Ich musste vor ein paar Tagen erfahren, dass unser Baby das Down-Syndrom hat. Seitdem stehe ich völlig neben mir, bin fertig mit der Welt. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie ich das schaffen soll. Wir haben schon zwei Kinder, eines davon gesund, eines mit Down-Syndrom. Unsere gesunde Tochter ist 7 und muss sehr viel zurückstecken, es ist schwierig, allen gerecht zu werden. Unser Sohn ist 4 und braucht ständige Betreuung wegen seiner Behinderung. Ich liebe die beiden über alles und meinen Sohn liebe ich natürlich trotz seiner Behinderung abgöttisch. Er ist ein so liebes und braves Kind, immer gut gelaunt und ein echter Sonnenschein. Aber es ist eben auch sehr anstrengend, auf seine vielen Bedürfnisse immer adäquat einzugehen. Und meine Tochter ist auch noch ein Kind, sie braucht mich und es ist ohnehin schon so schwer, gut auf sie einzugehen.
Mit meinen Eltern ist es auch nicht leicht. Ich liebe die beiden und habe ein gutes Verhältnis zu ihnen, sie haben mir immer viel geholfen, auch mit den Kindern. Seit etwa drei Monaten aber sitzt meine Mutter im Rollstuhl und kann verständlicherweise nicht mehr so viel helfen. Meinem Vater geht es mit der Situation sehr schlecht. Da ich die beiden sehr lieb habe und immer zu ihnen stehe, helfe ich natürlich gerne und werde es auch weiter tun! Allerdings ist es oft anstrengend, mit meinem Kleinen im Schlepptau zwei Haushalte zu wuppen. Ich koche für meine Eltern, helfe meiner Mutter im Bad usw. Meinem Vater geht es eben wirklich schlecht und deswegen habe ich eine Therapie für ihn organisiert. Ich muss sicherstellen, dass er auch wirklich hingeht und gehe deswegen meist mit (Selbsthilfegruppe) und warte dann draußen, bis er fertig ist. Das ist dreimal die Woche. Meiner Mutter werde ich jetzt auch einen Psychologen besorgen, da sie mit ihrer Lage nicht so gut klar kommt.
Dann sind da noch die Schwiegereltern, die NULL helfen und die Kinder höchstens am Wochenende ein Stündchen nehmen. Mein Schwiegervater ist Geschäftsmann und oft nicht da, meine Schwiegermutter ist einfach zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
Mein Mann arbeitet den ganzen Tag, um unser Haus, die Sachen für die Kinder und meine Eltern irgendwie zu finanzieren.
Meine Schwiegereltern ziehen jetzt um und dabei werde ich auch helfen.
Ich arbeite außerdem noch halbtags, was extrem schwierig ist, wegen des Geldes aber zwingend erforderlich ist. Ich habe Sozialpädagogik studiert und jetzt einen Job an einer Schule. Die Kinder kommen mit Probleme zu mir etc. und ich mache Spiele mit ihnen. Meinen Sohn muss ich dort hin mitnehmen, anders geht es einfaach nicht.
Ich habe einfach nur das Gefühl, dass ich nicht mehr kann! Dass ich bald ausflippe! Ich habe das Gefühl, dass ich nur noch für andere mache und tue. Sogar für meine Freunde bin ich nur eine Art Kummerkasten, hab ich das Gefühl. Ich habe wirklich Probleme, aber das hört sich niemand an.
Ein normaler Tag sieht bei mir so aus: Kinder wecken, mich und die Kinder fertig machen, Frühstück machen. Mein Mann geht derweil schon zur Arbeit. Dann bringe ich meine Tochter in die Schule und fahre dann mit meinem Sohn zur Arbeit. Dort versuche ich, die anderen Kinder und meinen Sohn unter einen Hut zu bringen. Wobei ich sagen muss, dass meinem Sohn der Kontakt zu den anderen Kindern sehr gut tut und er auch gut akzeptiert wird.
