Zwischen den Stühlen...

Guten Tag,
ich bin Sandra und Dreifach-Mama. Ich habe eine große Tochter, Lisa (16) und Zwillingskinder, Nina und Thomas (15).
Weil die Kinder recht nah zusammen sind (altersmäßig), sind sich die Schwestern recht nahe. Aber ich habe das Gefühl, dass Nina irgendwie immer zwischen den Fronten steht. Mit ihrer großen Schwester Lisa kommt sie recht prima klar, schon allein, weil sie eben Mädels sind. Aber auch mit ihrem Zwillingsbruder Thomas versteht Nina sich gut. Irgendwie ist das schon was Besonderes zwischen den beiden, Zwillinge eben. Manchmal habe ich das Gefühl, Nina und Tommi verstehen sich ohne Worte. Lisa ist dann aber immer unheimlich eifersüchtig auf ihren kleinen Bruder, weil sie iher kleine Schwester ganz für sich allein haben will. Aber Thomas hängt sehr an seiner Zwillingsschwester und sieht Lisa lediglich als Konkurrenz im Kampf um die begehrte Schwester.
Nun, kurzum: Lisa und Thomas wollen Nina beide für sich haben, Eifersuchtsattacken inklusive. Und Nina kann sich nicht entscheiden, sind doch eine große Schwester genau wie ein Zwilling wichtig für ein kleines Mädchen. Ich habe das Gefühl, dass Nina sehr darunter leidet und das hat sie mir auch schon mal im Vertrauen gesagt. Mein Mann und natürlich Lisas, Thomas` und Ninas Vater Georg hat dann erstmal mit Tommi geredet, weil er zu ihm den besseren Draht hat als zu Lisa. Der meinte dann, er wünschte, es gäbe Lisa gar nicht! Ich war echt geschockt!
Thomas leidet auch, denke ich, denn er hängt ungemein an Nina.
Und Nina weiß nicht, was sie machen soll.
Allgemein habe ich eh das Gefühl, dass Lisa es sehr schwer hat. Denn sie ist, wie ihr Bruder, immer darum bemüht, Nina für sich zu haben. Aber Thomas hat es da eh leichter, weil er und Nina ja in derselben Klasse sind, zusammensitzen, dieselben Freunde haben usw. Dann machen sie zusammen Hausaufgaben. Bei Nina gewinnt häufiger Thomas als Lisa. Und dann kommt hinzu, dass Georg und Thomas ein sehr enges Verhältnis haben. Um meine Töchter bemühe ich mich sehr, aber das engere Verhältnis habe ich wohl zu meiner Tochter Nina. Lisa ist das schwarze Schaf in der Familie und ich weiß nicht, wie ich ihr helfen kann! Die Zwillinge gehen aufs Gymnasium und Lisa auf die Realschule, deswegen ist Lisa an zwei Nachmittagen daheim, wenn die Zwillinge in der Schule sind. Dann ist Lisa immer allein daheim, geht nie zu Freunden, obwohl sie welche hat. (Nicht soooo viele, aber eben ein paar. Nina und Thomas sind da wesentlich beliebter, aber Lisa ist jetzt auch nicht unbeliebt.) Lisa fühlt sich hässlich. Ja gut, Nina mag vielleicht schon ein außergewöhnlich schönes Mädchen sein, aber Lisa ist doch auch hübsch! Aber sie klammert sich viel zu sehr an Nina, die schon Vorbildfunktionen eingenommen hat. Ich finde es einfach komisch, dass Lisa in diesem Alter ihre jüngere Schwester derart vergöttert!
Nina hat seit ein paar Monaten einen Freund, Lisa hatte noch nie einen. Und da hörte ich mal, wie sie zu ihrer Schwester sagte: "Ist ja klar, dass eine wie ich keinen abkriegt, aber ein tolles Madel wie du schon."
Ich will Lisa helfen, nur wie?
Thomas ist aber auch ziemlich wahnsinnig in Sachen Nina, der das alles langsam zu Kopf steigt. Nina ist eh sehr beliebt und dann wird sie auch noch daheim von ihren Geschwistern umschwärmt. Andererseits tut es Ninchen auch wahnsinnig weh, wenn Lisa oder Thomas leiden. Meine Nina ist wirklich so ein liebes Mädchen, und die Albernheit ihrer Schwester belastet sie sehr... Ich möchte, dass es meiner Nina bald wieder besser geht.
Und Thomas ist auch kaum besser als Lisa. Wenn Nina vor die Tür bis zum Auto geht, geht er mit, damit "seiner Prinzessin nichts passiert". Eine Freundin hatte er noch nie, dafür sieht er Ninas Freund als Konkurrenten, genau wie Lisa, und das einzige, das Thomas und Lisa zusammen machen, ist, über Florian herzuziehen. (Florian ist Ninas Freund). Thomas steigert sich da total rein, in dieses "Hoffentlich-passiert-Nina-nichts-Gehabe". Wenn Nina eine Freundin besucht, kommt er mit und wenn sie ihn bei Floh nicht dabeihaben möchte, sitzt er wie auf glühenden Kohlen und holt "sein Prinzesschen Nina" dann abends besorgt ab, wenn sie nach Hause geht. Es tut Thomas nicht gut, sich so auf seine Zwillingsschwester zu fixieren.
Weder Nina noch Lisa noch Thomas tut das gut, und ich will nichts als meiner großen Tochter und meinen Zwillingen zu helfen.
Meine Töchter und mein Sohn sind alles für mich.
Sandra und Georg mit Lisa, Thomas und Nina