Albinismus

Gast

Habt ihr Erfahrungen damit gemacht? Wenn ja, welche? Und glaubt ihr, dass das etwas schlimmes ist? Oder ein Grund einen Menschen auszugrenzen? Meine Zweite Tochter, Shulamit (mittlerweile schon 30 Jahre alt) ist Albino. Sie wurde von ihren Mitschülern immer fertig gemacht, das ist soweit gegangen, dass man sie vor ein Auto geschubst hat und sie seit dem im Rollstuhl sitzt! Ich frage, weil meine Tochter jetzt schwnager ist, und Angst hat (und ich auch), das ihrem Kinde das gleiche passieren könnte. Drum würde ich gerne wissen, wie die Mehrheit so dazu steht.

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Gast

Das "Wiederholungsrisiko" für okulokutanen Albinismus (Haut, Haare und Augen) ist sehr gering, bei der okulären Form (d.h. nur die Augen betroffen) ist es höher. Daher solltet ihr euch nicht zu viel Gedanken machen.
Habe selbst A. und sehe keinen Grund auf Kinder zu verzichten; das eigentliche Problem am A. ist das schlechte Sehen und das kann ja von Fall zu Fall sehr unterschiedlich gut oder schlecht sein.
Sehe selbst nicht so gut und habe auch keinen Führerschein, aber ich finde man kann sich mit allem im Leben arrangieren; kommt nur auf die Einstellung an und auf die Unterstützung, die man von anderen hat; an das Angeglotzt werden gewöhnt man sich, auch an die blöden Sprüchen, die teilweise mal kommen; manch einer hat vielleicht ne krumme Nase und wird auch angestarrt, was soll's. Letztlich kann man mit A. alles, sieht nur manches nicht oder später - aber man kennt's ja auch nicht anders, da das angeboren ist.
LG

Gast

@ Brancha
Ich meinte damit folgendes: Wenn deine Tochter wegen ihrem Albinismus so gehänselt und gemobbt wurde, dass sie sogar im Rollstuhl sitzt , wie du es beschrieben hast, hätte ich Angst, meinem Kind könnte ähnliches passieren.
Natürlich hat deine Tochter das Recht wie jeder andere auch Kinder in die Welt zu setzen (habe ich auch nie behauptet), aber dann hatte deine Frage keinen Sinn. Denn wenn sie unbedingt ein Kind bekommen will, wird sie sich mit ihren eigenen Erfahrungen und Ängsten auseinandergesetzt haben und will sich dieser Situation stellen.
Ich habe nur meine eigene Meinung kundgetan. Da ich selber krank bin und auf tägliche Medikamente angewiesen bin und daher nicht schwanger werden sollte , habe ich für mich entschieden, dass ich keine Kinder bekommen will.
Vielleicht wären sie gesund gewesen- vielleicht aber auch nicht, das wollte ich nicht verantworten.
Aber wie gesagt, das muss jeder für sich und das Kind entscheiden.
Ich wünsche deiner Tochter alles Gute und hoffe, dass ihr Kind gesund zu Welt kommt.

Leider ist es nun mal so, dass die Gesellschaft mit Menschen, die "anders" sind nicht sehr gut umgeht.
Da nutzt alle "Schönrederei" nichts, das ist nun mal überall so.

Gast

Erstmal danke für die Kommentare, vor allem dafür dass die zumeist sachlich waren!
Wie ich sehe scheint es hier weniger Probleme zu geben als in Ländern, wo dunkle Haut und Haare als normal, bzw. auch schön gelten, was ja auch logisch ist.
Zu Sarah:
Warum sollte Shulamit (meine Tochter) keine Kinder in die Welt setzen? Nur weil Gefahr besteht, dass es auch Albino wird? Nicht jeder muss gleich deswegen diskriminiert werden, und meine Tochter ist eine ganz normale Frau, verheiratet, die sich wie viele andere Frauen in ihrem Alter auch ein Kind wünscht. Ist es nicht normal, dass sie sich Sorgen macht, schließlich haben die Diskriminierungen sie in den Rollstuhl gebracht. Aber warum sollte es ihr deswegen verboten werden, ein eigenes Kind großzuziehen, auf das sie so stolz sein kann und das sie so sehr lieben kann, wie ich sie liebe?

Gast

Schaut euch doch mal an, was mit den Albinos in Afrika (vorallem Kenia, Tansania & Burundi) gemacht wird !
Das finde ich grausam.
Ja, klar fallen sie da viel mehr auf.
Aber es wird viel zu wenig gegen Diskrimminierung und Morde (!) unternommen !

Ich glaube überhaupt n icht, dass Albinismus etwas schlimmes ist.
Wieso denn auch ?
Aber ich muss zu geben, dass ich Albinos oft hinterhersehe und mehr beobachte als andere.
Doch dennoch würde ich diesen Menschen nie etwas antun.
Es ist viel mehr eine Verwunderung.

