5 in Englisch!

Gast

Hallo!
Meine Tochter Shira (10) besucht die fünfte Klasse eines Gymnasiums. Heute hat sie eine Englischarbeit wiederbekommen, eine 5! Für mich hat sich die Sache damit erledigt, ich weiß das ihr Englisch nicht liegt und das sie trotzdem ihr bestes gegeben hat. Jeder hat wohl mal eine schlecht Note geschrieben! Aber Shira ist total aufgelöst und weint und entschuldigt sich ständig bei mir, ich habe das Gefühl, dass sie denkt ich sei enttäuscht von ihr. Dabei habe ich ihr nie Vorwürfe gemacht, wenn sie etwas nicht konnte! Ok, bisher hat sie auch noch keine schlechten Noten mit nach Hause gebracht, aber ich habe ihr auch nie Druck gemacht, ihr auch gesagt das sie wenn sie sich überfordert fühlt auch zunächst zur Realschule wechseln kann! Ich weiß das sie ein kluges Mädchen ist, egal auf welche Schule sie geht und ich habe es auch heute nicht angezweifelt! Warum hat sie nur so große Angst? Ich würde ihr so gerne helfen, sie gibt sich auch sie Schuld am Tod ihrer Mutter, dabei hat nie jemand sowas behauptet! Ich weiß gar nicht wie auf all den Blödsinn kommt! Ich liebe sie und wir stehen uns sonst sehr nah, warum denkt sie nur immer, das sie mich enttäuscht?

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Gast

Ich denke dass das sicher sehr gut wäre mit einer guten Kindertherapeutin.
Aber ich denke dass der Wechsel von der Grundschule auf das Gymanasium allgemein oft schwierig ist.Also bei mir und vor allem meiner Zwillingsschwester war das auch so.Sie hat das nicht so gut verkraftet, und in der 5. Klasse ,im Gegensatz zu mir, auch Probleme bekommen ,und plötzlich fünfen und sogar sechsen geschrieben in den Klassenarbeiten.Das hat uns beide erschrocken und da gab es auch manchmal Tränen dann.Das war aber eine große Umstellung damals-wir sind vorher (das war noch Ende der 80er) auf eine kleine, sehr behütete Dorfschule gegangen, und haben dann meist nach einer kurzen Mittagspause, (meist waren noch ihrgendwelche anderen Freunde mit zum Essen und Hausaufgabenmachen bei uns), den Rest des Tages draußen mit unseren Grundschulfreunden in der Natur ,auf den Spielplätzen und am Bach verbracht.-Und plötzlich mußten wir mit fremden Kindern, in der nächstgelegenen Kleinstadt auf eine für uns riesige ,viel strengere,rauhere Schule gehen, und fast den ganzen restlichen Tag mit Hausaufgaben und Lernen verbringen.Das war ziemlich schwer -obwohl wir zu zweit waren, und uns gegenseitig versuchen konnten zu helfen.Also ich glaube es ist sehr gut, wenn sie sich auf der Schule wirklich wohl fühlt, und evtl.Freundinnen auch dort hingehen.Die Noten sind bei uns nach dem ersten Jahr (mit Schwachpunkten) wieder besser geworden -wir haben auch beide letzendlich gut das Abi geschafft, und auch studiert.Oft sind auch Gesammtschulen eine sehr gute Schulform,fals sie tatsächlich (erst einmal) nicht zurechtkommt auf dem Gymnasium-oder auch alternative Schulen (fals es so etwas an Eurem Wohnort gibt).
Alles Gute für die Kleine und Dich!

Gast

Hattest ja schonmal eine PE wegen deiner Tochter, wenn ich mich recht erinnere.
Ich glaube, dass deiner Tochter eine Therapie- spezialisiert auf Kinder die ein Elternteil verloren haben- wirklich gut tun würde und ihr helfen kann.
Alleine wirst du ihr nicht helfen können.

Gast

Mit "Blödsinn" meinte ich nicht, dass ich sie nicht ernst nehme! Vielmehr meinte ich, dass ihre Sorgen unberechtigt sind und ich nicht weiß wie sie darauf kommt! Ich habe ihr nie gesagt, das sie mich enttäuscht, und das tut sie auch nicht!

Gast

Also sollte es wahr sein:

Nummer 1: Kinder geben sich IMMER selbst die Schuld, das ist einfach so (kann man auch in jedem Pädagogik- oder Entwickungspsychologiebuch nachlesen). Hat sie bei der Verarbeitung des Todes ihrer Mutter Unterstützung bekommen? Geht/Ging sie in Therapie? Würde ihr sicher gut tun! Da kann sie alles aufarbeiten, und sich einfach mal ausreden.
Nummer 2: Die Sorgen deiner Tochter sind kein "Blödsinn", wie du es ausdrückst, für sie ist das bitterer Ernst! Also nimm sie auch als solches wahr, und tu es nicht ab, damit gibst du ihr nur das Gefühl, du würdest sie nicht ernst nehmen, und das ist echt hart für ein Kind.
Aus deiner kurzen Erzählung scheint es mir einfach so, als wäre da noch sehr viel Ungelöstes in ihr drin, das raus mag (und muss). Vielleicht ist es ja gar nicht der 5er an sich, der sie so verstört, sondern ihr Gedankengang der sagt "Ok, Papa hat jetzt nur mehr mich, Mama ist tot, jetzt muss ich mich um ihn kümmern und muss ein braves und gutes Mädchen sein." ?

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