Hallo ihr Lieben,
da meine jüngere Schwester jetzt ihr erstes Kind erwartet, sprechen wir in der Familie häufig über Namen. Dabei ist mir aufgefallen, wie sehr sich doch der eigene Namensgeschmack verändern kann.
Ich nenne mal ein Beispiel von mir:
Früher fand ich Frieda und Martha ganz furchtbar altmodisch. Jetzt habe ich sie im Umfeld schon öfters gehört und finde, dass der Name zu den Kindern passt. Mittlerweile gefallen sie mir sogar recht gut.
Dann gibt es ein paar Namen, die ich früher sehr gerne mochte, die mir jetzt aber nicht mehr so gut gefallen, z.B.:
Oskar (mag ich zwar noch ganz gerne, aber längst nicht mehr so wie früher)
Anton (viiiiiel zu oft gehört)
Marlene (ebenso)
Nadine (einfach nicht mehr mein Geschmack)
…
Heute gefallen mir z.B. längere Namen deutlich besser als zu der Zeit, als ich meine Kinder benannt habe, da stand ich mehr auf kürzere.
Es gibt auch Namen, bei denen ich es schade finde, sie nicht vergeben zu haben, z.B. Viktoria (den hätte ich so gerne als Zweitname für eine Tochter gehabt), Raphael (gefällt meinem Mann nicht so gut) oder Cecilia (ich hatte früher andere Favoriten).
Wie ist das bei euch? Gibt es Namen, die ihr früher nicht mochtet und jetzt schon – oder umgekehrt? Und habt ihr Favoriten, die ihr nicht vergeben konntet und denen ihr hinterhertrauert – oder vielleicht am Ende doch ganz froh seid, sie nicht vergeben zu haben, weil sie so häufig geworden sind oder sich euer Geschmack geändert hat?
Ich bin gespannt auf den Austausch :-)
Wie hat sich euer Namensgeschmack verändert?
Antworten
Ich glaube, so stark hat sich mein Geschmack in vielen Punkten gar nicht geändert. Natürlich hat es sich bei einzelnen Namen geändert, aber oft durch positive oder negative Begegnungen mit Namensträgern.
Ansonsten hat mir schon immer eine skurrile Mischung aus Namen jeglichen Häufigkeitsgrades und jeglicher Herkunft gefallen.
Was ich mit Erschrecken feststelle:
Dass ich mich in manchen negativen Punkten doch zu sehr beeinflussen lasse. Nicht so sehr in Bezug auf die Namen, die ich vergeben würde, sondern in Bezug auf das, was ich anderen hier schreibe.
Beispiel: Leon, Lian, Luana, Lea ... das ist ja sooo langweilig und austauschbar.
Ja, irgendwie schon. Ich habe sogar in der Schule eine Klasse (aktuell Stufe 12) erlebt, in der ungelogen die Hälfte der Schüler einen Namen mit L trugen (ein Junge, der Rest waren Mädchen, es waren nur 4 Mädchen ohne L am Anfang in der Klasse ...). Und ja, da hatte ich wirklich Probleme, mir die L-Namen zu merken, dabei waren auch das sehr normale L-Namen (Lara, Lea, Larissa etc., nichts Ungewöhnliches).
Allerdings habe ich auch eine Klasse (aktuell Stufe 6) erlebt, in der nur 2 Schüler überhaupt mit L anfingen und alle anderen Schüler sehr unterschiedliche Namen hatten, zumeist sehr normale, bodenständige Namen. Da war nichts mit "langweilig und austauschbar".
Genauso bei "Schubladendenken". Vereinzelte Namen ordne ich deshalb als negativ ein und trage das auch weiter, weil ich es hier gelesen habe. Das stört mich massiv und ich versuche, mich zu ändern.
Manche Assoziationen kann ich einfach nicht abstellen, aber nur eine kurze Phase des Unterrichtens hat mich da schon ein gutes Stück rehabilitiert, denn bis auf eine Ausnahme waren die Schüler, bei deren Name auf der Klassenliste ich Sorgen hatte, Einser- und Zweierkandidaten, freundlich, clever, haben nicht gestört. Die Klassenclowns dagegen waren die mit sehr klassischen Namen, denen man für gewöhnlich Leistungsstärke unterstellt.
Was du beschreibst, finde ich ganz logisch: Früher kamen einem die alten Namen halt wie Großelternnamen vor. Je mehr Namensträger man kennenlernt, desto stärker wandelt sich das Bild.
Deshalb glaube ich auch, dass Lillys, Lenis und Co. später gar nicht so große Probleme mit der Seriosität haben werden, wie auch ich gerne mal schreibe: man gewöhnt sich einfach immer mehr daran, dass das volle Namen sind und irgendwann ist es normal.
Gut, ich bin etwas abgeschweift.
Ich glaube, was sich bei mir verstärkt hat, ist die Tendenz zu langen Namen (4 Silben und mehr), aber auch ein größerer Mut zu ungewöhnlichen Namen. Was aber nicht heißt, dass ich nicht auch kurze und völlig normale oder sogar häufige Namen sehr schön finde.
