Übervorsichtig nach Tod eines Kindes

Gast

Hallo, ich hoffe, ich bin hier richtig.
Im Mai 2009 haben mein Mann und ich unsere damals 2 Monate alte Tochter verloren, Ursache war der plötzliche Kindstod. Wir brauchten sehr lange, um darüber hinwegzukommen bzw. ganz darüber hinweg sind wir bis heute nicht. Allerdings haben wir es dank der Unterstützung durch Familie und Freunde verarbeiten und akzeptieren können und wir haben gelernt, damit zu leben. Außerdem hilft mir meine Arbeit sehr, denn ich bin leidenschaftlich gerne Tierärztin und habe so immer einen Anker. (Bin derzeit allerdings in Elternzeit).
Trotzdem vergeht bis heute kein Tag, an dem wir nicht an Emma denken.

Ich habe mich nicht getraut, wieder schwanger zu werden und habe mich sogar geweigert, weitere Kinder zu bekommen, doch als ich dann überraschend und ungeplant schwanger wurde, habe ich mich riesig gefreut. Am 01. Juli 2013 kam dann unsere wunderbare zweite Tochter Lola zur Welt.
Lola ist unser Ein und Alles und wir sind so dankbar und froh; sie schenkt uns Kraft und wir haben seit ihrer Geburt wieder Freude am Leben.

Allerdings bin ich unfassbar übervorsichtig, manche sagen, ich sei eine Glucke. Aber ich habe wegen der schrecklichen Erfahrung mit Emma solche Angst, dass meiner Tochter etwas passiert. Ich will auf keinen Fall meine zweite Tochter ebenfalls verlieren und lasse Lola deswegen keine Sekunde aus den Augen. Ich vertraue niemandem mit ihr, nur meinem Mann und meinen Eltern vertraue ich Lola mal für kurze Zeit an. Aber auch dann ist mir nicht ganz wohl und ich denke die ganze Zeit an Lola und mache Kontrollanrufe, ob alles okay ist. Auch meine Schwiegereltern lieben Lola abgöttisch, doch bei ihnen habe ich meine Tochter bisher nur einmal alleine gelassen.

Ich weiß, dass das nicht normal ist, aber ich habe Angst um sie, sobald ich sie nicht im Blick habe. Dadurch bin ich auch übervorsichtig und ich weiß, dass das problematisch wird, wenn sie älter wird. Ich will ja auch wieder arbeiten. Ich liebe meinen Job sehr, aber ich kann mir momentan einfach nicht vorstellen, Lola länger nicht zu sehen. Ich bin bei einer Psychologin, aber nichts hilft, meine Angst um meine Kleine wird nicht kleiner.

Weiß jemand Rat? Ich suche Betroffene oder alle, die Vorschläge haben!

Franz und Katja mit Lola und Emma

Antworten

Gast

Hallo Katja!
Der Verlust deiner Tochter Emma tut mir furchtbar Leid! Ich kann es gut nachvollziehen, da ich meinen Sohn Henrie (*09.03.1999/gestorben am 17.06.1999) ebenfalls durch den plötzlichen Kindstod verloren habe. Auch ich konnte mir nicht vorstellen jemals wieder ein Kind zu bekommen und ich bin immer sofort in Tränen ausgebrochen wenn ich andere Mütter mit ihren Babys gesehen habe.
Aber ich habe nach Henrie noch drei weitere wundervolle Kinder bekommen
Janis (*05.12.2003)
Nicos (*21.07.2006)
Fabia (*12.09.2010)

Du musst einfach loslassen. Lass Lola mal länger bei deinen Eltern oder Schwiegereltern. Und ruf nicht an. Wenn irgendwas ist werden sie sich schon selber melden. Außerdem ist Lola ja bereits ein Jahr alt und der plötzliche Kindstod tritt ja gewöhnlich nur bei Kinder unter einem Jahr auf, wie bei Emma und Henrie. Versuche dich abzulenken wenn sie nicht da ist. Ließ ein Buch oder schau dir einen spannenden Film an. Geh mal mit deinem Mann aus. Machst du vielleicht Sport? Dann geh ins Fitnessstudio, hör während des Sports Musik oder nie dort an irgendwelchen Gruppenangeboten teil. Du kannst dich auch mit Freundinnen treffen und dir mit ihnen einen schönen Tag machen.
Du wirst es schon schaffen. Ich bin mir da ganz sicher!

LG Sandra

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