Mittags rase ich dann nach Hause, um meine Tochter rechtzeitig zu holen. Mein Mann kommt mittags gar nicht heim, da er fast keine Pause macht, damit er möglichst lang arbeiten kann, da wir das Geld eben unbedingt brauchen. Ich koche dann, was schwierig ist mit dem Kleinen, der auch körperliche Behinderungen hat und oft auf meine Hilfe angewiesen ist oder Schmerzen hat. Dann wird gegessen, meine Tochter macht Hausaufgaben. Gerade das ist so wichtig und da bräuchte ich nur Zeit für sie und jemanden, der mir den Kleinen mal abnimmt, aber ich muss das dann irgendwie managen, dass er beschäftigt ist und meine Große sich konzentrieren kann. Das ist gar nicht einfach. Dann fährt meine Tochter meist zu Freundinnen oder in den Sportverein/Musikgruppe. In der Zeit mache ich den Haushalt, versuche, den Kleinen einzubinden usw. Oftmals schläft er dann auch ein bisschen, worum ich immer sehr froh bin.
Gegen halb sechs kommt dann mein Mann heim, ich fahre dann zu meinen Eltern, koche dort ein Abendessen, mache den Haushalt usw. Dienstags und donnerstags muss mein Mann länger arbeiten, dann muss ich die Kinder mitnehmen zu meinen Eltern.
Gegen sieben/halb acht komme ich dann völlig fertig nach Hause, bringe die Kinder ins Bett. Dann läutet meist noch das Telefon und ich darf mir die Probleme meiner Freundinnen anhören. Um neun dusche ich dann, sehe ein wenig fern und falle dann tot ins Bett.
Die dritte Schwangerschaft war ohnehin nicht geplant, aber irgendwo freute ich mich auch. Allerdings ist die Freude wie weggeblasen, denn mit einem weiteren behinderten Kind bin ich nur noch überfordert. Ich werde den Kindern und allem sowieso kaum gerecht und ich will eigentlich Zeit haben für meine Tochter und meinen Sohn. Auch mein Mann und meine Eltern brauchen mich. Ich kann nicht mehr und weiß nicht, wie ich das alles mit noch einem Kind schaffen soll. Ich bin ratlos!
Sina und Leonhard mit Julia und Benjamin
2. Kind mit Trisomie 21? Ich kann nicht mehr!
Antworten
Ich schließe mich all denen an, die dir eindringlich sagen, dass du dir unbedingt Entlastung beschaffen musst, in Form von Kitas, Hauswirtschaftshilfe für die Eltern, den Mann am Wochenende einbinden usw.
Eine Frage zu den Eltern, welche Krankheit hat deine Mutter? Zum Vater, okay, es geht ihm seelisch schlecht, ich lese aber nichts von physischen Beeinträchtigungen. Das heißt, er kann durchaus den Haushalt machen, abends kochen usw. Ich verstehe auch nicht, warum du deinen Vater dermaßen bemuttern musst, dass du ihn nicht nur zur Selbsthilfegruppe bringst, sondern sogar bis zum Ende da bleibst. Bei allem Verständnis, das es sicher für deinen Vater eine selische Belastung ist, wenn die Frau im Rollstuhl sitzt, warum auch immer, aber ich habe den Eindruck, dass er sich auch ein bisschen hängen lässt. Er ist ein erwachsener Mensch, der doch sehen müsste, was er mit dieser Art bei dir anrichtet. Kurz, gib Verantwortung ab, wenn deine Freundinnen dich abends noch mit ihren Problemen volllabern, sage ihnen, das du davon selbst mehr als genug hast und fühl dich nicht für alles verantwortlich.
Und noch mal die Frage, was hat deine Mutter? Nicht jeder, der im Rollstuhl sitzt, ist handlungsunfähig. Meine Tante sitzt auch im Rollstuhl und schmeißt ihren Haushalt mit 2 Mal Hilfe in der Woche durch die AWO allein. Ist deine Mutter denn so krank, dass sie gar nichts mehr machen kann?
Ich würde es nicht bekommen. Du musst an dich und deine Kinder denken. Eine überforderte Mutter kann ihren Kindern nicht gerecht werden.
Das soll nicht nicht böse oder so klingen, aber ich würde das Kind abtreiben, auch wenns schwer fällt.