Gast

Das einzige Problem, das Menschen mit Albinismus haben dürften ist eine etwas geringere Sehschärfe und dann noch eine Neigung zum Sonnenbrand. In unseren Breitengraden ist das Erscheinungsbild – helle Haut, helle, meistens blaue Augen und hellblonde Haare – ganz normal. Deshalb kann ich nicht verstehen, wo das Problem liegt. Ich würde mir also keine Sorgen machen.

Gast

Also wenn ich selber unter Albinsmus leiden würde und von meinen Mitmenschen so gehänselt worden wäre wie deine Tochter, würde ich persönlich erst gar keine eigenen Kinder in die Welt setzen.
Natürlich sind diese Menschen auch liebenswert und man sollte generell keine Menschen ausgrenzen oder hänseln, aber die Gesellschaft ist eben so.
Und negative Erfahrunge macht jeder, der "anders" ist .
Solche Erfahrungen machen zu müssen, würde ich meinem Kind ersparen wollen.

Gast

Also, ich kenne selbst einen Albino und ich hab diese Person total gern. Sie wird auch nicht ausgegrenzt oder so und ich finde, es ist überhaupt kein Grund, jemanden wegen sowas auszuschließen. Albinos haben aber oft Schwierigkeiten mit dem Sehen, das solltest du deiner Tochter schon sagen. Aber die wird es ja eh wissen. Viel Glück dir, deiner Tochter, dem Baby und der ganzen Familie,
Anna-Marie

Gast

Du wirst deiner Tochter in dieserlei Hinsicht nur leider keine Sicherheit geben können, da man das nicht für ein ganzes Land verallgemeinern kann. Ein paar werden es wahrscheinlich tatsächlich als krankhaft und abstoßend empfinden, andere werden so übertrieben mitfühlend und fürsorglich sein (weil sie denken, dass "arme arme Kind" mit dieser "schrecklichen Krankheit" würde schon sooo darunter leiden, dass es nun jede Art von Zuwendung braucht, die es bekommen kann), dass es schon richtig nervt und andere werden es ganz locker sehen, und mit der Einstellung kommen "Ok, so ist es, Albinos gibt es auch, aber deswegen ist er/sie kein schlechterer oder minderwertigerer (aber auch nicht besserer) Mensch als irgendjemand anderes".

Ich habe dich hier aber schon öfters schreiben sehen, also kann ich mir kaum vorstellen, dass ihr noch gar keine Ahnung davon habt, wie hier in D damit umgegangen wird. Außerdem muss das ja auch deine Tochter an sich selbst merken, wie andere Leute auf sie reagieren! Oder du, wenn du mit ihr unterwegs bist!

Lg

Gast

Der Sinn dieser PE ist, das ich gerne meiner Tochter Sicherheit geben möchte, indem ich weiß wie man so hier in Deutschland dazu steht (wir kommen aus Israel).
Außerdem tut es immer gut mit jemandem zu sprechen, dem es ähnlich geht, weil einfach war das auch nicht immer für mich.

Gast

Tut mir leid, aber ich verstehe den Sinn dieser PE ganz und gar nicht. Du hast selbst eine Tochter mit Albinismus - findest du, dass es etwas Schlimmes ist? Würdest du sie ausgrenzen? Bzw. was würde es an deiner Meinung ändern, angenommen(!) hier würden alle sagen, ja, Albinismus ist sogar etwas sehr Schlimmes? Würdest du sie DANN ausgrenzen?
Wenn dein Enkelkind ebenfalls Albino wird, dann ist es so, daran kann niemand etwas ändern. Genauso wenig, wie sie/ihn niemand vor Angriffen wird schützen können, da deine Tochter ja nicht ständig um ihr Kind herumschwirren kann. Ist zwar traurig, aber wahr.

Vorurteile und Beleidigungen gehen wenn, dann von den Eltern aus. Kinder sind hier grundsäzlich weitaus toleranter, und akzeptieren "Andersheiten" sehr schnell. Nur wenn sie zu Hause immer wieder zu hören kriegen, das ist abartig, nicht normal, mit solchen Kindern hab lieber keinen Kontakt, übernehmen sie diese Aussagen und Meinungen sehr schnell. Kinder vertrauen da voll und ganz darauf, was ihre Eltern sagen.
Das könnt ihr, sollte das Kind wieder ein Alino werden, natürlich in beide Richtungen nutzen. Einerseits sollte dein Enkel von euch ganz genauso behandelt werden, wie jeder andere Mensch auch, damit er/sie sieht, ich bin genauso normal wie alle anderen, für mich gibt es keine Extrawürste, nur weil ich Albino bin, das ist keine Entschuldigung.
Auf der anderen Seite kann man hier bei Eltern ansetzen, und sie sozusagen über Albinismus "aufklären", ihnen klar machen, dass das nichts Krankhaftes oder Abstoßendes ist, aber auch nichts, beidem man Mitleid haben muss. Haben das mal die Eltern kapiert (was allerdings mitunter sehr lange dauern kann, je nachdem, wie stur, (un)aufgeschlossen und (un)einsichtig die Leute sind), geht diese Einstellung ganz schnell in die Kinder über.

Lg

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