Hallo Caro, schön von dir zu lesen! Wie gehts euch? Wie alt sind denn Fionn und Yara mittlerweile? Ich kann mich noch gut an die Namensfindung für deine Zwillinge erinnern!
Aber würdest du sagen, dass du einem möglichen weiteren Kind dann eher einen längeren Namen geben würdest, oder lieber einen kürzeren, passend zu den Geschwistern?
Wie zufrieden bist du mit der Wahl der Namen heute?
Denn erfahrungsgemäß passt ja jeder Name zu seinem Träger irgendwie am besten.
Interessantes Thema, über das ich mir auch hin und wieder Gedanken mache!
Ich habe mit 15 oder so angefangen mir Gedanken zum Thema Vornamen zu machen. Meine Lieblingsnamen waren damals Elia(h), Malou, Enna, Fiora, Emil, Enola etc. Also eher weiche Namen. Mittlerweile (nach 8 Jahren) mag ich diese Namen eigentlich überhaupt nicht mehr. Vor allem auch sind Elia(h), Malou, Emil z.B. extrem häufig geworden. Damals waren sie super selten.
Ich mag immer noch seltene Namen. Das liegt bestimmt daran, dass ich Erzieherin bin und mit so vielen ähnlichen und häufigen Namen konfrontiert bin. Liam, Lian, Lysanne, Lina, Pina, Sina, Mina, Lio, Mio, Kio, Fio, Jara, Sara, Tara, Klara, Finn, Lynn,Tim, Phil, Till... das ist anstrengend und erschwert den Alltag.
Mittlerweile mag ich auch Namen mit "Ecken und Kanten" viel lieber als dieses weiche Liam, Lola, Mia, Maya etc.
Und mir gefallen drei- bis viersilbige Namen besser als die klassischen zweisilber mit drei oder vier Buchstaben (Lina, Lio).
Namen, die ich mittlerweile gerne mag und mir für eigene Kinder vorstellen kann:
Kasimir
Florentin
Hermine
Henriette
Arthur
Richard
Frederick
Veronika
Zacharias
Aber auch nordische Namen (und Namen die ich als nordisch empfinde) gefallen mir nun:
Jesko
Kjell
Aurel
Andrin
Joris / Jorit
Jonte
Joost
Was sich noch deutlich gewandelt hat:
Früher fande ich Mädchennamen auf -a am allerbesten und nun mag ich eigentlich nur noch Mädchennamen auf -e.
Aber das ist eben auch, weil 90 Prozent der aktuellen Mädchennamen auch auf -a enden. Sogar bei den Jungen wird es immer mehr. (Joscha, Josua, Mattia, Elia, Jona, Jeremia, Luca)
Deswegen mein Gegenkurs vielleicht ;-)
Bin gespannt auf weitere Beiträge!
Hallo!
Diese Erfahrungen hab ich auch schon gemacht. Ein eigenes Kind hab' ich noch nicht, aber mein Namensgeschmack verändert sich auch ständig. Wenn ich jetzt ein Beispiel nehme: Der Name "Matilda"...ich mochte diesen Namen überhaupt nicht. Vor fast 2 Jahren wurde allerdings mein Patenkind so genannt. Ich lief wirklich mehrere Tage ungefähr so rum: "Matilda...wie kann man nur ein armes unschuldiges Kind so nennen?!" Wenn ich den Namen gehört hab, hab ich sofort an alte Frauen gedacht. Hat sich mittlerweile geändert. Jetzt denke ich an ein ganz süßes kleines Mädchen...ich finde den Namen heute wirklich schön und auch passend. Ich glaube es ist mit den Namen ein bisschen so wie mit Musik: Manchmal muss man Lieder oder einen bestimmten Musikstil öfter hören bis man sie gut findet und manchmal findet man ein Lied erst gut, aber dann hört man es vielleicht zu oft oder man erkennt plötzlich, dass es vielleicht nicht unbedingt 'ne tolle Message hat oder dass der Künstler privat Ansichten vertritt, die man selbst ablehnt...dann hat man negative Assoziationen und mag es nicht mehr hören. Wie gesagt: Ich glaube das ist auch mit Namen nicht anders.
Außerdem entwickelt man sich als Mensch auch weiter und setzt später die Prioritäten anders. Als Kind mochte ich vor allem Namen aus meinem Umfeld von Leuten, die ich aus irgendeinem Grund bewundert hab (z.B. wurden meine Puppen u.a. nach älteren Cousinen benannt, die ungefähr in meinem Alter waren und daher regelmäßig mit mir spielten...aber da sie etwas älter waren und schon ein wenig mehr konnten waren sie natürlich Vorbilder). Später dann wurde mir stattdessen der Klang des Namens total wichtig und heute spielt auch die Namensbedeutung für mich eine ganz entscheidende Rolle.
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