Ich habe zwei Söhne, Fin (9) & Ben (5, hat auch T21)
Wenn ich jetzt noch mal schwanger werden würde, würde ich abtreiben. Außerdem ist es ja sehr häufig das, wenn du ein Kind mit T21 hast, ein weiteres ebenfalls betroffen sein kann. Schon allein deshalb möchte ich kein weiteres Kind. Ich liebe meine beiden Jungs natürlich total, obwohl oder gerade weil Benny T21 hat, aber noch eins damit kann ich mir beim Besten Willen nicht mehr vorstellen.
Wenn du gegen Abtreibung bist, gib das Baby zur Adoption frei. Oder, ich weiß aber nicht ob das geht, vielleicht kannst du zum Jugendamt gehen. Ich weiß nicht genau aber vielleicht kann das Baby in eine Pflegefamilie gegeben werden l, sodass du trotzdem noch Kontakt mit dem Kind hatten kannst?
LG Maria
Gib den Kleinen in eine Kita. Wenn du überfordert bist musst du das 3.Kind nicht bekommen. Ich kann das gut verstehen. Es nützt auch deinen beiden Kindern nichts wenn du völlig fertig bist. Entscheide selbst, wenn du dich der Belastung nicht gewachsen bist kann dich keiner zwingen das Kind zu bekommen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut für deine Entscheidung. Für all deine lieben ist auch wichtig das du glücklich bist.
Sorge dafür, dass alle deine Kinder in die Tagestätte kommen wenigstens für 2-3 Stunden! Es nutzt niemanden was wenn du Born-Out bekommst. Meine Eltern würde ich (ich weiß, sehr hart aber für mich ging es nicht anders) ebenfalls in eine Betreuung geben! Du hast null Unterstützung und danke dafür, wird dir auch keiner sagen, glaube mir. Gib lieber auf dich und deine Gesundheit acht, klar Kinder und Mann sind wichtig, deine Familie, genau wie deine Eltern, es muss aber nicht immer alles auf deiner Schulter lasten! Deine Schwiegermutter, wenn sie gut beinand ist, kann dir doch auch mal für ein 1-2 deine Kinder abnehmen, warum sollst du ihr dann beim Umziehen helfen? Ich würd ganz klar, nein, sagen, habe mit meiner Familie genug zu tun. Wenn sie aber krank wären, wie deine Eltern, dann würde ich mir Unterstützung holen. Was dein Ungeborenes betrifft, es ist dein Kind! Ich kann verstehen, dass es dir im Moment schlecht geht, aber wenn das Kleine da ist, wird es dir genau so viel Freude bereiten wie deine Tochter und dein Sohn bisher! Was ist mit Wochenende, hilft dir dein Mann da nicht? Ich finde, er könnte dir ruhig mal die Kinder oder den Haushalt für wenigstens abnehmen. Am Wochenende arbeitet er ja nicht oder? Rede doch einfach mit ihm, sag ihm wie es dir geht, auch deinen und seinen Eltern und Freunden. Wahrscheinlich spüren sie das gar nicht wenn du nichts sagt und einfach vor dir hin krepierst, dann können sie es ja auch nicht wissen. Kommunikation ist immer das Wichtigste in einem Zusammenleben. Ich denke mir, mit ein bisschen Zusammenhalt, viel Liebe, Respekt und guter Zeiteinteilung- und Aufteilung lässt sich das managen.
Ich wünsche dir viel Kraft und Glück,
LittleSunshine
Hallo Sina
Puh scheint ja sehr schwierig bei euch zu sein.
Ich habe auch 2 Kinder.
Lilia (8) & Elena (4 Down-Syndrom)
Meine Idee wäre das nur du mal für eine Woche weg fährst.
Deine Tochter könnte z.bsp auf einen Reiterhof Urlaub machen oder in einem Zeltlager campen lassen.
Dein Sohn könntest du (Auch wenn es schwer fällt) in eine Tagesstätte bringen wo er betreut wird.
Die Großeltern kann man ja mitnehmen so können sich die beiden auch mal entspannen.
Ich habe das auch mal gemacht als mir alles zu viel wurde. Es hat auch was gebracht.
Seit dem Urlaub geht Elena (damals noch 3) sehr gerne in eine Tagesstätte dort hat sie viel Freunde gefunden & ich hatte mal Zeit für mich was auch wichtig ist.
Bitte antworte mir.
GLG Johanna & Kids
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