man es so ausdrücken mag, zur Welt, da braucht es fixe Abläufe, Gewohnheiten, Rituale, etc. um Vertrauen zu fassen und Sicherheit zu gewinnen. Wenn es sich nun darauf verlassen kann "Meine Mama spricht mit mir französisch, mein Papa deutsch." ist das ungemein besser, fördert den Lernfortschritt und schafft wesentlich mehr Sicherheit, als wenn es jedes Mal erst überlegen müsste "Ok, was redet der/die da? Ist das jetzt deutsch oder französisch? Jetzt hat er/sie nur ein einziges Wort gesagt! Wo gehört das denn nun hin??"
(Klar, Babys denken noch nicht so in Worten, aber um es anderen anschaulich zu machen, geht es so am besten. ;-))
7 Woche bis zur Geburt ist ja noch eine Weile, da würde ich mich an eurer Stelle am besten wirklich noch mal durch entsprechende Literatur über bilinguale Erziehung informieren. Denn so toll das auch für das Kind später mal sein kann - es ist und bleibt für die Eltern wirklich ein verdammt großer Aufwand.
Lg, Marion
Danke.
Aber eine Frage haben wir noch:
Wenn jeder deutsch UND französisch sprechen würde von Anfang an, würde das das Kind dann auch verwirren?
Also wenn du dir zutraust, französisch nun wie deine Muttersprache zu beherrschen, spricht ja auch nichts dagegen, das Kind bilingual zu erziehen.
Ihr müsst euch nur beide im Klaren darüber sein, dass ihr das dann auch wirklich konsequent über mehrere(!!) Jahre hinweg durchzieht!
Dann müsstest z.B. du wirklich ausnahmslos französisch mit eurem Zwerg sprechen, und dein Mann ausnahmslos deutsch. Und das wirklich bis über den Kindergarten hinaus, bis sich euer Kind für beide Sprachen einen so ausreichend großen Wortschatz angeeignet hat, um beide Sprachen (für sein/ihr Alter) fließend zu beherrschen. Wenn ihr aber plötzlich nach einem oder zwei Jahren damit beginnt, in einer anderen Sprache mit ihm zu reden (damit meine ich jetzt dich mit deutsch und deinen Mann mit französisch), kann das nur verwirren, da das Kleine das so nicht von euch gewohnt ist.
Und wenn ihr jetzt noch mitten im Lernprozess eures Kindes mit einer dritten Sprache "hineinpfuscht", kann das wirklich nach hinten los gehen.
Also bitte nicht falschverstehen, ich bin schon dergleichen Meinung wie ihr, es ist eine große Chance für ein Kind zweisprachig aufzuwachsen, aber ich finde auch, dass man sich das als Eltern sehr gut überlegen muss, um diese Konsequenz später auch wirklich aufbringen zu können.
Lg, Marion
Uns ist es halt wichtig, dass unser Kind es später leichter. Und außerdem wäre ich super glücklich, wenn ich zweisprachig auf gewachsen wäre.
Meine Mutter kommt nämlich aus Frankreich aber sie hat mir nie von Anfang an französisch beigebracht. Was ich sehr sehr schade finde. Ich habe mir es dann selbst beigebracht in der Schule, in Sprachkursen und hinterher in Urlauben.
Hallo!
3 Sprachen finde ich in diesem Alter wirklich zu viel!
Es ist ja bei bilingual erzogenen Kindern so, dass sie erst später als einsprachig erzogene Kinder richtig flüssig sprechen lernen (oder auch nur Sätze lernen, die über 2,3 Worte hinausgehen), da sie ja die doppelte Menge an Worten lernen müssen. Da haben sie mit 3, 4 Jahren wirklich andere Sorgen, als gleich noch eine dritte Sprache zu erlernen.
Habt ihr euch mit diesem Gedanken eigentlich schon mal näher befasst und auseinander gesetzt? Berichte/Artikel dazu gelesen? Denn für mich klingt es bis jetzt so, als würdet ihr zwar mit dieser Idee spielen, aber eigentlich noch gar nicht so recht wissen, was das dann für euch und das Kind bedeutet. (Falls ich damit falsch liege tuts mir leid.)
Lg, Marion
Wir würden unserem/r Kleinen dann höchstwahrscheinlich französisch beibringe.
Wie findet ihr es wenn man gleichzeitig 3 Sprachen spricht.
Also zu Hause deutsch und französisch und im Kindergarten englisch?
Hallo!
Naja, um ein Kind zweisprachig zu erziehen, sollte schon die zweite Sprache Muttersprache eines der Elternteile sein. Denn auch wenn ihr fließend französisch oder itlienisch sprecht, werdet ihr sicher trotzdem nicht total fehlerfrei sein, und so erzieht ihr die Fehler eurem Kind nur an, und es hat dann später die Probleme, das nach Jahren umzulernen...
Meine Schwester hat ihre beiden Mäuse aber in einem Kindergarten, indem es schon Englischunterricht gibt (dort kommt einmal pro Woche eine gebürtige Engländerin, die dann mit den Kindern eine Stunde lang auch ausschließlich englisch spricht und spielt). Das ist auch eine sehr gute Idee und die Kinder lernen genauso von klein auf eine Sprache.
Lg
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