Ich bin Pauline (23) und seit über 2 Monaten Mama. Meine Maus heißt Maja Lily, es ist das tollste Gefühl der Welt, ihre Mama zu sein. :)
Meine ältere Schwester hat ebenfalls eine Tochter, Kim (14 Jahre alt). Meine Schwester war zwar schon 25, als Kim kam und es war ein Wunschkind, trtzdem ist sie damals abgehauen und hat Kim bei meinen Eltern zurückgelassen. Seither besucht meine Schwester uns und ihre Tochter 2-3 mal im Jahr, ansonsten hören und sehen wir nichts von ihr. Das Sorgerecht für Kim haben meine Eltern.
Nun sind meine Eltern wegen eines Unfalls längere Zeit auf Kur. Sie erholen sich zwar gut und werden beide wieder ganz gesund, müssen aber dennoch 8 Wochen dort bleiben.
Da ich gerade voll und ganz für Maja da bin und erst, wenn sie ein Jahr alt ist, weiter studieren werde, folglich also zu Hause bin, haben wir vereinbart, dass Kim zu mir und meinem Verlobten zieht in diesen 2 Monaten.
Kim ist generell sehr schwierig. Der Kontakt zwischen mir und meinen Eltern ist sehr eng, weshalb ich auch Kim mehrmals die Woche sehe. Meine Mutter erzählt auch viel von ihr. Kim hat Probleme in der Schule, mit Klassenkameraden und geht auch zu einer Therapeutin. Ich habe jedoch einen Draht zu ihr und komme mit ihr gut zurecht. Wir haben eher eine freundschaftliche Ebene.
Allerdings musste ich merken, dass Kim viel schwieriger ist, als ich dachte, wenn man mit ihr wohnt. Ich dachte oft, meine Mama übertreibt, aber nein, Kim ist schon sehr speziell.
Z.B. kann sie nur bei lauter Musik einschlafen, was aber gar nicht geht, schon allein wegen Maja. Und auch ich und mein Verlobter, der morgens in die Arbeit muss, wollen schlafen.
Außerdem vermute ich, dass sie sich ritzt. Sie gibt das aber nicht zu.
Von einem Freund weiß keiner was, allerdings fand ich einen negativen Schwangerschaftstest in ihrem Zimmer, als ich den Müll geholt habe. Sie hat Probleme in der Schule, obwohl sie nicht dumm ist. Sie geht in die 9. Klasse Realschule und sollte lernen, das tut sie aber nicht. In ihrer Klasse gibt es wohl dauernd Ärger und Streit, ich wurde auch schon von der Schule angerufen und gehe am Dienstag zum Klassleiter. Es belastet Kim auch, dass ihre Mutter sie verlassen hat. Außerdem will sie unbedingt ihren Vater kennenlernen, was aber meine Schwester verhindert, da sie den Namen des Mannes nicht sagt. Meine Schwester hat vor 5 Monaten einen Sohn bekommen, den weder meine Eltern noch ich noch Kim bisher gesehen haben. Auch das belastet Kim verständlichweise, denn nun hat Sofie (meine Schwester) doch ein Kind, obwohl sie ihre Tochter nicht will/wollte.
Ich bin noch jung und langsam überfordert. Ich will Kim wirklich helfen. Am wichtigsten sind für mich:
1. Die Schule (Noten, Freunde)
2. ihre psychischen Probleme (Ritzen)
Außer Reden weiß ich aber nicht, was ich tun soll... und reden bringt nichts.
Außerdem will ich ihr helfen, ihren Vater zu finden, denn das ist für die Identität meiner Meinung nach der wichtig. Auch MUSS ihr Sozialverhalten besser werden. Und ich fände es toll, wenn Kim einen besseren Draht zu ihrer Mutter bekommen könnte. Johnny (ihr Bruder) sollte sie auch kennenlernen... sie sind doch Halbgeschwister.
Ich hoffe, jemand weiß Rat... Mit meinen Freunden kann ich darüber nur bedingt sprechen, da ich Kims Privatsphäre schützen muss, v.a., was das Ritzen angeht.
Danke!
Pauline und David mit Maja (14. März 2014)
Ich möchte meiner Nichte helfen
Antworten
Ich bin es nochmal, wegen dem Vater. Ich denke, wenn Kim dazu bereit ist und zu ihren Vater Kontakt haben möchte dann hilf ihr ihn zu suchen. Deine Schwester muss doch auch verstehen, dass Kim das alles sehr belastet.
Ich persönlich habe erst vor 3 Jahren wieder Kontakt zu meinen Vater aufgebaut und bis jetzt bereue ich es nicht.
Lg !!
Hallo Pauline, erstmal nachträglich herzlichen Glückwunsch zur Geburt deiner kleinen Tochter! Maja ist ein toller Name :)
Jetzt zu deinen Problem:
Ich verstehe sehr gut, dass dir das mit deiner Nicht sehr zu Herzen geht. Ich kenne die Situation von Kim sehr gut, ich bin selbst bei meinem Großeltern aufgewachsen. Meine Mutter war "erst" 20 als sie mit mir schwanger wurde. Rein theoretisch hätte sie es natürlich mit mir schaffen können, aber ja so bin ich eben meinen Großeltern aufgewachsen. Bei mir ging es allerdings in die andere Richtung als bei Kim, ich habe mich noch mehr in die Schule hineingesteigert, nicht dass ich nur noch mehr gelernt hatte, aber ich habe mir geschworen es besser zu machen. Das war aber auch nicht gerade förderlich für die Beziehung zwischen mir und meiner Mutter. Jetzt bin ich mittlerweile 19 Jahre alt und kann ganz gut damit leben, selbst, dass meine Mutter jetzt zwei kleine Kinder hat, um die sie sich toll kümmert. Als Jakob (9) zur Welt kam war das erstmal schon ein Schock für mich, dass meine Mama jetzt plötzlich doch für Kind bereit war. Aber nach und nach habe ich mich wirklich gefreut und jetzt bin ich stolz auf Jakob und Paulina (6), meine kleinen Geschwister.
Ich weiß nicht, was ich dir raten sollte, aber auf jeden Fall hoffe ich, dass sich auch für Kim die Situation sich bessert :)
lg und alles Gute, Lisa
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